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Einheitsmappen

Julius von Halmackenreuther-Schule, klar… Alle Bewerbungsmappen die so aussehen, kommen von Schülern dieser Schule. Das Foto exakt an der gleichen Stelle, der Text überall 1:1 identisch, nur die Namen, Noten und Daten unterscheiden sich. Als Standardbegründung für den Berufswunsch lesen ich überall den Einheitssatz: „…habe ich mich über Ihr Unternehmen informiert und möchte gerne was mit Menschen machen.“

Ein anderer Stapel auf der Fensterbank unterscheidet sich komplett von den Halmackenreuther-Mappen. Andere Stelle fürs Foto, die Texte komplett anders aber auch alle identisch, aha, das Ursulinen-Gymnasium, die Lehrer dort haben eine andere Vorlagenmappe, nach der sie stur vorgehen.

Natürlich gibt es Empfehlungen, Richtlinien und vermutlich gar eine EU- und NASA-geprüfte DIN-Norm nach RAL, die genau vorschreibt, wie so eine Bewerbung auszusehen hat. Aber wenn daraus erwächst, daß eine ganze Generation von Schülern lehrerdiktatorisch verordnete Einheitsbewerbungen abgeben, ist uns Personalentscheidern nicht geholfen

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Man muß sich doch mal vor Augen halten, daß (Personal)Chefs im Schnitt nur wenige Minuten bleiben, um eine Bewerbungsmappe anzuschauen. Dabei mag eine übersichtlich und einheitlich gestaltete Mappe zwar hilfreich sein, sie bietet aber kaum greifbare Informationen darüber ob der Bewerber geeignet ist oder nicht. Alles was man erkennen kann ist, daß der Bewerber die Vorstellungen seines Lehrers / der Arbeitsagentur / eines Bewerbungshelfers umsetzen kann.

Mir jedenfalls fallen solche Bewerbungsmappen besonders auf, die von der Norm abweichen. Leider weichen viele nach unten von der Norm ab und der Bewerber hätte auch gleich einen fettverschmierten Zettel mit den Buchstaben „Will nicht!“ abgeben können (und das obwohl er versucht hat, den diesjährigen Mappenstandard zu erfüllen), aber immer wieder sind auch Mappen dabei, die sich positiv nach oben vom Üblichen abheben.
Bewerbungsunterlagen, die aussagekräftig sind, die mir ein Bild vom Kandidaten vermitteln, die mir zeigen, was er kann, was er möchte und warum er zu uns passen könnte.
Wenigstens ein paar frei formulierte Sätze, ein paar Hinweise auf Interessen und Freizeitaktivitäten usw.

Sehr nervig finde ich die Kandidaten, die meinen, das alles ginge einen zukünftigen Ausbilder nichts an. „Was ich in meiner Freizeit mache, das ist ja wohl meine Sache“, sagte neulich mal ein Knülch zu mir. Sicher, irgendwo hat er Recht, aber gut, dann macht er seine Ausbildung eben woanders. Letztlich sind wir ein kleiner, überschaubarer und familiärer Betrieb, ich kann nicht zwei oder drei Fehlschüsse in einer 20köpfigen Auszubildendengruppe mitschleifen. Ich muß versuchen, durch die Bewerbungsmappe, das Bewerbungsgespräch und ein evtl. anschließendes Praktikum oder Probearbeiten herauszufinden, ob wir drei Jahre oder länger miteinander auskommen und dieser Mensch zu uns passt, uns keine Enttäuschungen bereitet und bei uns nicht enttäuscht wird.

Clever, wie ich finde, hat das Sarah gemacht. Sarah hat eine 08/15-Mappe abgeliefert, so wie es ihre Lehrerin vorgeschrieben und benotet hat. Nun sind ja Lehrer nicht gerade dafür bekannt, sich in der Berufswelt besonders gut auszukennen und auch die hilfreichen Tips der Eltern helfen nicht weiter, deren Erfahrungen mit Bewerbungen stammen auch zumeist aus dem letzten Jahrhundert.
Sarah hat die Vorgaben erfüllt, eine gute Note dafür bekommen und trotzdem nur eine nichtssagende Einheitsmappe erstellt. (Ich kann Arial 12 pt nicht mehr sehen!)
Doch sie hat sich hingesetzt und mit der Hand einfach noch eine Bewerbung geschrieben und mit in die Mappe gelegt. Darin schreibt sie, warum sie ausgerechnet diesen Beruf ergreifen möchte und weshalb sie meint, unser Unternehmen sei das Richtige. Sie schreibt über ihre Interessen, die familiären Hintergründe und zeigt deutlich Elan, schriftliches Ausdrucksvermögen und daß sie was erreichen will.
Sie lade ich auf jeden Fall ein.


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Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 13. Mai 2009 | Revision: 28. Mai 2012

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shadowmun
15 Jahre zuvor

Das Problem ist mir nur allzu vertraut, aber von der anderen Seite… was schreibt man nur, damit man eingeladen wird? Auch, wenn ich letztendlich eine Stelle gefunden habe… Nicht meine Bewerbung hat mich dahin gebracht, sondern erst die persönliche Vorstellung. Und das, obwohl ich meine, ein ganz gutes schriftliches Ausdrucksvermögen zu haben.

