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Sprachpolizei

Nasweis-Lästig, ewig gestriger Pensionär von schräg hinten gehört zur Sprachpolizei, man könnte ihn auch einen Sprachnazi nennen.
Kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein Leserbrief von Oberseniorenschrat Nasweis-Lästig in der Zeitung erscheint, in dem er akribisch alle Verstöße gegen das Regelwerk der deutschen Sprache auflistet. Ganz besonders zieht er gegen Anglizismen in Zeitung und Alltag zu Felde und prangert mit Vorliebe den „Deppenapostroph“ und vermeintliches „Denglisch“ an.

Hin und wieder hat er sich aber auch schon zum Gespött der Leute gemacht, weil er etwas partout für falsch erklärte, was sich dann aber bei näherer Betrachtung doch als richtig herausstellte.

Neuerdings hat er sogar das Kürzel OK aus seinem Sprachschatz gestrichen und als ich ihn heute Nachmittag fragte, ob er mir seine lange Birnbaumleiter mal ausleihen kann, da antwortete er: „IO“
Nein, er sagte nicht „Jo“ sondern „Iiiiih-Ohhhh“ und auf meinen fragenden Gesichtsausdruck hin ergänzte er dann: „In Ordnung“.

Na ja, wenn’s schön macht…


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Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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37 Kommentare
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Christians Ex
14 Jahre zuvor

Jo, wenns schee macht.
So einen Nachbarn habe ich auch, aber der ist wenigstens so freundlich, seine eigene Lebensweise nicht anderen aufdrängen zu wollen, sondern es nur ganz still für sich zu tun.

jemand
14 Jahre zuvor

Birnbau… Dachte schon, die Nüsselschweif kommt wieder.

Matze
14 Jahre zuvor

Finde „IO“ aber auch irgendwie schöner… glaube, das gewöhne ich mir jetzt auch an 🙂

Frauke
14 Jahre zuvor

Wenn ich raten müsste, lieber Tom, dann handelt es sich bei diesem Beitrag um ein geschicktes Auswischen an die Adresse all derjenigen Leute, die im Artikel über die flexiblen Blumen über dein „Sinn machen“ gespottet haben…(bzw der Meinung waren, dies wäre von dir beabsichtigt).

Ich persönlich bin ja der Meinung, ein bisschen Spracherneuerung schadet nicht. Ansonsten würden wir heute noch Windloch statt Fenster sagen.

Gynäkologe
14 Jahre zuvor

Ich gebe Herrn Nasweis-Lästig absolut Recht. Der Idiotenapostroph wie z.B. auch die Binnenmajuskel das Sprach- bzw Schriftbild ebenso verschandelt wie der EE-J-Y-C-Wahn bei den Kindernamen und die Denglischseuche in der Print- und „Lifestyle“-Literatur. Wenn Eyden-Jayleen zu Fynn-Connor rübershoutet, wie geil Tokio Hotel doch wieder geburned und performt hat und wie krass sie sich bei Tie-Mobeil hat abrippen lassen um für die It-Crowd zu voten… naja. Ich geh in´s Bett. Morgen gibt´s Lach´s mit Sahnes´oße und WeissBrot vom EssTisch der mit FischBesteck gedeckt wurde. Und Colleen und Jamie Jason von nebenan kommen zum MittagEssen zum EatOver, da mus´s ich fit sein.

Nölarsch
14 Jahre zuvor

@ Gynakologe

Sehe ich auch so ähnlich. Das heißt aber „Weiss Brot“, „Ess Tisch“ und „Fisch Besteck“.

lol

Latinus Majora
14 Jahre zuvor

Fenster kommt übrigens von lat. Fenestra. Wie nennt man eigentlich lateinische Wörter? Lateinizismen? Die sollte man auch alles aus dem Duden streichen. 😉

14 Jahre zuvor

Deppen Leerzeichen ftw!! *g*

Jürgen
14 Jahre zuvor

Zu Fremdwörtern in der deutschen Sprache empfehle ich
http://www.youtube.com/watch?v=krDRo0Y7WAM

14 Jahre zuvor

Genau! Back to the roots, besinnen wir uns wieder auf unsere alten teutschen und germanischen Dialekte. Dazu steht in Wikipedia:
„Die angelsächsischen Dialekte und das Altenglische weisen starke Übereinstimmungen mit dem Niederdeutschen (Altsächsischen) auf, da die germanische Bevölkerung Großbritanniens ursprünglich im heutigen Norddeutschland beheimatet war.“
[url]http://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsche_Sprache[/url]

Demnach ist wohl ein großer Teil der Anglizismen nichts Anderes als der Re-Import altsächsischen Sprachgutes in den heutigen deutschen Sprachraum. 😉
(Bei einigen Zeitgenossen würde ich mir allerdings wünschen, sie würden kosequent auf jedes undeutsche Wort verzichten, dann würde bei sich Ihnen sicher Sprachlosigkeit ausbreiten.)

