Der andere Todesfall, der mich heute in der Frühe auf Trab gehalten hat, war ein Leichenfund in einer Mietwohnung.
Im 11. Stockwerk eines Hochhauses hatte ein Früh- oder Spätheimkehrer heute Morgen einen „gammeligen Geruch“ wahrgenommen und den Hausmeister aus dem Bett geklingelt. Der hat dann die betreffende Wohnung geöffnet. Dazu musste er eine Sperrkette durchkneifen.
Der Wohnungsbewohner saß vor dem flimmernden Fernseher, auf dem Schoß ein Tablett mit einer Tabaksdose und einer Zigarettenstopfmaschine und neben sich eine Flasche Bier. Auf der Mattscheibe flimmerte RTL.
Nach vorsichtigen ersten Schätzungen ist der Mann vor etwa 14 Tagen gestorben. Da die Wohnung von innen gesichert war, wird hier von einem natürlichen Tod ausgegangen. Auch die übrigen Anzeichen deuten nicht auf einen sonst noch zu vermutenden Freitod hin.
Ob der jetzt obduziert wird, steht noch offen, vermutlich aber ja.
Schlimm sowas… 14 Tage vor RTL zu sitzen….
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Aber das eigentlich Schlimme – keiner hat ihn zwei Wochen vermisst. Keiner hat sich gewundert, warum er zwei Wochen lang nicht ans Telefon geht. 🙁
Silke
17 Jahre zuvor
>>keiner hat ihn zwei Wochen vermisst.>>
Verwundert mich ehrlich gesagt nicht, höchstens, daß es "nur" zwei Wochen gedauert hat.
Gerade in solchen Hochhauswohnungen bleibt man anonym, keiner Interessiert sich für den andern.
Aus Großstädten hört man doch öfters von solchen Fällen, daß Verstorbene lange in Ihrer Wohnung liegen bleiben, bevor sie jemand findet.
Meist ist besagter strenger Geruch im Treppenhaus der Grund.
Krass fand ich einen Fall, von dem vor einiger Zeit im Fernsehen berichtet wurde.
Da hat man einen Rentner erst im Sommer tot in seiner Wohnung aufgefunden, der bereits im Winter verstorben sein muß.
In einem Fenster zur Straße hing noch Weihnachtsdeko !
Das hat auch keinen stutzig gemacht. "War halt ein wenig kautzig der Typ" gaben Nachbarn auf die Frage an, ob sie sich nicht über den Weichnachtsschmuck im Frühjahr-Sommer gewundert hätten.
Toast
17 Jahre zuvor
Da isser ja, der schwarze Humor. ^^
keksausmainz
17 Jahre zuvor
"Gerade in solchen Hochhauswohnungen bleibt man anonym, keiner Interessiert sich für den andern."
Nicht unbedingt, bei uns (20 Stockwerke) kommt ab und zu der Nachbar vorbei usw. – das würde auffallen, wenn die Omi nebenan nicht mehr morgens grüßt 😉
hm, Todesursache: kommt drauf an wie lange er vorher schon RTL geguckt hat… vielleicht hat sein Hirn ja aufgrund mangelnder Reize den Dienst eingestellt?
Rammeln
Töten
Lallen
Dumdidum
17 Jahre zuvor
Aber ist es nicht so sehr schön zu sterben?
Wahrscheinlich stellte sich der Mann so einen gemütlichen Abend vor: Bier, Zigaretten und fernsehen. Mir gefällt die Vorstellung, bei einer Beschäftigung zu sterben, der ich gerne nachgehe, ohne vorher noch eine Woche im Krankenhaus leiden zu müssen.
Magic Volkers Weblog
17 Jahre zuvor
Fernsehen gefährdet Ihre Gesundheit…
Das Fernsehprogramm von rRTL ist nicht nur zum Einschlafen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes "tod-langweilig".Dies weiß zumindest der Bestatter-Weblog zu berichten.
…
Magic Volkers Weblog
17 Jahre zuvor
[…] sondern im wahrsten Sinne des Wortes "tod-langweilig".Dies weiß zumindest der Bestatter-Weblog zu berichten. Übersetze nach en fr Geschrieben von Magic Volker in TV & Medien um 18:12 | […]
Trace
17 Jahre zuvor
Bliebe noch die Frage zu klären: hat das Programm wohlmöglich die Zersetzung beschleunigt ? 😉
Moonwish
17 Jahre zuvor
Naja, immer noch besser als wenn er mit ARD und ZDF vor seinem ableben noch auf die ersten Sitze gereiert hätte…
Marco
17 Jahre zuvor
@Mao-B:
>vielleicht hat sein Hirn ja aufgrund mangelnder Reize den Dienst eingestellt?
