Frag doch den Undertaker

Wann soll man eine Bestattungsvorsorge abschliessen?

Hallo,
eine Frage die wahrscheinlich schon 100mal gestellt wurde, aber ab wann macht es Sinn eine Bestattungsvorsorge zu treffen ? Hintergründe zu mir: Mitte Dreißig, HIV +, Hepatitits C .
Hintergrund ist der das ich letzte Woche fast überfahren worden wäre. Es hat wirklich nicht viel gefehlt.
Wenn mir wirklich was passiert wäre, hätte meine Schwester alles in der Hand gehabt hätte- was aufgrund meines Verhältnisses zu ihr vermutlich eine anonyme Verstreuung an der sprichwörtlichen tschechischen Friedhofsmauer bedeutet hätte, was nicht so ganz in meinem Sinn liegt.

Ich bin seit 2008 begeisterter Leser Ihres Blogs und finde sie machen einfach nur einen tollen Job damit! Dickes Lob!

Vielen Lieben Dank für den Rat,
liebe Grüsse

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Sicher, die Frage ist oft gestellt worden, aber sie ist deshalb keine schlechte Frage.

Ganz kurze Antwort: Man sollte die Bestattungsvorsorge rechtzeitig abschließen.

Wann das ist und wann man dafür bereit ist, sich mit dem eigenen Ende zu beschäftigen, muss jeder selbst entscheiden. Jedoch berichten mir alle Menschen, die das erledigt haben, dass sie sich anschließend erleichtert und geradezu befreit fühlen. Es ist dann ein etwas unangenehmes Thema abgehandelt und erledigt und alle sagen immer wieder, daß sie sich das ganz schlimm vorgestellt hatten und angenehm überrascht waren, wie freundlich, schnell und einfach das gegangen ist.

Die Vorteile einer Bestattungsvorsorge zu Lebzeiten liegen doch auf der Hand.
Man ist aktuell nicht von einem Sterbefall belastet und kann frei und nüchtern entscheiden.
Man hat keinerlei Zeitdruck und kann sich in Ruhe vom Bestatter durch den Entscheidungsprozess führen lassen.
Man hat Zeit, die finanzielle Seite in aller Ausführlichkeit zu regeln.
Es gibt die Möglichkeit zum Preisvergleich und zum Besuch bei mehreren Bestattern.
Man kann sich für DEN Bestatter seines Vertrauens entscheiden und hat keinen Druck, jetzt sofort einen nehmen zu müssen.
Die Angehörigen können eingebunden werden und mitentscheiden.
Man muss keine übereilten Entscheidungen treffen.
Danach ist alles geregelt und keine steht kopflos vor der Situation, wenn sie eines Tages eintritt.
Selbst bei einem Umzug kann man die Vorsorge an den neuen Wohnort „mitnehmen“.

Wichtig ist, daß man dem Bestatter kein Bargeld übergibt, sondern sein Geld in einer Sterbegeldversicherung, auf einem Treuhandkonto, bei einem Bestattungsfinanzierungsinstitut oder auf einem Sparbuch anlegt.
Auch sollte man darauf achten, daß man die Vorsorge jederzeit gegen einen überschaubaren Betrag wieder auflösen kann, ohne daß ein Grund genannt werden muss!
Vor allem im Falle eines Umzugs sollte man die Vorsorge an einen Bestatter am neuen Wohnort übertragen lassen können. Und zwar an einen Bestatter seiner Wahl, nicht nur an eine Filiale des bisherigen Bestatters am neuen Ort.
Änderungen sollten jederzeit möglichst ohne Gebühren möglich sein.

Das Alter, in dem man eine Vorsorge abschließt, spielt überhaupt keine Rolle. Vorrangig ist eher der Gedanke, wie egal es einem ist, was schließlich mit einem passiert und ob es überhaupt jemanden gibt, der eine Bestattung halbwegs vernünftig abwickeln würde.

Die einfachste Form der Bestattungsvorsorge ist immer noch das Gespräch mit demjenigen, der aller Wahrscheinlichkeit nach die Bestattung erledigen wird. Wenigstens den sollte man doch mal darüber informieren, was man sich eigentlich grundsätzlich so vorstellt.

Der nächste Schritt wäre die persönliche Vorsorge für den Fall eines Falles, damit dann später auch für die gewünschte Bestattungsform auch ausreichend Geld vorhanden ist.

Und die Krönung, also die beste Lösung, ist das Gespräch mit einem Bestatter. Dort gibt es kostenlos Kaffee und Plätzchen.

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(©si)