DerSchuki
14 Jahre zuvor

IO und NIO sind zumindest in Unternehmen mit Qualitätskontrolle völlig normal und man hört es auch bei den Leuten die dort arbeiten. So kann z.b. komplett Wolfsburg und Umgebung durch das VW Werk was damit anfangen.

der Glöckner
14 Jahre zuvor

Ich finds sympathisch, dass man bei euch in Deutschland wieder zur richtigen (sprich: „alten“) Rechtschreibung zurückgekehrt ist. Bei uns in der Schweiz ist man beim Anpassen leider nicht so ganz rückwärtskompatibel – seit Anfang August ist hier die „neue“ Rechtschreibung in den Schulen erst notenwirksam geworden. Bis wir unseren Kindern das wieder ausgetrieben haben…

alf
14 Jahre zuvor

Wäre es nicht schlimmer, wenn er „Nein“ gesagt hätte?

Ma Rode
14 Jahre zuvor

@Gynäkologe: ich liege Dir zu Füßen!

Madame Unkreativ
14 Jahre zuvor

@11: Das bekommt man nicht mehr ausgetrieben. Ich gehöre leider zu denen, die gerade noch die alte Rechtschreibung gelernt haben und dann urplötzlich auf der weiterführenden Schule im Crashkurs (Kollisionskurs um Anglizismen zu vermeiden? 😉 ) die neue eingetrichtert bekamen… mit dem Endergebnis, dass ich eigentlich niemanden meines Alters kenne, der irgendeine Rechtschreibung richtig beherrscht. Egal, ob alt oder neu.
Was danach wieder zurückgeändert wurde, weiß ich schlicht und ergreifend nicht, da ich das Thema unter „verwirrend und sinnlos“ (da die älteren eh die alte Rechtschreibung verwenden) abgehakt habe. Mein Duden ist von 1996 und ich ignoriere ihn regelmäßig, wenn mir ein Wort optisch nicht gefällt. Bei mir heißt es eben „Fotographie“, obschon ich mir ziemlich sicher bin, dass diese Mischkonstruktion sicher nicht richtig ist.

Peter
14 Jahre zuvor

Er hat Nazi gesagt!!! Er hat Nazi gesagt!!!
Steinigt ihn!!!

:-))

Till
14 Jahre zuvor

Ich sehe kein Problem mit der Verwendung von Anglizismen. Eine Sprache ist ein lebender Organismus, der sich stetig weiterentwickelt. Ob man nun „es hat Sinn“ oder „es macht Sinn“ sagt, sollte völlig gleich sein. Beides ist verständlich. Genauso sollte „nichtsdestotrotz“ heute ein völlig akzeptables Wort sein, auch wenn es ursprünglich als scherzhafter Ausdruck geschaffen wurde.
Katastrophal dagegen finde ich die schlampige und fehlerhafte Grammatik, die sich nicht nur in der Umgangssprache, sondern auch im Internet regelmäßig zeigt. Die Verwendung von Wörtern aus anderen Sprachen kann nämlich nicht nur ein Zeichen von Angeberei, sondern auch von Differenzierungsfähigkeit sein; es gibt einfach Begriffe, die in anderen Sprachen – sei es auch nur aufgrund unterschiedlicher Konnotation – kein Gegenstück haben. Fehlerhafte Grammatik bedeutet dagegen fast immer, daß der Sprecher bzw. Schreiber nicht fähig ist, seine Gedanken dergestalt zu ordnen, daß er mit ihnen eine sprachlich sinnvolle Struktur bilden kann.

Regards

Till

Nina
14 Jahre zuvor

Ich teile Tills und Nightstallions Ansicht. Diese verkrampfte Rückwärtsschau ist nicht nur kurzsichtig, sondern auch dumm. Als ob es jemals DAS einzig und wahre Deutsch gegeben hätte! Eine offizielle Rechtschreibung extistiert grad mal seit knapp 200 Jahren, davor hat man vielfach nach Gehör geschrieben.
Und im 18. Jahrhundert war Italienisch in Mode, im 19. war’s dann Französisch. Griechisch und Latein sind sowieso nicht aus unserem Sprachgebrauch wegzudenken. Wer also rreinstess Teutsch sprechen will, wird bald nur noch stammeln können.