TMS
15 Jahre zuvor

Und auf keinen Fall diese dreigeteilten Mappen verwenden, ich kenne keinen Personalentscheider der mit diesen Mappen umgehen kann ohne dass mindestens einmal alle Blätter rausfallen.

BTW: Gesetze muus, Richtlinien soll und Norman kann man befolgen. 😉

15 Jahre zuvor

Tja, solange überlastete Lehrer nur streng nach Schema benoten (können/dürfen/wollen) und damit die schulische von der tatsächlichen Realität weit entfernt ist wird sich da wohl nichts ändern.

Lisa
15 Jahre zuvor

Ich glaube das ist auch von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich.
Jeder handhabt das anders.

Kein Bewerber kann es jedem Recht machen und auf die einzelnen Bedürfnisse bzw. Anforderungen oder Erwartungen eingehen.
Eine gute Bewerbung macht sicher was her, aber auch dies definiert jeder anders, um sich ein Urteil von einer Person bilden zu können, sollte man den Bewerber einladen, nur dafür fehlt den Chefs auch Zeit, was man auch wiederum verstehen kann.

Also es geht so oder so, man sollte schon immer beide Seiten sehen 🙂

15 Jahre zuvor

Lieber Undertaker, auch wenn es weit verbreitete Praxis ist, den Lehrern Schuld an allem zu geben, was schief läuft, von der vergeigten Prüfung bis hin zum Marmeladenbrot, das immer auf die Marmeladenseite fällt, kann ich nur dafür plädieren, es sich nicht so einfach zu machen. In meinem Lehrplan, da wo ich unterrichte, steht nicht, dass ich Bewerbungsmappen benoten müsste. Bewerbung und Berufsfindung wird im Lehrplan ohnehin nur gestreift. Mein JOb als Lehrerin ist es, den Schülern die nötige Bildung zu vermitteln, um in der folgenden Ausbildung zu bestehen. Ich muss ihnen, ehrlich gesagt, keinen Job suchen, und ich muss ihnen auch keine Bewerbung erstellen. Das ist, um es mal ganz deutlich zu formulieren, die Aufgabe des Elternhauses und des (näherungsweise volljährigen) Schülers. Was mache ich aber nun, wenn ich zum einen bemerke, dass meine „Schäfchen“ orientierungslos, zukunftsfrustriert (ob berechtigt oder nicht, sei dahingestellt) und passiv sind, das Elternhaus dies nicht auffängt, ich aber zum anderen keine Zeit und keine Möglichkeit habe, mit jedem einzelnen meiner um die 30 Schüler in der Abschlussklasse ein Zukunfts-Screening incl.… Weiterlesen »

15 Jahre zuvor

@TMS: Du unterschätzt die Personalentscheider 😉 Die können durchaus mit solchen Mappen umgehen, ohne dass Ihnen alles vor die Füße fällt. Leider haben auch Personalentscheider oft nur einen ganz normalen Schreibtisch. Und sobald so eine dreigeteilte Mappe kommt, wird der Platz knapp. Klingt total bekloppt, ich weiß, aber exakt aus dem Grund habe ich die immer gehasst. Gleich dahinter übrigens die dunkelblauen mit dem silbernen Aufdruck „Bewerbung“ vorne drauf. Klar, die sehen okay aus. Und von 100 Bewerbungen kommen 70 in dieser Mappe. Da find mal eine spezielle Mappe wieder, das ist fast unmöglich. Mir sind zwei Mappen besonders im Gedächtnis geblieben: Die eine war inhaltlich sicherlich nicht die beste, es bewarb sich jemand als einfacher Helfer. Die Mappe war lila! Sie war nicht hübsch, aber ich hatte die Unterlagen mit einem gezielten Griff in der Hand, als ich sie brauchte. Da hatte das lila einen ganz besonderen Zweck erfüllt. Die andere Mappe kam von einer kaufmännischen Bewerberin. Sie hatte eine dunkelrote Mappe gewählt und begann darin mit einem Deckblat. Statt des üblichen Bewerbungsfotos hatte… Weiterlesen »

15 Jahre zuvor

Liebe Textehexe, ich weiß sehr wohl um die Sorgen und Nöte der Lehrer. Das ist mir nicht fremd. Was ich aber im täglichen Umgang mit Schülern und Lehrern erlebe, steht in krassem Widerspruch zu Deinen Ausführungen. Es wird sehr wohl eine intensive Jobberatung durchgeführt, die so weit geht, daß man die Kinder einem intensiven (firmengesponserten) Screening unterzieht und die daraus gewonnenen Daten an interessierte Industrieunternehmen weitergibt. Sehr wohl beharren die Lehrer darauf, daß die Bewerbungen nicht nur in der Klasse gemeinsam erstellt, sondern auch so versandt werden. Es erfolgt stellenweise sogar eine Nachkontrolle, ob die Bewerbungen auch versandt wurden. Ich bin auch nicht der Meinung, daß das Aufgabe der Schule ist, aber in mehreren Fällen ist es mir untergekommen, daß die zu Hause erstellten Bewerbungen -die meiner Ansicht nach völlig einwandfrei waren- als nicht zeitgemäß und nicht dem Standard entsprechend abqualifiziert wurden und der Schüler gedrängt wurde, die Einheitsbewerbung nach Gutdünken des Lehrers abzuschicken. Im Übrigen gehen wir auch nicht konform, wenn Du schreibst, daß die Schule eine „solide Grundbildung“ vermittelt. Sie vermittelt die Grundkulturtechniken… Weiterlesen »

