Geschichten

Grubenunglück

Au Backe! Das gibt voll den Ärger!

Heute hatten wir eine Beerdigung auf einem großen städtischen Friedhof. Wir hatten den Sarg schon vor einigen Tagen zur Leichenhalle gebracht. Heute versammelten sich die Angehörigen in der Trauerhalle, um mit dem Pfarrer eine Trauerfeier abzuhalten. Danach schoben die städtischen Friedhofsmitarbeiter den Sarg auf einem Katafalk zum Grab. Der Pfarrer hält ja dort auch noch einen Teil der Zeremonie ab und dann geht immer alles ganz schnell, der Sarg wird in die Grube abgelassen.

Ja und heute?
Die Friedhofsmitarbeiter hatten den Sarg wie immer auf zwei querliegende Latten gestellt, unter dem Sarg laufen schon die Gurte zum Ablassen durch. Der Pfarrer nickt, einer von den Männern zieht die Latten weg und die anderen lassen den Sarg ab. Das heißt: Sie wollen den Sarg ablassen, aber er paßt nicht in die Grube!

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Wegen des starken Regens letzte Nacht, haben die innen eine Verschalung ins Grab gemacht und die ist nun im Weg. Der Sarg paßt nicht ins Loch! Katastrophenstimmung! Die Angehörigen in hellster Aufregung und heftiges Getuschel.

Was tut man jetzt?

Glücklicherweise hat meine Mitarbeiterin, die die Beerdigung begleitete, einen kühlen Kopf behalten. Sie hat sofort mit der Witwe gesprochen und man hat das gemeinsame Kaffeetrinken vorgezogen. Also alle Mann ab in die Friedhofsgaststätte und zwei Stunden später versammelt man sich wieder am Grab, das nun die erforderliche Größe hat.

Die Situation konnte also gerettet werden. Eben habe ich noch mit dem Leiter des Friedhofsamtes telefoniert und ihn dazu verdonnert, morgen bei den Leuten anzurufen und sich zu entschuldigen. Sonst bleibt alles wieder nur an uns hängen. Denn merke: Der Bestatter ist immer Schuld!

Aber ob der Mann da anruft – ich glaube nicht. Der wird lieber so tun, als sei das unsere Schuld. Schließlich betreibt die Stadt auch ein Bestattungsunternehmen, dessen Chef zufällig der gleiche Mann ist…

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#grubenunglück

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(©si)