Deppenapostrophe sind hingegen eine Qual, haben aber nicht unbedingt etwas mit fremdsprachigen Einflüssen zu tun, sondern einfach nur mit Doofheit.

14 Jahre zuvor

@16,17,18,19: Danke. Ihr habt so Recht…

Nina
14 Jahre zuvor

Zu Scheinwörtern:

Ja, man fragt sich manchmal, warum sowas geschaffen wird, allerdings ist es ebenso ein Irrglaube anzunehmen, das sei eine Unsitte der letzen 2 Jahrzehnte.

Bestes Beispiel: Fragt mal einen Frankophonen, wo er sich die Haare schneiden lässt. Seit wann existiert das Scheinwort „Friseur“? Sicher nicht erst seit 10 Jahren.

Nightstallion
14 Jahre zuvor

Zu Anglizismen kann man unterschiedlicher Meinung sein — Deppenapostrophe, Deppenleerzeichen und Binnenmajuskel tun aber wirklich weh.

Robbi
14 Jahre zuvor

Es ist ja richtig, daß es immer Veränderungen in der deutschen Sprachen geben wird und auch geben muß. Prinzipiell habe ich auch nichts gegen Aufnahme von Wörtern aus fremden Sprachen. Nur muß es wirklich nicht sein, bei etablierten Wörter nun mit aller Gewalt die englischen Begriffe zu verwenden. „Besprechung“ ist nicht mehr gut genug, jetzt geht man in ein „Meeting“. Aber wohin? Genau, ins Besprechungszimmer!
Noch schlimmer finde ich allerdings die ganzen Scheinanglizismen, die von englischen Muttersprachlern mit Verwunderung oder gar schallendem Gelächter aufgefasst werden. Wenn schon, dann auch bitte korrektes Englisch und nicht nur eine sinnlose Aneinanderreihung von Wörtern, nur weil sie sich gut anhören.

suz
14 Jahre zuvor

@Gynäkologe: wie accolon schon sagte, hast du dir da womöglich ein „Eingentor“ geschossen. Von mir wird’s aber in dieser Hinsicht keine Kritik an deiner Sprachverwendung geben, denn du bist auch nur ein Sprecher einer sich natürlich wandelnden Sprache, also nur eine kleine Erklärung: „realisieren“ hat mehrere Bedeutungen. Die erste ist „etwas umsetzen“. Die zweite – und da haben wir einen Bedeutungszuwachs für das Wort: „etwas verinnerlichen“. Ob dieser Bedeutungszuwachs nun ein Einfluss des Englischen ist, oder ein natürlicher Prozess, sei mal dahin gestellt. Fakt ist, falsch ist es nicht und Denglisch auch nicht (btw: ich bin deskriptiver Linguist, für uns gibbet eh kein „falsch“ :D). Besonders deutlich sieht man Bedeutungswandel und -zuwächse übrigens bei Sprichwörtern. Wer kann denn heute noch aus dem Stand sagen, woher der Ausdruck „durch die Lappen gehen“ kommt? Deshalb, @Gynäkologe und andere „Sprachpuristen“ – ihr seid alle „mittendrin“ im Sprachwandel ohne es zu merken, deshalb: Augen auf und Puls runter 😉 (Äh, unter uns: natürlich lässt sich drüber streiten, ob man „das hat voll geburnt sagen muss“, aber das ist ein… Weiterlesen »

Till
14 Jahre zuvor

Ja, aber, Robbi: „Handy“ oder „Public Viewing“ sind keine sinnlosen Wörter, und auch keine „falschen“ Bezeichnungen. Wenn Du Deine Freunde fragst, ob sie zum Public Viewing mitkommen wollen, dann wissen sie, was Du meinst – Kommunikation erfolgreich. Daß das englische Wort in einem englischen Gespräch völlig verfehlt wäre, ist mir natürlich klar. Das heißt aber nicht, daß es im Deutschen eine andere Konnotation hätte. Ich verwende insbesondere den Ausdruck „Public Viewing“ auch, weil jeder Deutsche weiß, was gemeint ist. Hier zu korrigieren, finde ich – ehrlich gesagt – manchmal auch etwas überheblich. Ich korrigiere ja auch nicht die häufige falsche Verwendung der Termini Besitz/Eigentum und Hypothek/Grundschuld, wenn klar ist, was gemeint ist.
„Meeting“, nun ja. Der Begriff des „Meetings“ impliziert, daß man die Zeit damit verbracht hat, andere zu treffen, während man auf einer Besprechung etwas besprochen hat. Insoweit sage ich dann „Meeting“, wenn ich ausdrücken will, daß die Zeit nicht sonderlich sinnvoll verbracht war…

Nina
14 Jahre zuvor

Noch was zum Gynäkologen:

Du vermischst da zwei Dinge, die nur bedingt etwas miteinander zu tun haben. Zum einen Jugend- bzw. Massenkultur, zum anderen die dort u.a. gepflegte Sprache. Die beiden Phänomene hängen oft, nicht notwendigerweise aber kausal zusammen, was sich allein schon daraus vermuten lässt, dass es „Modewörter“ schon immer gab.

