Sie zauderte etwas, haderte ganz offensichtlich mit sich selbst, dann traute sie sich doch, die Frage zu stellen:
„Mein Mann war begeisterter Modelleisenbahner. Wäre es sehr schlimm, wenn ich Sie bitten würde, daß mein Mann seine geliebte Dienstmütze aufgesetzt bekommt?“
„Ihr Mann war bei der Bahn?“
„Nein, Modellbahner, so im Verein.“
„Äh, ja, natürlich kann er seine Mütze bekommen, kein Problem.“
„Und wie sieht es mit seinem Lieblingswagen aus? Ein kleiner Tankwagen aus den 50er Jahren. Er hat Hunderte gesammelt.“
„Auch kein Problem. Bringen Sie ihn einfach mit der Mütze her.“
„Da bin ich aber froh, daß das klappt.“
Ich bin ja nur froh, daß der Mann keine Rennpferde gesammelt hat oder was anderes Großes.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Lektorin A, nietenzähler, pufferküsser
„Ich bin ja nur froh, daß der Mann keine Rennpferde gesammelt hat oder was anderes Großes.“
Oder Sprengmeister war, und zu den berufsbezogenen Grabbeigaben eine Feuerbestattung gewünscht hat.
Nicht dass am Grab dann die Modelleisenbahner auch noch wegen des 60 Jahre alten Triebwagens weinen, der jetzt mit in die Erde versenkt wird.
oder Nachts einbrechen, um das seltene Stück zu klauen. 😉
Six Feet under war doch irgendwie sehr lebensnah.
Ich kenne einen Modelleisenbahner, der würde bei so etwas zum nächtlichen Grabräuber….:-)))
@ Chris: TANKWagen, nicht TRIEBWagen!
Gruß von einem TRIEBfahrzeugführer 😉
Sammeltriebwagen sind auch Triebwagen. Irgendwie.
Ich find’s toll. 🙂 Hält sich ja noch in Grenzen.
Der Waggon ist zu Schade, dass er verdirbt. Er brfindet sich in einem Gurkenglas, gut versiegelt, und wenn er in 25 Jahren wieder das Licht der Welt erblickt, ist er dann so richtig sackteuer bei einer Sammlerbörse.