martin
15 Jahre zuvor

ich habe mich damals nur grob nach den vorgaben gerichtet ( was gehört alles rein!) und ansonsten meine bewerbung als netten brief geschrieben. wahrscheinlich hat das den ausschlag gegeben, denn ich hab ,bis auf eine ausnahme,auf jede bewerbung eine einladung bekommen!

Lobo
15 Jahre zuvor

@Tom

Sind bei dir auch immer diese netten Zettel von der Arbeitsagentur (oder wie die im Moment heißt) ?

„Wie empfehlen Ihnen diesen Bewerber“ oder so ähnlich.
Ein erster Blick auf die Unterlagen zeigt einem dann, das der Bewerber TOTAL ungeeignet ist.
Ich kann jedem nur raten, diese ollen Zettel garnicht erst in die Bewerbung zu legen.

Ich geb mal ein paar Tipps aus meiner Erfahrung :

1. Der Name und die Adresse des Unternehmens sollte richtig geschrieben sein.
2. Bewerbungen in Dinlang – Umschlägen werden sofort aussortiert.
3. Wer am PC erstellte Bewerbungen abgibt, sollte auch mit einem PC umgehen können.
4. Ein freundliches Lächeln auf dem Bewerbungsfoto kann Türen öffnen.
5. Die Mappe ist eigentlich egal, sie muß nur sauber, ordentlich und auf den Betrieb zugeschnitten sein.
( Das bedeutet das man nicht bei jeder Bewerbung seine gesamten Unterlagen mitschicken muß. Eine Bäckerei interessiert der goldenen DLRG Ausweis nicht, einen Schwimmbadbetreiber schon. 😉 )

15 Jahre zuvor

Wir „durften“ damals auch Bewerbungen in der Schule erstellen. Das Anschreiben streng nach DIN 0815 usw. Alles in eine Klarsichtmappe rein und das sollte man dann verschicken. Ich hab eine 1 auf meine bekommen 🙂

Und daheim dann meine eigene weggeschickt, leider nicht nach DIN aber dafür mit Erfolg 🙂

@Tom, mit dem was du als Kommentar geschrieben hast, hast du prinzipiell recht. Allerdings sollte man auch erwähnen das es, wenn auch schwer zu finden, doch Ausnahmen von dieser (traurigen) Regel gibt 🙂

look like death warmed up
15 Jahre zuvor

Ich sage das nur sehr ungern, abe ob man überhaupt mal irgendwo eingeladen wird, hat viel auch mit Glück, vor allem aber auch mit Beziehungen zu tun. Ich persönlich habe mir immer viel Mühe mit den Mappen gemacht, selbst Texte erdacht, meine Zeugnisse sind einwandfrei und trotzdem habe ich fast immer nur Absagen bekommen. Sowohl bei meinem Ausbildungsplatz als auch bei einer weiteren Arbeitsstelle wurde ich überhaupt nur eingeladen, weil ich jemanden kannte, der jemanden kannte… Da konnte ich dann auch klar machen, was ich kann und will. Wer nicht zum Vorstellungsgespräch gehen darf sondern aufgrund von riesigen Bewerbungsbergen gleich „aussortiert“ wird, muss weder eine schlechte Bewerbung geschrieben haben, noch einen mangelhaften Lebenslauf haben. Er hat vielleicht einfach nur nicht so tolle Beziehungen.

svnshadow
15 Jahre zuvor

hmmm, begründung warum ich bei einem bestatter lernen will…. *g* ganz logisch… jeder kunde/fall ist anders, eine herausforderung! plus, da muss man ganz ehrlich sein, gestorben wird immer, ein relativ sicherer beruf mit abwechslung!

napoleon *g* woher kenn ich das nur ^^ musste auch mal einigen teenys spontan erklären das er franzose war…. okay… brachte nix…. eroberer… es dämmerte….. nach einer grossen niederlage in exil…. das verständnis verschwand…. aber die typische napoleonhaltung (hand halb unter der jacke) die kannten die kleinen deppen ^^

und sowas morgens um drei auf nem jugendevent wo ich eigentlich nur auf die technik aufpasste O.o

bzgl. bewerbungsschreiben in der schule…. sorry, aber es gibt wirklich schulen bzw. lehrer wo beanstandet wird wenn man vom 08/15schema abweicht O.o