Dann wäre er nur HIRNTOT gewesen, und hirntot ist ja nicht tot, wie wir inzwischen wissen. Das Herz schlägt ja noch.
Olli
17 Jahre zuvor
@Marco:
So stimmt das nicht. Wenn einer wirklich hirntot ist, dann ist er (zumindest nach ein paar Minuten) auch so tot. Weil nix Hirn, nix Atmung, nix Sauerstoffversorgung, nix Leben. 🙂
undertaker
17 Jahre zuvor
Da seht Ihr mal, wie wenig ich mich auskenne. Ich dachte immer man braucht gar kein Hirn für RTL.
sagichnicht
17 Jahre zuvor
Leute, bei allem Sarkasmus gegenüber dem genannten Sender mal ganz im Ernst: Das soltle uns doch allen zu denken geben. Auch wenn man von viel längeren Zeitspannen hört, zwei Wochen tot in der Wohung, ehe man entdeckt wird (unser Fall ist ja nur durch den Geruch entdeckt worden, nicht durch Fehlen der Person) ist eigentlich der Hammer. Schanppt euch das Telefon (Handy hat doch eh fast jeder) und ruft die Verwnadtschaft an. Fragt einfach mal ohne Hintergedanken "Wie gehts?" Im Streit? Wagt einen ersten Schritt, auch wenn sie euch für blöd erklären! Einsam zu leben ist offenbar das, wass sich zu viele Freaks wünschen (nur mein PC und ich etc.) (will damit die Technik nicht verteufeln. Immerhin verdanken wir ihr ja diesen Blog. Das richtige Maß machts). Einsam tot zu sein kann dem Toten, zumindest aus irdischer Sicht, relativ egal sein. Aber irgendwann vielleicht zu merken, dass man einsam stirbt muss eine der grausamsten Enttäuschungen sein, die das Leben, ironischerweise genau zum Schluss, noch zu bieten hat. Also haltet dagegen. Selbst per Internet kann man… Weiterlesen »
Nulpe
17 Jahre zuvor
"In einem Fenster zur Straße hing noch Weihnachtsdeko !
Das hat auch keinen stutzig gemacht. “War halt ein wenig kautzig der Typ” gaben Nachbarn auf die Frage an, ob sie sich nicht über den Weichnachtsschmuck im Frühjahr-Sommer gewundert hätten."
Der gute lag ca. 3 Jahre Tot in der Wohnung rum.Aufmerksam wurde man erst,als die Handwerker wg. eins Schadens in die Wohnung mussten.
Mac Kaber
17 Jahre zuvor
Es gibt genügend Menschen, die den Kontakt zur Nachbarschaft ausdrücklich ablehnen und alle um sich herum so auf Distanz halten, dass niemand mehr sich für sie interessiert. Und wenn jemand keinen Schriftverkehr hat, alles abgebucht wird, die Rente automatisch kommt, wer soll`s dann merken?
Mac Kaber
17 Jahre zuvor
Ach ja, und was die Verwandten betrifft, mit denen hat er sich schon lange überworfen. Da kommt keiner mehr……
Ausser – es gibt was zu erben….
Hoschi
17 Jahre zuvor
Ich habe mich auch immer darüber gewundert, daß manche Leute so lange herumliegen, bis jemand etwas merkt.
Als in einem 4-Parteienhaus meine 90-Jährige Flurnachbarin gestorben ist, habe ich allerdings auch nichts davon bemerkt.
Ist mir erst aufgefallen, als ich bei den anderen im Haus gefragt habe, warum ihre dauernd an allem herumnörgelnde Tochter so lange nicht da war…
neuling
17 Jahre zuvor
Langer Weihnachtsschmuck ist aber an sich noch kein Indiz. Mein Nachbar ist auch immer erst Ende April/Anfang Mai bereit, seinen Weihnachtsbaum (oder was davon nach der Zeit noch übrig ist) abzuschmücken.
