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Die Eltern Grotowski waren da. Nette ältere Leute mit hörbar ostpreußischen Wurzeln.
Sie können es gar nicht fassen, daß ihr Sohn gestorben sein soll und sind mit der Situation völlig überfordert. Wir werden sie durch die schwere Zeit begleiten und versuchen, mitzuhelfen, daß es ihnen nicht unnötig schwergemacht wird.

„Wir waren schon auf der Bank, wir nehmen einen Kredit auf“, sagt Herr Grotowski und seine Frau bemüht sich, schnell hinzuzufügen: „Machen Sie sich keine Gedanken, wir werden alles bezahlen.“

Es ist schon ein gutes Gefühl, wenn man dann die Schublade aufmachen kann und den Leuten das Geld von Herrn Schaumburg-Mützer über den Tisch schieben kann. „Ist schon alles bezahlt, das kommt von Herrn Schaumburg-Mützer.“

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Die beiden schauen sich an, erst huscht ein Lächeln über das Gesicht von Herrn Grotowski, dann schiebt er das Geld energisch zu mir zurück und sagt: „Das nehmen wir nicht an! Das ist allein unsere Sache.“

„Meinen Sie wirklich?“

„Ja, selbstverständlich ist das allein unsere Sache, da nehmen wir kein Geld.“

Da mischt sich Frau Grotowski ein, grabscht nach dem Geld und sagt kurzerhand: „Ach Quatsch! Der Schaumburg-Mützer hat genug Geld. Unser Sohn hat so viel für ihn gearbeitet und so doll war die Bezahlung auch nicht. Verstehen Sie mich nicht falsch, mein Sohn hatte keinen Grund, sich zu beklagen, aber wie sagt man so schön: Einem geschenkten Gaul…“

„Recht haben Sie“, sage ich und nickt auch Herrn Grotowski aufmunternd zu. Der überlegt, ist immer noch nicht ganz überzeugt und schwankt offensichtlich, da legt seine Frau ihm eine Hand auf den Arm und sagt zu ihm: „Johann, überleg doch mal, vielleicht können wir jetzt doch das große Grab kaufen, eins für uns alle.“

Der Angesprochene schaut mich fragend an. „Meinen Sie, das könnte klappen? Ich meine, so ein Grab für drei Personen?“

„Das kann ich jetzt noch nicht sagen, aber wir rechnen nachher mal alles zusammen, dann wissen wir Bescheid“, sage ich.

Mal sehen, was die Grotowskis noch für Wünsche haben und dann rufe ich Herrn Schaumburg-Mützer einfach mal an und kläre das.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 21. Juli 2008 | Revision: 8. März 2016

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9 Kommentare
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A.Wachert
16 Jahre zuvor

Gar keine so schlechte Idee 😀
Ein Grab mit Blockhausverschnitt und gekacheltem Dach hat doch was…. Vorgarten mit Gartenzwergen und Birefkasten wäre dann allerdings etwas übertrieben…

jemand
16 Jahre zuvor

Wie wäre es mit einem Maussoleum? Dann könnte er auch das Dach dafür stellen. 😉

hajo
16 Jahre zuvor

.. und auf dem Dach wäre vielleicht noch Platz für eine kleine Tafel .. 🙂

MrA
16 Jahre zuvor

UUUND dann kann auch gleich noch Werbung drauf (irgendwo klein versteckt ala „Unser Dach hält länger als ihr Leben“ oder „auch nach dem Tot keine Nässe von oben“)! Da hat der Cheffe dann doch auch noch seinen Wunsch.

Aber nun mal Spaß beiseite.

16 Jahre zuvor

„… und haben sie schon unseren neuesten Katalog für Preisgünstige Familienpyramiden gesehen?“

So ein Ich Zahl Das Alles kann einen ganz schön in die Bredouille bringen wenn mans bei den falschen macht…

isch
16 Jahre zuvor

Hmmmm… ich glaub nicht, dass die Frau direkt daran gedacht hat den Cheffe alles zahlen zu lassen.
Wahrscheinlich war die Überlegung, dass der Teil den Tom schon hat die feste Summe ist und den Rest zahlen die Eltern halt drauf… n bißchen fies direkt zu denken die Leute wollen den Chef ausnutzen!

16 Jahre zuvor

Wer sagt denn ausnutzen? Aber man kann ganz leicht mal eine gegebene Gutwilligkeit etwas überschätzen.

lily
16 Jahre zuvor

@3: Das wär dann ja auch ein toter Briefkasten.

Mac Kaber
16 Jahre zuvor

Bitte keine Werbung einwerfen!




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