Sam0815
15 Jahre zuvor

Aus langjähriger eigener Erfahrung von beiden Seiten, sowohl als Bewerber, als auch aus Arbeitgebersicht ein paar kleine Tipps: 08/15 Formate bringen nichts, das Anschreiben sollte auf das Unternehmen zugeschnitten sein und nicht länger als max. 1 bis 1 1/2 Seiten sein. Ein Anruf in dem Unternehmen und die Ermittlung des Namens desjenigen, der die Bewerbung bearbeitet, sind mehr als hilfreich. Zum einen ist ein Wiedererkennungswert da, zum anderen wird jeder gerne persönlich und nicht mit „Sehr geehrte Damen und Herren!“ angesprochen. Die meisten Stellenangebte sind heute online zugänglich, eine Bewerbung (neuduetsch auch als CV bezeichnet) kann dann auch als Kurzbewerbung (dann aber die Zeugnisse und das Foto vernünftig gescannt) in elektronischer Form abgegeben werden. Und kurz noch zu den lieben Lehrern, meine halbe Verwandtschaft besteht daraus und auch im Bekanntenkreis sind ein paar, daneben habe ich zwei schulpflichtige Kinder. Ganz im Ernst, die die ihren Beruf noch als Berufung ansehen, kann man an einer Hand abzählen. Ich kenne eine Hauptschullehrerin, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das jeder ihrer Schüler vor Abschluß der Schule… Weiterlesen »

Silke
15 Jahre zuvor

Das Problem besteht unter anderem darin, dass viele Menschen, die sich irgendwo bewerben wollen/sollen/müssen, nicht verstehen, welchen Sinn eine Bewerbung hat. Viele scheinen davon auszugehen, dass die Bewerbung nur eine Vorstufe zum garantieren Vorstellungsgespräch ist, und begreifen nicht, dass die die erste Hürde ist.
Und dann steht man da und muss einem Menschen erläutern, dass er mit seinem unlesbaren, fleckigen, nichtssagenden und unübersichtlichen Schmierpapier einfach keine Chance hat – und der versteht es einfach nicht…

Lisa
15 Jahre zuvor

@ look like death:

Dem kann ich auch nur voll und ganz zustimmen.
Mir ging es genauso, hab mich bemüht und gemacht und getan, auf jedes noch so kleinste Detail geachtet und wurde trotzdem nicht eingeladen.

Ich glaube wir sind nicht die einzigen denen es so ging.
Ich kann nur für mich sprechen wenn ich sage, trotzdem weitermachen und an das Gute glauben.

Man sieht es jetzt bei mir, es hat ja geklappt 🙂

Me
15 Jahre zuvor

@Tom (7) Es ist letztlich ziemlich egal, ob jemand weiß, wer Napoleon ist, solange er weiß, wie er sich Wissen schnell und solide aneignet. Dass damit NICHT das sinnlose Ausdrucken von Wiki-Seiten gemeint ist, möchte ich betonen. Aber man kann sehr wohl im Internet in sehr kruzer Zeit eine breite Spanne an Informationen über Napoleon bekommen und intelligent zusammenfassen. Diese Abneigung gegen diese Form des Lernens ist sehr schade, denn nur, weil etwas zwischen 2 Buchdeckeln steht, ist es nicht automatisch besser, wahrer oder leichter zu lernen. Ich verfüge über eine recht gute klassische Bildung, und kaum etwas davon lernte ich in der Schule. Die Schule sollte besser vermitteln, wie man sich präsentiert, wie man lernt, wie man allgemein und im Speziellen Inhalte erarbeitet und vorträgt, wie man im Team, aber auch alleine gut arbeitet und sich selbst organisiert und motiviert. Sicher ist ein gewisser Kanon unverzichtbar, damit wenigstens grundlegend gleiche chancen bestehen, aber in meinem Leben stelle ich fest, dass das Zitieren des Hamlet’schen Monologes eher selten gefordert ist, das Organisieren einer vernünftigen Arbeitsgruppe… Weiterlesen »

Voo
15 Jahre zuvor

@14: „eine Bewerbung (neuduetsch auch als CV bezeichnet)“
Ein CV – ausgeschrieben curriculum vitae – ist keine Bewerbung, sondern ein Lebenslauf. Außerdem ists noch immer Latein (auch wenn im Englischen – das ja sehr viel mehr Latein im allgemeinen Sprachgebrauch behalten hat, als Deutsch – sehr gebräuchlich) und fällt damit wohl eher nicht in die Kategorie neudeutsch 😉

Naja das man sich abheben sollte von seinen Mitbewerbern ist nun wahrlich nichts Neues, kann aber wohl nicht oft genug betont werden.. ich persönlich kann Bewerbungen schreiben aber auch nicht ausstehen – da kann man dann wohl froh sein, wenns dank passender Ausbildung umgekehrt ist. Da werden dann die Professoren gebeten, passende Studenten zu vermitteln, da auf drei Jobs ein Interessent kommt.

Und wo wir gerade dabei sind: Die Leute können doch richtig dankbar sein, wenn die „schlimmste“ Frage bei dem Bewerbungsgespräch sich um Napoleon dreht und es auch noch in ihrer Muttersprache geführt wird..

