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Leichenwagen entstempelt

Leser Michael hat eine Pressemeldung der örtlichen Polizei entdeckt:

Zwangsstopp auf letzter irdischer Reise – Leichenwagen nicht versichert

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Weibersbrunn, Kreis Aschaffenburg. Ohne Berührungsängste einerseits und dennoch mit der gebotenen Pietät andererseits gingen Beamte der Autobahnpolizei am Mittwoch gegen 15.20 Uhr an der A 3 auf der Rastanlage Spessart bei der Kontrolle eines Sonderfahrzeuges der Marke Mercedes vor. Bei dem überprüften Fahrzeug handelte es sich um einen Leichenwagen aus dem Zulassungsbereich von Nürnberg.

Das Sonderfahrzeug befand sich im Dienst am Menschen auf einer Überführungsfahrt von Mönchengladbach nach Nürnberg und hatte bestimmungsgemäß im Sarg einen menschlichen Leichnam an Bord. Die Überprüfung des Kennzeichens ergab, dass auch diese Art von Fahrzeugen nicht vor weltlichen Unzulänglichkeiten geschützt ist: Für den Transporter bestand nämlich kein aktueller Versicherungsschutz mehr!

Aufgrund dieser Erkenntnis schritten die Beamten routiniert und ohne Rücksicht auf die besonderen Umstände ein: Die Weiterfahrt wurde unterbunden, die Kennzeichen wurden entstempelt und die Zulassungsbescheinigung eingezogen.

Die letzte irdische Reise des Verstorbenen musste damit auf behördliche Anordnung hin unterbrochen werden. An sein Ziel gelangte er dennoch. Dies allerdings mit einiger Zeitverzögerung und in einem Ersatzfahrzeug.

Auf Fahrer und Firmenverantwortlichen kommen Strafverfahren nach dem Pflichtversicherungsgesetz zu.

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Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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8 Kommentare
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Rena
15 Jahre zuvor

Steht in Kurzform bei uns heute in der Zeitung drin

Katha
15 Jahre zuvor

Ja, ja, die Nürnberger…..

Man muss Gott für alles danken,
auch für einen Mittelfranken!

Tom
15 Jahre zuvor

Der Passagier wird’s überlebt haben… Pardon. Die Verzögerung wird ihn nicht allzusehr bekümmert haben 😉

Neuling
15 Jahre zuvor

Da hat wohl die automatische Kennzeichenerfassung zugeschlagen …

jemand
15 Jahre zuvor

Haben die das wirklich so in die Mitteilung geschrieben?

Sensenmann
15 Jahre zuvor

Och, Polizeiberichte lesen sich manchmal recht amüsant… 🙂 Gerade bei solch außergewöhnlichen Fällen.

Mac Kaber
15 Jahre zuvor

So ein Mist, jetzt hat der endlich mal einen Auftrag bekommen, bei dem das Geld für die Versicherungen hereingekommen wär, und dann machen die alles zu nichte. Nicht mal mehr vor den Toten haben die Respekt. Wenn man dazu noch berücksichtigt, dass der arme Unternehmer ohnehin sechs Monate dem Geld nachlaufen muß – ein harter Schlag.

Markus
15 Jahre zuvor

Na, ja… Pietät hin, Pietät her – wenn man von einem nicht versicherten PKW angefahren wird und auf den Kosten sitzen bleibt – ist man ob der Tatsache dass es sich um einen Leichenwagen handelte sicher nicht mehr erfreut? 😉




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