Trotzdem läuft er mir in der Zwischenzeit (leider) öfters über den Weg.
ron
17 Jahre zuvor
GsD nicht selbst erlebt, sondern einem Kollegen passiert: Man war zur Türöffnung bestellt worden, nachdem irgendjemandem im Haus das Ganze doch mal spanisch vorkam. Das Ganze, das war wie folgt: Erst kam so ein komischer Geruch aus der Wohnung. Ein paar Tage später kamen Maden unter der Tür durch. Der Hausmeister hat daraufhin die Tür mit Silikon oder so abgedichtet. Und weitere Wochen später hat sich mal irgendjemand besonnen, daß das so nicht stimmen kann…
Ehrlich, da fängt man doch an zu hoffen, daß das eine Legende ist. Oder?
Ich hab mich da bei mir schonmal drüber geäußert: Ich wohne in einem Mietshaus mit 9 Partien.
Wir haben wirklich eine nette Nachbarschaft. Jeder kennt jeden, jeder grüßt jeden, da werden nachbarschaftlich Blumen gegossen und Katzen gehütet.
Aber wir haben alle zu tun und arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten.
Es kann passieren, dass ich 2 oder 3 Wochen niemanden treffe und dann komme ich mal Abends heim und im Treppenhaus ist Mieterversammlung und alle klönen durcheinander.
Von einigen meiner Nachbarn weiß ich, dass die gerne mal auf Kurztrips fahren.
Bin ich jetzt ein schlechter Nachbar, weil ich nicht sofort Alarm schlage, wenn ich jemanden mal ne Woche nicht sehe? Haben die sich alle bei mir abzumelden?
Wenn ich nicht sehe, dass sich irgendwo Zeitungen oder die Post auf der Fußmatte stapelt, seh ich keinen Handlungsbedarf.
Und trotzdem lebt bei uns keiner anonym.
undertaker
17 Jahre zuvor
@Jagolina: Sei froh, daß es so ist. Ich finde das auch sehr gut, wenn man sich etwas umeinander kümmert. Aber die Realität sieht einfach anders aus. Die Familien leben immer weiter auseinander und haben oft auch keinen Kontakt mehr untereinander, sodass es sehr viele völlig alleinstehende Menschen gibt. Ist eine solche Person dann auch noch hin und wieder verreist oder im Krankenhaus usw. fällt es oft, selbst unter einer halbwegs normalen Nachbarschaft, gar nicht auf, wenn der mal ein paar Tage oder Wochen "fehlt".
nimue
17 Jahre zuvor
im haus gegenüber wohnte lange zeit eine alte dame allein. meine mutter winkte ihr immer vom balkon aus zu,wenn sie das küchenfenster aufmachte. nachdem sie sie einmal eine woche lang nicht gesehen hatte, telefonierte muttern verzweifelt alle leute mit dem gleichen nachnamen an, weil sie angst hatte, etwas wäre passiert. die alte dame war aber bei einem ihrer söhne. von dem tag an, rief die alte dame immer meine mutter an, bevor sie für länger das haus verließ.
das sprach sich natürlich rum. irgendwann mal wurde bei uns im ort auch jemand nach wochen tot aus der wohnung geholt, da sagte eine andere nachbarin: "kann bei uns nicht passieren, frau L. paßt da schon auf."
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Na ja, tot ist es womöglich einigermaßen erträglich.
BIN ICH BESOFFEN,
oder warum sehe ich hier postings DOPPELT
?
…und dann doch das Rennen zu verpassen!
> Schlimm sowas… 14 Tage vor RTL zu sitzen….
ROFL!
Ich musste auch schmunzeln.
Aber das eigentlich Schlimme – keiner hat ihn zwei Wochen vermisst. Keiner hat sich gewundert, warum er zwei Wochen lang nicht ans Telefon geht. 🙁
>>keiner hat ihn zwei Wochen vermisst.>>
Verwundert mich ehrlich gesagt nicht, höchstens, daß es "nur" zwei Wochen gedauert hat.
Gerade in solchen Hochhauswohnungen bleibt man anonym, keiner Interessiert sich für den andern.
Aus Großstädten hört man doch öfters von solchen Fällen, daß Verstorbene lange in Ihrer Wohnung liegen bleiben, bevor sie jemand findet.
Meist ist besagter strenger Geruch im Treppenhaus der Grund.
Krass fand ich einen Fall, von dem vor einiger Zeit im Fernsehen berichtet wurde.
Da hat man einen Rentner erst im Sommer tot in seiner Wohnung aufgefunden, der bereits im Winter verstorben sein muß.
In einem Fenster zur Straße hing noch Weihnachtsdeko !
