DIREKTKONTAKT

Frag den Bestatter

Am Sarg war noch Blut

Auf einem Foto der BILD-Zeitung zu einem tragischen Verkehrsunfall in Bremen ist zu sehen, wie zwei Bestattungshelfer einen Unfallsarg zum Bestattungsfahrzeug tragen.
Dabei kann man deutlich erkennen, daß der Sarg an einer Seite, etwa in Schulterhöhe mit Blut verschmiert ist.

Dazu hat ein Leser zwei Fragen:

Warum haben Die Bestatter nicht mals die Überführungstrage sauber gemacht? An der Seite klebt noch Blut.
Ich verstehe auch nicht warum die Bild meint dieses sei ein Zinksarg, eher ist dieser aus Glasfaser.
manuel

Die meisten der heute gebräuchlichen Überführungs-, Not- oder Unfallsärge bestehen aus Glasfaser. Dieses Material ist sehr stabil und absolut gut zu reinigen. Am Unterteil sind in der Regel ausziehbare Griffstangen und Füße oder Abstellstreben angebracht. Das Oberteil wird mit stabilen Klammern verschlossen. Diese Särge gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Farben. Das reicht von behördengrau bis hin zu einem angedeuteten Holzmuster.
Solche Särge werden immer dann verwandt, wenn eine Überführung notwendig wird und noch nicht feststeht, welchen Sarg der Verstorbene endgültig bekommen soll.
Viele Bestatter setzen allerdings heute eher auf die leichtere Transporttrage, die jedoch nicht so gut eingesetzt werden kann, wenn der Körper des Verstorbenen nicht mehr intakt ist oder durch Brandeinwirkung stark verkrümmt ist.

Diese Tragen werden immer noch von vielen als Zinksarg bezeichnet. Tatsächlich finden ähnliche Konstruktionen, die aus Zinkblech bestehen und in der Vergangenheit häufiger benutzt wurden, auch heute noch vielfach Verwendung.
Zinkblech ist ebenfalls stabil, leicht zu reinigen und Zink besitzt an sich bakterizide Eigenschaften.

Daß der Sarg in diesem konkreten Fall außen mit Blut befleckt war, ist sicherlich dem Umstand geschuldet, daß es sich um eine nächtliche Bergung aus einem ausgebrannten Fahrzeug gehandelt hat. Dabei kann so etwas schon vorkommen. Bestatter haben üblicherweise Desinfektions- und Reinigungsflüssigkeiten dabei, werden aber kaum an einer Unfallstelle noch den Bergungssarg putzen.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

keine vorhanden

In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 21. Dezember 2013

Lesen Sie bitte auch:


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
4 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Salat
10 Jahre zuvor

Viel spannender finde ich ja die Frage, ob man solche Bilder unbedingt drucken muss…

Salat

simop
Reply to  Salat
10 Jahre zuvor

Da gibt es aus meiner Sicht eine klare und kurze Antwort: Nein.

Reply to  Salat
10 Jahre zuvor

Es war das klassische Unfallfoto bei dem man Rettungskräfte oder -wenn man als Reporter sehr spät eintrifft- Bestatter fotografiert.
Sooo anrüchig ist das Bild an sich nicht. Es war auch nicht besonders sensationsheischend.

Auf der anderen Seite ist es nervig, wenn eine große Boulevardzeitung ihre Leser zu „Leserreportern“ macht und ihnen Geld dafür bezahlt, wenn sie sich selbst zu Gaffern machen.

turtle of doom
Reply to  Salat
10 Jahre zuvor

Solche Bilder sollte man drucken.

Die Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen wurden ja offenbar gewahrt.

Also können diese Bilder immer noch als Erinnerung dienen – daran, dass Unfälle nun mal tödlich sein können.




Rechtliches


4
0
Was sind Deine Gedanken dazu? Kommentiere bittex