Voo
15 Jahre zuvor

Argh ne Editfunktion (die selbe IP darf 5 Minuten noch was ändern o.Ä.?) wäre doch toll – gibts irgendwo ne Wunschbox? 😉

Würde mich aber auch interessieren, was Tom gegen Wikipedia hat (*) – wenn man sich die Leute bis zum nächsten Termin nen groben Überblick verschaffen sollten, wäre meine erste Anlaufstelle sicher auch dort gewesen.
Auch bei größeren Projekten über ein mir unbekanntes Thema verschaff ich mir gerne mal dort nen groben Überblick und das obwohl ich nen Vollzugriff auf IEEE oder ACM hätte und dort in wissenschaftlichen Papers bis zum Hals versinken könnte, wenn ich wollte, aber um die Frage „Wer war Napoleon?“ zu beantworten?

* D.h. nicht, dass ich mit #17 übereinstimme, ne gewisse Allgemeinbildung wäre auch für mich in nem Beruf ala Bestatter, wo man ja durchaus mit den Menschen in Kontakt kommt und auch mehr als Allgemeinfloskeln („Schönes Wetter haben wir Heute“) austauschen können sollte, auf jeden Fall ein Kriterium. Ganz davon abgesehen, dass ich selbst auch lieber gebildete, intelligente Leute um mich hätte.

15 Jahre zuvor

Wo steht denn, daß Tom was gegen Wikipedia hat? So ein Unfug.
Ich bin Wikipedia-Autor der ersten Stunde und ein ausgesprochener Fan des Projektes.

Die Informationsfindung für ein schulisches Projekt darf sich doch aber nicht im bloßen Ausdrucken und Mitbringen eines Wikipedia-Artikels erschöpfen.

Die Wikipedia ist besser als ihr Ruf, aber dennoch als alleinige Quelle nicht ausreichend.

Ich habe eigentlich immer ein Wikipedia-Fenster offen und schlage mehrmals am Tag etwas nach. Also, es ist wirklich an den Haaren herbeigezogen, mir zu unterstellen, ich hätte was gegen Wikipedia oder würde verlangen, daß nur das was gilt, was zwischen zwei Buchdeckel passt.

Durchaus bin ich der Ansicht, daß es in vielen Fällen völlig ausreichend ist, zu wissen wie und wo man sich Informationen beschaffen kann. Dennoch aber kann von Wissen oder gar Bildung nur dann die Rede sein, wenn diese Information oder die Bildung zwischen den Ohren eines Menschen abgespeichert ist.

jecasc
15 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Bestatter,

ich interessiere mich für ihren Beruf, seit ich mit 10 meinen toten Hamster begraben habe. Nach einem halben Jahr habe ich ihn dann wieder ausgegraben um nachzuschauen wie er aussieht.

Ich bringe also sowohl Interesse als auch schon erste Berufserfahrung mit.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr zukünftiger Azubi.

PS: Mit [url=http://www.youtube.com/watch?v=491KMo-Ckg8]Seebestattungen[/url] kenne ich mich ebenfalls aus.

15 Jahre zuvor

Sehr geehrter Undertaker, vielen Dank für die Antwort! Ich fühle mich geehrt (und meine das nicht im Geringsten ironisch). Viele Schüler sind tatsächlich auf dem Wissensstand, den Du beschreibst. Es gibt auch andere, sehr pfiffige, natürlich. Aus Deinen Ausführungen höre ich den geleglentlich verzweifelten Arbeitgeber heraus, der mit dem „Schülermaterial“, das unsere Schulen verlässt, einfach nichts anfangen kann, da untauglich (die Schüler, nicht der Arbeitgeber). Bei meinen Schülern (Wirtschaftsschule, entspricht Realschule) stelle ich zum Beispiel fest, dass sie in „klassischen“ Bildungsinhalten (Wer ist Goethe, wer ist Napoleon, wo liegt Berlin, wie war das mit der Mauer…) oft ziemlich verlieren, aber doch immerhin sehr genau informiert sind, was derzeit in der Welt geschieht, sprich Zeitung lesen oder Nachrichten gucken, und auch eine sehr konkrete Meinung zur Tagespolitik haben. Auch das ist eine Form von Bildung, und wenn ich mir aussuchen darf, ob mein Schüler Napoleon kennt oder gewissenhaft zur Wahl geht (wenn er schon darf) und dabei auch weiß, dass „ganz rechtsaußen“ keine Alternative darstellt, dann nehme ich doch letztere Option und bin ganz froh drum.… Weiterlesen »