Das hat auch keinen stutzig gemacht. "War halt ein wenig kautzig der Typ" gaben Nachbarn auf die Frage an, ob sie sich nicht über den Weichnachtsschmuck im Frühjahr-Sommer gewundert hätten.
Da isser ja, der schwarze Humor. ^^
"Gerade in solchen Hochhauswohnungen bleibt man anonym, keiner Interessiert sich für den andern."
Nicht unbedingt, bei uns (20 Stockwerke) kommt ab und zu der Nachbar vorbei usw. – das würde auffallen, wenn die Omi nebenan nicht mehr morgens grüßt 😉
hm, Todesursache: kommt drauf an wie lange er vorher schon RTL geguckt hat… vielleicht hat sein Hirn ja aufgrund mangelnder Reize den Dienst eingestellt?
Rammeln
Töten
Lallen
Aber ist es nicht so sehr schön zu sterben?
Wahrscheinlich stellte sich der Mann so einen gemütlichen Abend vor: Bier, Zigaretten und fernsehen. Mir gefällt die Vorstellung, bei einer Beschäftigung zu sterben, der ich gerne nachgehe, ohne vorher noch eine Woche im Krankenhaus leiden zu müssen.
Fernsehen gefährdet Ihre Gesundheit…
Das Fernsehprogramm von rRTL ist nicht nur zum Einschlafen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes "tod-langweilig".Dies weiß zumindest der Bestatter-Weblog zu berichten.
…
[…] sondern im wahrsten Sinne des Wortes "tod-langweilig".Dies weiß zumindest der Bestatter-Weblog zu berichten. Übersetze nach en fr Geschrieben von Magic Volker in TV & Medien um 18:12 | […]
Bliebe noch die Frage zu klären: hat das Programm wohlmöglich die Zersetzung beschleunigt ? 😉
Naja, immer noch besser als wenn er mit ARD und ZDF vor seinem ableben noch auf die ersten Sitze gereiert hätte…
@Mao-B:
>vielleicht hat sein Hirn ja aufgrund mangelnder Reize den Dienst eingestellt?
Dann wäre er nur HIRNTOT gewesen, und hirntot ist ja nicht tot, wie wir inzwischen wissen. Das Herz schlägt ja noch.
@Marco:
So stimmt das nicht. Wenn einer wirklich hirntot ist, dann ist er (zumindest nach ein paar Minuten) auch so tot. Weil nix Hirn, nix Atmung, nix Sauerstoffversorgung, nix Leben. 🙂
Da seht Ihr mal, wie wenig ich mich auskenne. Ich dachte immer man braucht gar kein Hirn für RTL.
Leute, bei allem Sarkasmus gegenüber dem genannten Sender mal ganz im Ernst: Das soltle uns doch allen zu denken geben. Auch wenn man von viel längeren Zeitspannen hört, zwei Wochen tot in der Wohung, ehe man entdeckt wird (unser Fall ist ja nur durch den Geruch entdeckt worden, nicht durch Fehlen der Person) ist eigentlich der Hammer. Schanppt euch das Telefon (Handy hat doch eh fast jeder) und ruft die Verwnadtschaft an. Fragt einfach mal ohne Hintergedanken "Wie gehts?" Im Streit? Wagt einen ersten Schritt, auch wenn sie euch für blöd erklären! Einsam zu leben ist offenbar das, wass sich zu viele Freaks wünschen (nur mein PC und ich etc.) (will damit die Technik nicht verteufeln. Immerhin verdanken wir ihr ja diesen Blog. Das richtige Maß machts). Einsam tot zu sein kann dem Toten, zumindest aus irdischer Sicht, relativ egal sein. Aber irgendwann vielleicht zu merken, dass man einsam stirbt muss eine der grausamsten Enttäuschungen sein, die das Leben, ironischerweise genau zum Schluss, noch zu bieten hat. Also haltet dagegen. Selbst per Internet kann man… Weiterlesen »
"In einem Fenster zur Straße hing noch Weihnachtsdeko !
Das hat auch keinen stutzig gemacht. “War halt ein wenig kautzig der Typ” gaben Nachbarn auf die Frage an, ob sie sich nicht über den Weichnachtsschmuck im Frühjahr-Sommer gewundert hätten."
Der gute lag ca. 3 Jahre Tot in der Wohnung rum.Aufmerksam wurde man erst,als die Handwerker wg. eins Schadens in die Wohnung mussten.