Ich habe vorhin erst erwähnt, dass im 19. Jahrhundert Französisch „en vogue“ war, vornehmlich im aufstrebenden (Bildungs-)Bürgertum und in Kreisen, die sich als solches ausgeben wollten. In Wien ist das vielleicht noch viel leichter nachvollziehbar als in westlicheren Gegenden, weil sich in unserem Dialekt sehr viele französischstämmige Wörter erhalten haben.

So, wie die Jungen heute chatten hat man damals eben miteinander parliert, und derer Beispiele gibt’s unzählige. Will sagen: Modeausdrücke gibt es wo immer sich eine junge Generation von der älteren abgrenzen will. Und schon in den 20er Jahren gab es Schlager, die englisch-neumodischen Kram aufs Korn nahm. So neu ist das alles also bei weitem nicht, nur die Vokabel als solche haben sich gewandelt.

Gynäkologe
14 Jahre zuvor

Eine lebendige Sprache mit Neologismen und Angizismen ist nix schlimmes und auch nichts Neues. Es geht mir auch nicht um das Bewahren eines „reinen“ oder „echten, wahren“ Deutschs. Aber das Sprachvergewaltigen nimmt IMHO mittlerweile groteske Ausmaße an. Viele dummdeutsche Begriffe erweitern zudem die Aussagekraft nicht, sondern machen die Sprache schwammig und nehmen den Sprechern und Rezipienten den Inhalt. Was ist an einem „local call“ besser als an einem Ortsgespräch? Warum „votet“ der Jamie Jason für die „Shouts“ von Tokio Hotel – damit er nicht realisieren muß daß er seine bedeutungslose Stimme für das künstlerisch wertlose Geplärr einer künstlerisch wertlosen Bübchengruppe abgibt, was keinen interessiert ? Sprachwandel ja gerne ! Neologismen, ja gerne! Anglizismen, ja gerne! Aber nicht mit Gewalt, und nicht um Neusprech und Neudenk zu etablieren. Anstatt bei BravoTV zwischen Boygroups zu voten, sollten die Leute lieber an der Wahlurne wählen. Und statt Geld in die Coolness und die Corporate Identity von „Tieh Mohbaijl“ zu investieren, sollte der Konzern lieber in den Umweltschutz und die nachhaltige Betriebssicherheit des Mobilfunks investieren. Und statt dem juvenilen… Weiterlesen »

accolon
14 Jahre zuvor

@24 (Gynäkologe):
„damit er nicht realisieren muß“ — Vorsicht mit dem Wort „realisieren“! 😉

McDuck
14 Jahre zuvor

Schlimm sind auch misslungene Anglizismen. Ich musste kürzlich etwas rätseln, was das Angebot „Fussfrensch“ auf dem Plakat eines Kosmetikladens bedeuten sollte… Ich habe es dann mit Fußnagellackierung im sog. französichen Stil rückübersetzt.

Madame Unkreativ
14 Jahre zuvor

Mir fiel vorhin zum Thema Anglizismen noch etwas schönes ein: Die Bad Bank.
Nun, ich habe viel mit englischer Sprache zu tun und lese rein „beruflich“ eigentlich keinen einzigen deutschen Satz mehr, einfach weil es oraktisch keine deutsche Literatur gibt. Aber als ich das erste Mal in der Zeitung über den Begriff „Bad Bank“ gestolpert bin musste ich lange grübeln. Bad Segeberg kenne ich, Bad Tölz auch. Aber was und wo ist dieses komische Bad Bank? Glücklicherweise hat mir dann am Abend die Nachrichtensprecherin aus der Patsche geholfen.

Madame Unkreativ
14 Jahre zuvor

… nur tippen habe ich bis heute nicht gelernt. „Praktisch“ sollte es heißen 🙂

Dicker Lechthaler
14 Jahre zuvor

Sprachdiskussion! Jugendsprache! „Denglisch“!
Deppenapostroph! Chatten! Die Sprache, die Kultur geht den Bach (oder war es doch Beethoven :-)) hinunter! Das Abendland geht unter!
In welchen Bundesländern langweilen sich momentan denn die Lehrer?
Lechthaler

Alex II
14 Jahre zuvor

Seien wir ehrlich – der Katastroph nervt wirklich, vor allem, wenn kein Apostroph, sondern ein Akzent über ’nem Leerzeichen gesetzt wird. Da ergeben sich bei einem Viel- und Schnelleser wie bei mir simple praktische Probleme, weil das ganze Schriftbild auseinandergerissen wird. Und etwa einem armen „nicht`s“ das End-S abzuhacken ist einfach grausam.

