Allgemein

Bahnsuizid

]Wenn der Suizident rechtswidrig und schuldhaft Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert (also zum Beispiel das Fahrzeug) gefährdet, macht er sich wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr strafbar (§ 315 StGB). Der Tod des Suizidenten stellt jedoch ein Verfolgungshindernis dar, was zur Einstellung des Verfahrens nach § 260 Abs. III StPO führt.1]

Er gilt als vergleichsweise sichere Möglichkeit, sich das Leben zu nehmen, der Schienensuizid. Aufgrund der fehlenden Ausweichmöglichkeit und des langen Bremsweges haben Lokführer keine Möglichkeit, das Überfahren einer im Gleis befindlichen Person zu verhindern. Jährlich, so gibt eine Statistik in Wikipedia wieder, sollen es weit über 800 Fälle von Bahnsuizid in Deutschland sein. Bahnintern wird über eine insgesamt und momentan leicht steigende Zahl gesprochen. Deshalb ist die unter dem Stichwort „Suizid“ in Wikipedia geführte Zahl von 556 Suiziden für 2004 auch anzuzweifeln.

Jedoch ist der Bahntod keine so sichere Methode wie weitläufig gemeint wird. Die traurige Erfolgsrate liegt bei etwas über 90%, was im Umkehrschluss aber auch bedeutet, daß jeder Zehnte mit teils schweren Verstümmelungen der Gliedmaßen überlebt.
Ein Bahnmitarbeiter sagte gestern in einem Interview mit dem Bestatterweblog dazu: „Es ist erschreckend wie oft arme Schweine da zwischen den Gleisen gefunden werden, ohne Arme und ohne Beine, die dann noch überleben.“

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Er zweifelt die offiziell bekanntgegebene Zahl der Schienensuizide nicht nur an, sondern behauptet, sie liege in Wirklichkeit noch weitaus höher, im Durchschnitt gäbe es allein in Baden-Württemberg schon 3,32 Fälle pro Tag.
„Ich habe den Eindruck, daß die Bahn bewußt die Zahl klein redet. Die Belastungen für die betroffenen Lokführer sind unglaublich, ich möchte auch nicht mit den Leuten tauschen, die da hinterher aufräumen müssen, aber noch viel wesentlicher dürfte seit der Privatisierung der liebe Euro ins Gewicht fallen, denn jeder Schienensuizid bedeutet Streckensperrung, Ausfälle, Verspätungen und somit letztlich tausende von Euro Schaden.“

Eine besondere Häufung, und da decken sich seine Aussagen mit anderen Quellen, gebe es in der Nähe psychiatrischer Einrichtungen.
„Bei einem Standort haben wir richtig viel Geld in die Hand genommen und auf unglaublicher Länge Zäune und Mauern gezogen. Ja, man kann sagen, die Bahn hat das psychiatrische Krankenhaus quasi noch einmal, zusätzlich zu den sowieso vorhandenen und als unüberwindbar geltenden Mauern und Zäunen, nochmals komplett eingemauert. Und trotzdem sind gestern erst wieder gleich zwei Personen dort ausgebrochen und haben sich vor den Zug gestellt.“

Mehr als solche punktuelle Maßnahmen kann die Bahn nicht tun. Die Länge des Schienennetzes macht eine flächendeckende Absicherung unmöglich und außerdem werden fest gewillte Personen immer einen Weg finden, um Hindernisse zu überwinden.
Auch hochmoderne Anlagen wie Bewegungsmelder, Sensoren usw. taugen nichts. Täglich queren tausende von Tieren die Schienen und würden permanent vollautomatische Streckensperrungen auslösen.

1 Quelle: Wikipedia, Schienensuizid

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