Leser Michael hat eine Pressemeldung der örtlichen Polizei entdeckt:
Zwangsstopp auf letzter irdischer Reise – Leichenwagen nicht versichert
Weibersbrunn, Kreis Aschaffenburg. Ohne Berührungsängste einerseits und dennoch mit der gebotenen Pietät andererseits gingen Beamte der Autobahnpolizei am Mittwoch gegen 15.20 Uhr an der A 3 auf der Rastanlage Spessart bei der Kontrolle eines Sonderfahrzeuges der Marke Mercedes vor. Bei dem überprüften Fahrzeug handelte es sich um einen Leichenwagen aus dem Zulassungsbereich von Nürnberg.
Das Sonderfahrzeug befand sich im Dienst am Menschen auf einer Überführungsfahrt von Mönchengladbach nach Nürnberg und hatte bestimmungsgemäß im Sarg einen menschlichen Leichnam an Bord. Die Überprüfung des Kennzeichens ergab, dass auch diese Art von Fahrzeugen nicht vor weltlichen Unzulänglichkeiten geschützt ist: Für den Transporter bestand nämlich kein aktueller Versicherungsschutz mehr!
Aufgrund dieser Erkenntnis schritten die Beamten routiniert und ohne Rücksicht auf die besonderen Umstände ein: Die Weiterfahrt wurde unterbunden, die Kennzeichen wurden entstempelt und die Zulassungsbescheinigung eingezogen.
Die letzte irdische Reise des Verstorbenen musste damit auf behördliche Anordnung hin unterbrochen werden. An sein Ziel gelangte er dennoch. Dies allerdings mit einiger Zeitverzögerung und in einem Ersatzfahrzeug.
Auf Fahrer und Firmenverantwortlichen kommen Strafverfahren nach dem Pflichtversicherungsgesetz zu.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: entstempelt, leichenwagen
Steht in Kurzform bei uns heute in der Zeitung drin
Ja, ja, die Nürnberger…..
Man muss Gott für alles danken,
auch für einen Mittelfranken!
Der Passagier wird’s überlebt haben… Pardon. Die Verzögerung wird ihn nicht allzusehr bekümmert haben 😉
Da hat wohl die automatische Kennzeichenerfassung zugeschlagen …
Haben die das wirklich so in die Mitteilung geschrieben?
Och, Polizeiberichte lesen sich manchmal recht amüsant… 🙂 Gerade bei solch außergewöhnlichen Fällen.
So ein Mist, jetzt hat der endlich mal einen Auftrag bekommen, bei dem das Geld für die Versicherungen hereingekommen wär, und dann machen die alles zu nichte. Nicht mal mehr vor den Toten haben die Respekt. Wenn man dazu noch berücksichtigt, dass der arme Unternehmer ohnehin sechs Monate dem Geld nachlaufen muß – ein harter Schlag.
Na, ja… Pietät hin, Pietät her – wenn man von einem nicht versicherten PKW angefahren wird und auf den Kosten sitzen bleibt – ist man ob der Tatsache dass es sich um einen Leichenwagen handelte sicher nicht mehr erfreut? 😉