15 Jahre zuvor

also zum Thema Bewerbung muss ich auch was sagen. Wir hatten damals als Fach Berufsvorbereitung, wo wir gemeinsam eine Bewerbung erstellt haben. DAS wurde natürlich bewertet, ob alle wichtigen Punkte drin sind. Wie zum Beispiel, der Beruf, das Warum der Beruf und WARUM diese Firma. Aber WAS am Ende dort stand, das musste sich jeder Schüler schon selbst zusammen reimen. Da war keine Bewerbung gleich! Das mal dazu. So, ich habe bis heute an die 50-75 Bewerbungen geschrieben. Alles Absagen. Bei unglaublichen 2 ( !!!) hatte ich ein Vorstellungsgespräch. Dabei waren nicht alle zusammen gleich. Denn ich hab mich ausreichend vorbereitet, ich hab ALLE anders gemacht .. jede einzelne! Und als ich mal beim Arbeitsamt zum Seminar musste … den ganzen Rotz hab ich in die Tonne geschmissen! Also wie gesagt, ich habe geschrieben, ich habe jede anders gestaltet und formuliert und weiß der Geier was. Rechtschreibfehler waren auch keine drin … und rein gar nix hats gebracht! Meine Ausbildung und meine Berufe habe ich alle bekommen, weil ich persönlich hin bin. Und ich habe… Weiterlesen »

lesehase
15 Jahre zuvor

Ich arbeite in der Marketingabteilung einer Genossenschaftsbank und wir bieten u.a. Bewerbungstrainings für Schulklassen an. Meine Erfahrung ist zum Einen, dass die Lehrer dankbar sind, dass mal ein „Externer“ Wissen dazu vermittelt und gute wie schlechte Praxisbeispiele nennen kann, sowohl für die schriftliche Bewerbung als auch für das Gespräch. Das Wichtigste, was ich immer zu Anfang sage, ist „es gibt kein Patentrezept für alle – jeder muss für sich rausfinden, was er/sie gut findet und womit er/sie sich wohlfühlt“ (= es gibt keine Standardbewerbung, die jeder 1:1 übernehmen kann). Im Laufe des Trainings habe ich den Schülern Beispiele genannt und Tipps gegeben. Hier auch wieder wichtig: Immer die Frage stellen: Was will der Empfänger lesen? Was ist für ihn völlig uninteressant? Und: Jemand anderem die Bewerbung mal zum lesen geben, bevor man sie wegschickt. Wennd erjenige nach den ersten ein, zwei Sätzen keinen Bock mehr hat, weiterzulesen, sollte man an der Bewerbung noch was ändern. Wenn ich nun diese Erfahrungen von Ihnen, lieber Undertaker, lese, merke ich: Ja, es ist gut, etwas „ausser der Reihe“… Weiterlesen »

MacKaber
15 Jahre zuvor

Man könnte leicht auf den Gedanken kommen, dass einheitliche 08/15 Bewerbungsmappen sehr wohl ihren Sinn haben. 100 Schüler schreiben identisch je eine Bewerbung an 100 Betriebe. So ist gewährleistet, dass keiner bevorzugt wird und die Chancen für alle gleich sind. Fällt einer aus dem Rahmen und wird deshalb eingeladen, so ist das unzulässiges Doping und sollte mit Disqualifikation bestraft werden. Viel Arbeit und Papier kann man sparen, würden die Schulen eine pauschale alphabethisch geordnete Adressenliste aller 100 Schüler an alle 100 Betriebe schicken.;-)

Anna Nym
15 Jahre zuvor

Noch bescheuerter als die Standardbewerbungen aus Schulen find ich ja noch die im Nebensatz ebenfalls erwähnten Standardbewerbungen aus Bewerbungsseminaren der Arbeitsagentur/des Jobcenters.
Da kommt nichts dabei raus, die Seminare sind lediglich dafür da, die Leistungsbezieher zu gängeln, unter Druck zu setzen und ihnen ggf. die Leistung kürzen zu können, und zusätzlich kosten diese sog. Aktivierungsmaßnahmen auch noch die Gesamtbevölkerung einen Haufen Geld.
Da wird keine Rücksicht darauf genommen, warum jemand denn ohne Job ist, ob es überhaupt am Modus der Bewerbung liegt oder ob ganz andere Probleme vorliegen, noch nicht mal auf die Qualifikation der Seminarteilnehmer wird da Rücksicht genommen sondern vom Hilfsarbeiter bis zum Akademiker wird alles in eine Gruppe gesteckt und identisch gebrieft.
DA geht MIR wirklich der Hut hoch.

Anonym
15 Jahre zuvor

Was spricht denn gegen DIN lang Umschläge?

VIOLETTA
15 Jahre zuvor

Ich finde es super, wenn Bewerber-(innen) zuerst mal einen persönlichen Brief an unsere Praxis richten und erste nach meiner positiven Reaktion die (oft sperrigen) Unterlagen schicken. So kann ich mit einem einfachen Brief oder E-Mail antworten.
VIOLETTA

ingo
15 Jahre zuvor

@27: Vor allem dass in so einen Umschlag keine Mappe passt, der Empfänger hat dann also gefaltete lose Blätter zwischen den anderen Mappen herumfliegen – 3mal darfst du raten wo so ein Schreiben vorsorglich landet…

@26: Oh ja, diese Maßnahmen sind besonders toll, meine jetzige Sekretärin hat damals nach nur 2 Wochen Arbeitslosigkeit auch so ein Seminar aufgebrummt bekommen, da half kein Bitten und Argumentieren, der Arbeitslose hat gefälligst zu lernen wie er sich ordentlich bewirbt – auch wenn er nach jahrelanger Büroerfahrung so etwas überhaupt nicht braucht.
Und das beste: die Maßnahme muss natürlich unbedingt abgeschlossen werden, selbst eine vorliegende schriftliche Zusage für eine sofortige Einstellung ist da kein Grund, der Arbeitslose soll ja schliessslich lernen wie er sich erfolgreich bewerben muss, nur weil er sich auch ohne Seminar erfolgreich beworben hatte ist das ja kein Grund sich dieser überaus nützlichen Weiterbildung zu verweigern und stattdessen lieber arbeiten zu gehen!

