Ich hab nix gegen Schwule. Mir ist das vollkommen egal, wie jemand orientiert ist. So wie es bei den Heten den Macho-Proll gibt, der sein Testosteron in die Umgebung gast, so gibt es bei den Homosexuellen die klassische Tunte, die ihr Schwulsein vor sich her trägt wie ein buntes Plakat. So sind Leute.
Am Liebsten sind mir Menschen, die andere nicht auf ihre sexuellen Vorlieben reduzieren und sich nicht darauf reduzieren lassen. Mir ist doch auch egal, ob jemand lieber Hunde oder Katzen mag oder ob er Mitglied bei den Zeugen Jehovas ist oder ob er sogar so bekloppt ist, mit einem Liegefahrrad herumzufahren, naja, okay, die mit dem Liegefahrrad nehme ich jetzt mal aus meiner Toleranzliste raus.
Was wollte ich sagen? Ach ja, Schwule…
Also: Da kommt gestern Herr Riebmann zu uns und duftet die Halle mit teurem Herrenparfum zu. Sandy begleitet ihn in eines unserer Beratungszimmer und ruft mich kurz darauf dazu.
Ja, es gehe um die Beerdigung seines Partners…
Nunja, so heißt das wohl amtlich, wenn zwei Menschen gleichen Geschlechts „verpartnert“ wurden. Häßliche Worte, finde ich. Geeignete Begriffe wurden wohl noch nicht gefunden, viele sagen auch einfach „mein Mann“ und „meine Frau“. Wobei das für mich ganz merkwürdig klingt, wenn ein Mann von seinem Mann spricht, man steckt halt doch zu sehr in seinen Konventionen fest.
Herr Riebmann sagt Partner und Sandy und ich schauen uns vielsagend an und im nächsten Moment wird uns bewußt, daß wir schon wieder in Vorurteilen denken. Noch ein Blick zu Sandy, wir reißen uns am Riemen.
Aber klar, einer der schon so gut riecht… und seine Klamotten sind auch einen Hauch zu fein, zu hell und die glänzenden Schuhe… und wie edel der schon frisiert ist, solche Leute erkennt man eigentlich ja sofort.
„Ja also, es geht um meinen Partner. Die Firma führen wir ja schon seit acht Jahren gemeinsam und weil er alleinstehend ist, meinte meine Frau, es sei nur recht und billig, wenn ich mich um seine Beerdigung kümmere.“
Hach, watt sind wir wieder oberflächlich…
Hoffentlich ist der jetzt nicht mit dem Liegefahrrad da!
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Ist Herr Riebmann aus der Wand gekommen und belästigt nun nicht mehr andere Leute durch die Steckdose? 😉
http://nichtlustig.de/comics/full/090930.jpg
Offensichtlich nicht.
Schade, und ich dachte schon jetzt kommt ein zweites „Röschen“…
Na ihr beiden bekommt mal keinen Hosenbandorden 🙂
Höhö 🙂
Aber schon seltsam da so von seinem Partner zu sprechen :-/ Vor allem wenn das geschäftliche da ja erstmal nicht im Vordergrund stand.
Wegen dem Verpartnern, heißt das nicht Homoehe oder sowas? 😀
Böse ist, wer böses denkt 😉
Liegefahrrad?
Schlimmer noch, die Firma stellt Schonbezüge aus Synthetik-Kuhfell mit Gelpolster für Liegefahrradsitzschalen her.
Den Sarg bitte schwarz-weiß gefleckt lackieren!
@5 nein offiziell heißt es „eingetragene Lebenspartnerschaft“ was ein Wortungetüm ist, noch dümmlicher als jedes Liegefahrrad. Und wegen dieser herausragenden Begriffshässlichkeit behilft man sich gerne mit dem Begriff Homoehe (das klingt irgendwie netter).
Nanana, kommt! „Homoehe“ klingt schon so wie „Neger“ oder ähnliche unkorrekte Begriffe, keinesfalls nett. Da ist mir die „eingetragene Lebenspartnerschaft“ angenehmer, sie reduziert die beiden Partner nicht darauf, ob und wie sie sexuell ausgerichtet sind. Mann und Frau können ebenso eine „eingetragene Lebenspartnerschaft“ eingehen.
Liegefahrrad? Da feht eigentlich nur noch der rosarote Fahrradanhänger dazu in dem ein kleiner Mischlingshund sitzt. Mein Gott hab ich die gern
hmm, erkenne ich die Ironie nicht, oder bist du wirklich gegen Liegeradler?
@9 >> Mann und Frau können ebenso eine „eingetragene Lebenspartnerschaft“ eingehen. << Können sie nicht. Die dürfen nur heiraten.
@12: Das wär mir neu. Bei Mann und Frau heißt das entweder Ehe und ist „eingetragen“ oder es heißt eheähnliche Gemeinschaft und ist eben nicht „eingetragen“. Da muss man sich schon entscheiden.
Davon mal abgesehen ist die Eingetragene Lebenspartnerschaft eben keine Homo-Ehe, da diese Menschen nicht in allen Punkten den verehelichten Heteros gleichgestellt sind. Die E.L. ist so eine Art fauler Kompromiss, weil man hierzulande (noch) auf die Homo-Ehe verzichtet.
Also das finde ich jetzt gar nicht nett das ihr hier die Liegeräder so nieder macht. Die Dinger sind doch cool..
Wieso niedermachen? Die sind doch schon so niedrig ab Werk. Hab auch schon mit dem Gedanken gespielt, sowas mal auszuprobieren, befürchte allerdings, von den Autofahrern übersehen zu werden.
Bin nämlich gewohnt, übersehen zu werden.
Was, Herr Riebmann ist aus seiner Wand herausgekommen???
Jaja, irgendwo hat jeder seine versteckten Vorurteile…
Ich will mich da nicht ausnehmen: Beim Namen Riebmann hab ich auch erst gedacht, wie der einen Partner in seine Wand bekommen will 😉
Also, ich bin empört. Ich bin nicht schwul, aber Liegeradfahrer! Ohne rosa Anhänger, ohne Hündchen, meist (wetterbedingt) nicht hochglanzpoliert und der Duft, den ich danach verbreite… naja, *müffel* triffts eher. Also ICH stehe schon mal diesem Klischee entgegen! XD
Und und und?? War er mit dem Liegerad da??
„Homoehe“ ist ein fürchterliches Wort – zusammengesetzt aus einer Abkürzung, die meistens als 3/4 Schimpfwort benutzt wird („Diese Homos …“) und einer falschen Bezeichnung. (Darüber können wir nochmal reden, wenn das etwas gleicher gestellt ist.)
„Eingetragene Lebenspartnerschaft“ ist hingegen ein fürchterliches Wortungetüm. Ich kürze es immer auf ELP ab. Nicht elegant, aber vermeidet wenigstens die potentiellen Mißverständnisse von „Partner“.
P.S.: Für solche Beiträge liebe ich dieses Blog.
Das mit dem Liegerad sollte ich jetzt einfach mal übelnehmen. Oder? Na ja, was der Bauer nicht kennt … manchmal reduziert sich eben auch bei ansonsten verständig wirkenden Menschen der Horizont auf den eigenen Standpunkt *eg*.
Liege-Dreiräder sind nicht bloß cool, sondern auch eine super Mobilitäts-Lösung für Leute, die aus gesundheitlichen Gründen (eingeschränkter Gleichgewichtssinn) kein normales Rad fahren können. Da hält mensch dann auch mal ein paar ahnungslose Lästerer aus! :-))))
@23: Das merkt man aber auch.