Allgemein

Domjüch

Auftragsbeschaffung auf andere Art: Bestatter läßt Leute umbringen um an Aufträge zu kommen.

Ich könnte es so erzählen:

Ich war übers Wochenende in der Landesirrenanstalt, dort wurden mir Drogen verabreicht und ich war 20 Stunden an einen Sessel geschnallt.

Das würde voll und ganz der Wahrheit entsprechen und klingt ja auch ganz schön dramatisch.
Bei Licht betrachtet ist es aber dann doch etwas anders.
Ja, ich war in der stillgelegten „Landesirrenanstalt Domjüch“ in Mecklenburg, um dort als Teil des Gesamtprogramms im Rahmen der Veranstaltung SCIENTIA MORTIUORIUM – VON DER WISSENSCHAFT DER TOTEN“ teilzunehmen.
Ja, man hat mir Drogen verabreicht, Koffein.
Ja, ich war lange an einen Sessel geschnallt, nämlich den Fahrer- bzw. Beifahrersitz meines Autos.

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Eingeladen hatte die äußerst liebenswürdige Anja Kretschmer, die vielen als die Friedhofsflüsterin bekannt ist und die in der schwarzen Szene auch gut vernetzt ist. Der „lost place“, die Irrenanstalt in Domjüch bot bei nahezu durchgehend gutem Wetter die ideale Kulisse für das schwarze Treiben.

Anja Kretschmer

Marketender hielten schaurige Waren wohlfeil:

Schwarz- und Leichenwagenfahrer präsentierten ihre edlen Gefährte:

Dunkle Jungfern schaukelten:

Gemütliche Onkels machten Quatsch und lasen vor:

Thanatologe Jörg Vieweg und Plastinator Rurik von Hagens, und natürlich der gemütliche Dicke hielten Vorträge oder machten, wie in meinem Fall, etwas Quatsch.

Rurik von Hagens lieferte einen interessanten Einblick in seine Arbeit und Jörg Vieweg ist ja sowieso eine unkomplizierte und extrem nette Seele.

Dr. Mark Benecke, bekannt aus Funk und Fernsehen, lieferte die Dr.-Mark-Benecke-Show, über die ich mich nicht weiter äußern möchte.


Nachtrag:
Robert Meyer spielte auf dem Theremin, einem fast unbekannten Instrument. Sehr interessante Töne und Melodien, die aus einer anderen Sphäre zu stammen schienen.

Ich hab vergessen, zu filmen. Daher hier ein YouTube-Film von Robert:

Es gab auch noch Führungen durch die Landesirrenanstalt und spätabends noch DJ-Musik.

Nachtrag-Ende


Hunderte schwarz gekleideter und oft auch verkleideter Gestalten bevölkerten das Areal der ehemaligen Irrenanstalt, die ein passender Ort für dieses morbide Treffen war.

Ein ganz großes Lob an die Veranstalterin und die Organisatoren, die dieses Mammutprojekt in ganz hervorragender Weise gestemmt haben.
Es lief alles wie am Schnürchen, und trotz des Orga-Stresses hatten die Verantwortlichen immer Zeit, immer ein Lächeln auf den Lippen und immer ein freundliches Wort für einen übrig.

Meine Lesung war gut besucht. Ich hatte den Eindruck, den Menschen auch eine unterhaltsame Zeit geboten zu haben.
Viele hatten Bücher mitgebracht, um sie signieren zu lassen und tatsächlich bin ich, als doch eher unbekannter Künstler, sogar einige Autogrammkarten losgeworden, die der Verlag mal hat für mich drucken lassen.

Besonders gefreut hat mich das Zusammentreffen mit vier Personen, die mir erzählten, sie hätten nur wegen meines Bestatterblogs und meiner Bücher den Bestatterberuf ergriffen. Das berührt mich sehr.

Eine ganz liebe Dame aus Plauen brachte mir und den anderen Protagonisten kleine selbstgefertigte Sensenmännchen mit:

Alles in allem ein rundherum gelungenes Wochenende mit nur einem kleinen Schlussgedanken:

Überschätzt zu werden, dafür kann man nichts.
Sich selbst zu überschätzen, das ist eine Charakterfrage.

Anschließend machten der Gemütliche und die schaukelnde Jungfer noch einen Abstecher nach Berlin:

Dem Gemütlichen und der Jungfer hat es gut gefallen und wir kommen gerne wieder:

Und weils so schön war, nochmal Robert Meyer mit dem Theremin:

Mehr von ihm HIER.

Bildquellen:

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