Smacky
15 Jahre zuvor

@Undertaker Tom:

Die Frage ist doch, was würde passieren, wenn 40 völlig unterschiedliche Bewerbungsmappen auf dem Tisch landen? Unterschiedliche Fonts, Fotoabmaße etc.

Wäre damit dem Personalentscheider geholfen, wenn er erstmal die wichtigsten InformationsORTE suchen muss.

Es wäre sicherlich interessnater, aber ab ner bestimmten Firmengröße und Bewerbungsdichte, würden vermutlich alle gleichmäßig verlieren, da es dann wieder heissen würde: Wenn seite 1 nicht so-und-so ist gehts in die Runde Ablage.

Andreas Lechthaler
15 Jahre zuvor

Ja, das deutsche Bildungs(un)wesen.
Meine Tochter (6. Klasse) darf auch alle Bildungsexperimente mitmachen: Englisch in der Grundschule (die weiterführenden Schulen verfluchen es), G8 usw.
Wie hörte ich neulich in einer Schule, von einem Schulleiter:“Wenn die Klassentüre geschlossen ist kann der Lehrer machen was er will“. Dem füge ich nichts hinzu.
Und NEIN, das ist kein Einschlagen auf die Lehrer sondern ein (provokativer) Denkanstoß.
Lechthaler

Sonja
15 Jahre zuvor

Also ich hab damals bei meiner Bewerbung alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte, trotzdem hab ich meine Ausbildung bekommen, hab ich riesiges Glück gehabt 🙂 Allerdings habe ich inzwischen auch gelernt, dass man es dem Personaler möglichst leicht machen und wirklich nur normale Mappen benutzen sollte. Außerdem hat meine Kollegin irgendwann mal gemeint, dass sie es nicht leiden kann, wenn man sich strickt an Ratgeber alla „Die richtige Bewerbung“ hält, das merken Personaler ziemlich schnell. Ich durfte aber dieses Jahr einen Großteil der Azubibewerber sichten und zum Einstellungstest einladen, da war alles dabei vom Online-Formular (Vor- und Nachname, Berufswunsch) ohne jeglichen Anhang bis hin zu umfassenden Bewerbungen mit jeglichem Schnipsel an Arbeitsbewertung, die man auftreiben konnte. Was der Durchschnittsschüler nicht bedenkt wenn er sich morgens aus dem Bett erhebt (oder es eben unterlässt), sind unter anderem die Fehlzeiten in der Schule. Da sind Leute mit 20 Fehltagen im Halbjahr nichts ungewöhnliches, und das ist einigen Unternehmen, die ich kenne, schon eine Absage wert. Dieses Jahr haben wir während der Bewerbungsphase auch wieder feststellen… Weiterlesen »

Loco
15 Jahre zuvor

Wir haben in der Schule nie eine Bewerbung erstellt… und das Wissen darum fehlt mir bis heute. Hoffentlich brauch ich das nie wieder…

Was Napoleon angeht: in gewisser Weise ist „Napoleon hat Frankreich erfunden“ nicht falsch; mit dem richtigen Hintergrundwissen läßt sich diese These durchaus vertreten und verteidigen. Napoleon stellt das Bindeglied zwischen der Oligarchie der ersten französischen Revolution und der staatlichen Neuordnung dar, und hat das ja sogar quer durch Europa getragen: nicht nur das französische, sondern auch das deutsche bürgerliche Recht (BGB) beruht in weiten Teilen auf napoleonischer Gesetzgebung.
Es steht allerdings zu befürchten, daß der Kandidat kein Witzbold war, der mal ein wenig provozieren wollte, sondern schlicht einen Zufallstreffer gelandet hat, den er nachher nicht zu erklären wußte.

Andererseits: Napoleon ist jetzt auch sooo wichtig nicht zu kennen, um guten Umgang mit Trauernden zu pflegen. jedenfalls hatte ich meinerseits mit Trauernden noch nie historische Gespräche, die über die Familiengeschichte hinausgingen…

sunrise
15 Jahre zuvor

„begründung warum ich bei einem bestatter lernen will“: weil die Toten mir nicht widersprechen…

Zero the Hero
15 Jahre zuvor

Das Arbeitsamt hat mich auch mal zu einem Bewerbertraining gejagt (ich hatte eigentlich schon eine Stelle sicher, es war aber klar, daß es erst 6 Monate später losgeht), das Ende vom Lied war, daß ich den anderen dort mehr beigebogen habe als die Firma, die das veranstaltet hat;)

Fachlich gutes Bewerbertraining (und dazu gehört nicht nur eine Erstellung einer Bewerbungsmappe) ist etwas, was die Schule nicht leisten kann, 95% der vom Arbeitsamt beauftragten Firmen allerdings auch nicht.