Wobei, in irgendwelchen Bezeichnungen von Läden etc. nehme ich es ja schon gar nicht mehr wahr – aber außer in Fließtext hat es insbesondere etwas für sich, wenn die Überschrift von einem Text, dessen Autor mit sämtlichen Titel, derer er habhaft werden konnte, versucht zu beeindrucken, mit der verschärften Variante eines Katastrophs verziert wird. Das beeindruckt dann wirklich!

Nina
14 Jahre zuvor

„Katastroph“ ist genial und hiermit gekauft! 🙂

Ja, die Verwendung eines Akzents anstelle eines Apostrophs entzieht sich auch meinem Verständnis. Aber vermutlich ist von Leuten, die „nicht´s“ für normal halten, nicht’s anderes zu erwarten.

Gynäkologe
14 Jahre zuvor

Abschließend würde ich nur noch feststellen wollen, daß es jede Menge Hardcore-Sprachverhunzer gibt die auf Teufel komm raus Denglisch, Dummdeutsch, Neusprech und Youthspeak haben, hören und sprechen wollen, und daß es mindestens genauso viele Gutmenschen gibt, die Humor und Sarkasmus nicht erkennen können. Wenn man das Deutsche mit dummdeutschen Neologismen fluten möchte, was von mir aus gern geschehen könnte, dann sollte man es aber wenigstens konsequent machen und dem Schüler „Die Bad Bank wo meine Eltern ihrn Konto sind macht nicht´s für uns weil ich beim Casting fürs Public viewing meine Mutter sein it-Bag nicht performt habe“ nicht als fehlerhaft ankreiden, sondern dann sollte man den schülern auch das erlauben, was ihnen im täglichen Leben vorgemacht wird: luschige, schwammig, dummdeutsches Gelaber in dem Worthülsen mehr zählen als Inhalte. Dann geht halt keiner mehr zum Konzert, sondern nur noch zum Live Act und statt einer Aufführung gibts eine Full Playback Performance. Manchmal jedoch ist die Hülse so beschissen wie der Inhalt.. wer schon mal auf einem Poetry Slam war wird able sein das zu confirmen….

Gynäkologe
14 Jahre zuvor

Auf Heise hab ich grade im Zusammenhang mit Franzosen und Englisch eine schone Allegorie auf das gelesen, was ich im Bezug auf Dummdeutsch-Denglisch eigentlich sagen wollte: „EIN funktionierendes Auto ist besser als ZWEI Kaputte“

Maschka
14 Jahre zuvor

Eindeutschung schön und gut, ich finde es zum Teil gerade bei älteren Leuten schön, mal wieder gute alte Schweizersprache zu hören (in der Schweiz ist zur Zeit das Thema Eindeutschung aktuell) – aber man kann es auch übertreiben. Ebenso auch mit englischen Begriffen. Wenn nämlich zum Beispiel in der Informatik alles eingedeutscht wird, wird es auch mühsam. Fachbegriffe sind da nunmal zum allergrössten Teil in englischer Sprache (natürlich auch Abkürzungen). Dann kommen so lustige Begriffe wie „Todesverklemmung“ (kennt man auch als „Deadlock“) heraus. Und das ist jetzt noch ein relativ offensichtliches Beispiel. Was haben wir Studenten gelacht 🙂 Aber trotzdem übertrieben, dass dann Studenten mit selbstgeschriebenem Lexikon Dozentendeutsch – Englisch, Englisch – Dozentendeutsch hantieren müssen…

Nina
14 Jahre zuvor

Ich würde mal sagen, die einfachste Richtlinie wäre die: In der Fachsprache (Informatik, Naturwissenschaft) sollten die englischen Begriffe beibehalten werden, ohne dass da irgendein Sprachpurist die Keule schwingt. Im Unterhaltungs- und Kulturbereich ist es nicht notwendig.
Wobei es auch ganz hilfreich sein kann. Denn wenn ich irgendwo von einem Event lese, das performt wird, weiß ich schon im Vorfeld, dass ich mir das nicht ansehen will. Kurioserweise unterscheiden sich Performances von Aufführungen nämlich auch qualitativ.




Rechtliches


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