Es gibt genügend Menschen, die den Kontakt zur Nachbarschaft ausdrücklich ablehnen und alle um sich herum so auf Distanz halten, dass niemand mehr sich für sie interessiert. Und wenn jemand keinen Schriftverkehr hat, alles abgebucht wird, die Rente automatisch kommt, wer soll`s dann merken?
Ach ja, und was die Verwandten betrifft, mit denen hat er sich schon lange überworfen. Da kommt keiner mehr……
Ausser – es gibt was zu erben….
Ich habe mich auch immer darüber gewundert, daß manche Leute so lange herumliegen, bis jemand etwas merkt.
Als in einem 4-Parteienhaus meine 90-Jährige Flurnachbarin gestorben ist, habe ich allerdings auch nichts davon bemerkt.
Ist mir erst aufgefallen, als ich bei den anderen im Haus gefragt habe, warum ihre dauernd an allem herumnörgelnde Tochter so lange nicht da war…
Langer Weihnachtsschmuck ist aber an sich noch kein Indiz. Mein Nachbar ist auch immer erst Ende April/Anfang Mai bereit, seinen Weihnachtsbaum (oder was davon nach der Zeit noch übrig ist) abzuschmücken.
Trotzdem läuft er mir in der Zwischenzeit (leider) öfters über den Weg.
GsD nicht selbst erlebt, sondern einem Kollegen passiert: Man war zur Türöffnung bestellt worden, nachdem irgendjemandem im Haus das Ganze doch mal spanisch vorkam. Das Ganze, das war wie folgt: Erst kam so ein komischer Geruch aus der Wohnung. Ein paar Tage später kamen Maden unter der Tür durch. Der Hausmeister hat daraufhin die Tür mit Silikon oder so abgedichtet. Und weitere Wochen später hat sich mal irgendjemand besonnen, daß das so nicht stimmen kann…
Ehrlich, da fängt man doch an zu hoffen, daß das eine Legende ist. Oder?
Sorry, aber ich finde hier wird überdramatisiert.
Ich hab mich da bei mir schonmal drüber geäußert: Ich wohne in einem Mietshaus mit 9 Partien.
Wir haben wirklich eine nette Nachbarschaft. Jeder kennt jeden, jeder grüßt jeden, da werden nachbarschaftlich Blumen gegossen und Katzen gehütet.
Aber wir haben alle zu tun und arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten.
Es kann passieren, dass ich 2 oder 3 Wochen niemanden treffe und dann komme ich mal Abends heim und im Treppenhaus ist Mieterversammlung und alle klönen durcheinander.
Von einigen meiner Nachbarn weiß ich, dass die gerne mal auf Kurztrips fahren.
Bin ich jetzt ein schlechter Nachbar, weil ich nicht sofort Alarm schlage, wenn ich jemanden mal ne Woche nicht sehe? Haben die sich alle bei mir abzumelden?
Wenn ich nicht sehe, dass sich irgendwo Zeitungen oder die Post auf der Fußmatte stapelt, seh ich keinen Handlungsbedarf.
Und trotzdem lebt bei uns keiner anonym.
@Jagolina: Sei froh, daß es so ist. Ich finde das auch sehr gut, wenn man sich etwas umeinander kümmert. Aber die Realität sieht einfach anders aus. Die Familien leben immer weiter auseinander und haben oft auch keinen Kontakt mehr untereinander, sodass es sehr viele völlig alleinstehende Menschen gibt. Ist eine solche Person dann auch noch hin und wieder verreist oder im Krankenhaus usw. fällt es oft, selbst unter einer halbwegs normalen Nachbarschaft, gar nicht auf, wenn der mal ein paar Tage oder Wochen "fehlt".
im haus gegenüber wohnte lange zeit eine alte dame allein. meine mutter winkte ihr immer vom balkon aus zu,wenn sie das küchenfenster aufmachte. nachdem sie sie einmal eine woche lang nicht gesehen hatte, telefonierte muttern verzweifelt alle leute mit dem gleichen nachnamen an, weil sie angst hatte, etwas wäre passiert. die alte dame war aber bei einem ihrer söhne. von dem tag an, rief die alte dame immer meine mutter an, bevor sie für länger das haus verließ.
das sprach sich natürlich rum. irgendwann mal wurde bei uns im ort auch jemand nach wochen tot aus der wohnung geholt, da sagte eine andere nachbarin: "kann bei uns nicht passieren, frau L. paßt da schon auf."