Überführungskosten beim Bestatter
Überführungskosten sind immer wieder Grund für Beschwerden.
Bestatter sind oft sehr phantasievoll, was die Abrechnung ihrer Fahrten anbetrifft.
Grundsätzlich dürfen sie für die Überführungskosten hohe Pauschalen und auch hohe Kilometerpreise abrechnen. Anschaffung und Instandhaltung der Spezialfahrzeuge sind teuer und die Aufrechterhaltung der Logistik ist es auch.
Aber gerade über diese Kosten machen sich die Kunden wenig Gedanken. Sie wissen grundsätzlich, daß Bestatterleistungen teuer sind.
Aber sie erwarten nicht, daß die Fahrten manchmal die Hälfte der Bestatterkosten ausmachen können, sie sind ja so selbstverständlich notwendig.
Ich sehe aber oft Bestatterrechnungen, auf denen für drei wirklich läppische Ortsfahrten fast 1.700 € abgerechnet werden. Das ist grob unverhältnismäßig.
Beispiel:
Sterbeort -> Bestatter
Bestatter -> Friedhof
Friedhof -> Krematorium
Zustande kommen solche Rechnungen, indem ein an sich schon properer Grundbetrag von 250 € für jede Fahrt noch mit 2 x Personalkosten á 90 € und einer 3 x anfallenden „gründlichen Desinfektion des Fahrzeugs“ zu je 120,- € aufgeplustert werden.
(Kann jeder nachrechnen. 6 x Personal 90 € + 3 x Fahrtkosten 250 € + 3 x Desinfektion 120, € = 1.650,-€)
Und damit ist noch nicht Schluß. Manche Bestatter entwickeln da viel Phantasie. So gibt es noch „Reinigung der Transporttrage“, „Rufbereitschaftsgebühr“, „Bereitstellung des Kfz“ und weitere Positionen, die da angeführt werden.
Deshalb hier mein Rat für alle Bestatterkunden: So sparen Sie viel Geld
Fragen Sie, in welchem Krematorium zu welchen absoluten Endkosten eingeäschert wird.
Fragen Sie nach Alternativen! Gibt es ein günstigeres Angebot vor Ort oder anderswo?
Erkundigen Sie sich detailliert, was an Fahrtkosten inkl. aller Personal, Reinigungs- und Zusatzkosten auf Sie zukommt!
Vergleichen Sie verschiedene Bestatter! Es kann durchaus sein, daß ein anderer Bestatter, der auf den ersten Blick teurer wirkt, gerade unter Berücksichtigung der Fahrtkosten am Ende viel günstiger ist.
Wie kommen diese teilweisen absurden Preise zustande?
Seine Wurzel hat dieser Unfug in der Forderung nach Preistransparenz.
Früher gab es auf den Bestatterrechnungen nur wenige Positionen. Fast alles war im Sargpreis inkludiert.
Im Zuge des gestiegenen Verbraucherbewußtseins schlüsseln nun auch Bestatter ihre Verkäufe und Leistungen genauer auf.
Oft führt das aber dazu, daß eine Dienstleistung immer noch zum fast gleichen hohen Preis verkauft wird, wie vorher. Aber die einzelnen Schritte, die nun aus Transparenzgründen aufgeschlüsselt werden, werden keck noch obendrauf gerechnet.
Beispiele:
Bestatter 1, pauschale Abrechnung: Fahrtkosten 300 €.
Bestatter 2, detaillierte Abrechnung: Fahrtkosten 200,- € Personal 90,- € Helfer 90,- € Benutzung der Trage 85,- € Desinfektion Trage 65,- € Reinigung des Bestattungswagens 88,- €
Man sieht: Obwohl Bestatter 2 bei den reinen Fahrtkosten 100 Euro günstiger ist, wird er am Ende mehr als das Doppelte von Bestatter 1 in Rechnung stellen.
Es ist auch keine schlechte Idee, den Bestatter nach der Anzahl der beabsichtigen Überführungen zu fragen.
Je nach Art des Sterbefalls und der Bestattung können durchaus etliche Fahrten anfallen (von besonderen Fällen und Fernüberführungen reden wir hier nicht).
Bei einer Erdbestattung fallen in der Regel diese Fahrten an:
- Vom Sterbeort zum Bestattungshaus
- Vom Bestattungshaus zum Friedhof
Bei einer Feuerbestattung kommen diese Überführungen in Frage:
- Vom Sterbeort zum Bestatter
- vom Bestatter zum Friedhof
- Vom Friedhof zum Krematorium
- Überführung der Urne zur Beisetzung
Rechnet der Bestatter bei einer Feuerbestattung viele Fahrten teuer ab, kann die vermeintlich günstigere Feuerbestattung schnell auch viel teurer werden.
Aber nicht alle Bestatter rechnen schlecht oder teuer ab.
Ein guter Bestatter wird:
- keine überteuerten Fahrten berechnen
- einen hohen Grundtarif nicht durch zahlreiche weitere Posten aufblähen
- keine unnötigen Fahrten durchführen und berechnen
- die Urnenüberführung deutlich günstiger anbieten
- transparent machen, wenn bei einer Fahrt mehrere Särge/Urnen überführt werden
- die Anzahl und Kosten der Fahrten frühestmöglich im Beratungsgespräch nennen
Wer all dieses berücksichtigt und nicht einfach schicksalsergeben in Kauf nimmt, daß das alles eben so sein muß, der kann einiges an Geld sparen.
Weiterführende Links zum Thema Überführungskosten:
https://bestatterweblog.de/sind-die-ueberfuehrungskosten-beim-bestatter-pauschal-egal-wie-gross-die-entfernung-ist/
https://bestatterweblog.de/frage-zum-thema-ueberfuehrung/
https://bestatterweblog.de/fahrtkosten-uberfuhrungen-abrechnung/
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Frage, wieso wird der Verstorbene nicht vom Bestatter zum Krematorium überführt?
Sterbeort – Bestatter – Friedhof – Krematorium – zurück zum Friedhof, wo die Urne dann bestattet wird.
Abgesehen von den Kapazitäten im eigenen Kühlhaus klingt dies für mich wie ein überflüssiger Zwischenstopp…
Manche Menschen möchten die Trauerfeier mit dem Sarg abhalten . Und erst dann zum Krematorium. Haben wir auch so gemacht.
Bei unserer letzten Beerdigung in der familie
@Erica: Stimmt, das hatte ich nicht bedacht. Opa1 wurde erdbestattet. Opa2 und Oma2 starben im Winter, wurden kremiert und zum Friedhof 300km entfernt überführt, da gab es am Wohnort eine Trauerfeier mit einem großen Bild (ohne Sarg oder Urne). Im Frühjahr gab es dann die zweite Feier, sie wurden im Heimatort gemeinsam in einem altem Grab der Familie beigesetzt.
Natürlich wird der BKW nach jeder Überführung desinfiziert, wer es glaubt wird selig!!!!
Die meisten von uns desinfizieren ja auch die Küche nach jedem kochen.