15 Jahre zuvor

Tja, ein leidiges Thema, und meine Vorschreiber haben eigentlich auch schon fast alles gesagt,w as zu sagen war. Jetzt muss ich aber doch mal fragen: Freizeitaktivitäten? Interessen? Danach wurde ich in einem Bewerbungsgespräch bisher ein einziges Mal gefragt und meine Reaktion war „au meine Güte, was wollen die denn jetzt hören“? Und ich meine, im Bewerbungsratgeber gelesen zu haben (jaja, man kann über diese DInger sagen, was man will, das weiß ich wohl), dass man sowas AUF KEINEN FALL in der Bewrbung erwähnen sollte. Weil es irrelevant ist und nichts darüber aussagt, wie gut oder schlecht ich den angebotenen Job machen kann. Also warum ist Dir das so wichtig? Aber ich bin auch ein bisschen versaut durch das englische Bewerbungssystem: jeder Betrieb hat eigene Bewerbungsformulare, die man a) mit den standardmäßigen Lebenslaufdaten und b) mit einer kleinen Begründung, warum man meint geeignet zu sein, ausfüllt. Und dann mit einer Büroklammer zusammengehalten wegschickt. Keine teuren Fotos, keine teuren Mappen, einfach nur der Kandidat in Zahlen und Fakten. Und? Hat vor einem Jahr auf Anhieb geklappt. Wäre… Weiterlesen »

Roland
15 Jahre zuvor

aber was macht man bei einer outgesourcten IP-Truppe eines Großkonzerns, die auch selbständig auf’m Markt auftritt und nur schreibt „wir suchen Systemsadmins und DBAs, Bewerbung an Personalabteilung, 3 mögliche (Großstadt)Standorte“? Nix weiter an Info … naja, ich konnte damals noch ‚rausfinden, dass sie einen tollen Tarifvertrag haben, aber das ist auch irgendwie nicht das, was man in ein Bewerbungsschreiben tippt. Irgendwie wurde ich dann 2 Monate später überraschend zu ’nem Bewerbungsgespräch eingeladen und hab‘ als erstes den das Gespräch führenden Abteilungsleiter gefragt, was seine Truppe hier denn so macht. Die Personalerin ist fast vom Tisch gefallen, der Chef hat gegrinst, kurz im Schreibtisch nach ’nem Satz Folien gewühlt und dann haben wir ’ne halbe Stunde nett geplaudert. Und vor 3 Monaten habe ich 10jährigens gefeiert. Zu dem Wissen von jungen Leuten … ja, ich staune auch immer, was die heute nicht wissen. Aber ich will mal ’nen Spruch eines Typen aus’m Kultusministerium zitieren, auch so ca. 10 Jahre her: „Wir haben hier haufenweise Beschwerden von Handwerkern über den niedrigen Bildungsstand der Schulabgänger. Und die Hälfte… Weiterlesen »

Tux2000
15 Jahre zuvor

Bin ich froh, dass dieses Theater mit Bewerbungsmappen komplett an mir vorbei gegangen ist. Vom Studium zum Praxissemester hat mich mein damaliger Chef sozusagen beim Prof. eingekauft („Den nehm‘ ich, und den, und den“ – „Ja, und den da hinten sollten sie auch noch mitnehmen, der ist genial“), die Bewerbung war reine Formsache und mit einer fürchterlichen E-Mail erledigt. Und für Diplomarbeit und Festanstellung war ich ja schon in der Firma. Die nächsten beiden Stellen habe ich über mehr oder weniger zufällige Begegnungen mit sehr intensiven Fachgesprächen bekommen, und jetzt schreibe ich das erste Mal seit langer Zeit wieder richtige Bewerbungen — ausschließlich E-Mails. Die eigentliche E-Mail besteht aus gerade eben vier Sätzen, dazu kommen Lebenslauf, Projekterfahrungen und Zeugnisse, jeweils als PDFs. Ergebnis: Fünf Einladungen zu Vorstellungsgesprächen auf 25 Bewerbungen.

Sicher, bei kleinen Handwerksbetrieben klappt das eher nicht, aber in meiner Branche sind E-Mail-Bewerbungen mittlerweile die Regel.

Tux2000

ben
15 Jahre zuvor

Ich weiß ja nicht wo ihr alle lebt, aber wenn ich meiner Schwester (Haupt- & Realschullehrerin) so zuhöre, ist es schon eine Leistung wenn manche Schüler ihre Daten in einen Lückentext einfügen und das Anschreiben sauber adressieren können.

Das meine ich nicht ironisch, sondern völlig ernst. Wenn auch mit einem traurigen Unterton. Viele können das tatsächlich nicht selbst.

Micha
15 Jahre zuvor

Haah, Bewerbungen. Erinner mich bloß nicht daran.




Rechtliches


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