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Licht aus, Spot an! V

Herr Oberstuhlgangsrat Nasweis-Lästig hat es bis zum Wochenende durchgehalten, gemeinsam mit seinem adeligen Freund Priesnitz von Baggerschaufel, oder so, seine statistischen Lichterhebungen fortzusetzen. Aber schon bei der Übertragung einer Karnevalssitzung am Freitagabend waren die Herren in der Wohnung verschwunden und sind wohl auch nicht mehr aufgetaucht.
Mir wäre es ja zu kalt, aber Nasweis-Lästig meint, das könne ihm nichts anhaben, er dusche jeden Morgen eiskalt und mache dann splitterfasernackt und noch feucht vom Duschen, das er Rieselbad nennt, seine Leibesübungen am offenen Fenster. Meine Frau meint, es sei nur gut, daß er das an einem Fenster mache, das zu anderen Seite hinausgeht.

Nasweis-Lästig ist Eigentümer der Mauer gewesen, die da umgefallen ist. Er hat fachmännisch und ordentlich einen Zaun stattdessen anbringen lassen und wir haben den Zaun von unserer Seite verblendet. Des Oberinkontinezrates Grundstück liegt ja ein wenig höher als unseres und mit der Sichtschutzblende halte ich mir auch viel Laub, Grasschnitt und doch auch allerlei neugierige Blicke vom Grundstück fern.

Daß er sich nun durch das Licht der Scheinwerfer unserer Autos gestört und geblendet fühlt, ist absolute Einbildung. Da nähern sich nicht minutenlang Fahrzeuge, die irgendwie ein gespenstisches Licht- und Schattenspiel in seinem Zimmer verursachen. Sondern man muß sich das so vorstellen, daß unsere Autos aus der Tiefgarage hochfahren und dabei die Scheinwerfer so weit nach oben und auch noch in eine andere Richtung strahlen, daß Nasweis-Lästig das gar nicht bemerken würde. Erst wenn die Fahrzeuge die Rampe hochgefahren sind, kurz bevor sie nach rechts abbiegen, streift das Licht sein Haus und zwar weit oberhalb der Fenster hinter denen sich der Oberleitungsdraht Nasweis-Lästig zur dünnen Nachtruhe begeben haben will.

Ich sehe also in dem ganzen Theater, und das erkennt man auch an der Art wie er bei uns auftritt, daß er da ein neues Hobby gefunden hat und in seinem Leben endlich wieder einen Sinn gefunden hat. Man muß gar nicht befürchten, daß da die Anwälte eingeschaltet werden oder er irgendetwas tut, um eine wirksame Klärung der Situation herbeizuführen, dann wäre der Spaß ja vorbei.

Ein alter Mann mit Langeweile.

Es gibt aber auch andere und mit denen ist nicht so gut Kirschenessen. Doch davon ein anderes Mal mehr.

Seit einigen Tagen kann Nasweis-Lästig sich über das Licht unserer Autos nicht beschweren, weil wir die Autos woanders geparkt haben und ihre Scheinwerfer in die von Nasweis-Lästig abgewandte Seite strahlen. Ich bin ja mal gespannt. Am Mittwoch will der pensionierte Pädagoge seine Liste und die Auswertung seiner Erhebungen vorlegen und mir seine Forderungen diesbezüglich mitteilen. Soll er mal.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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8 Kommentare
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Buchstabensalat
15 Jahre zuvor

Och Mensch, und nun nimmst du ihm den ganzen Spaß…

Salat

15 Jahre zuvor

Bin sehr gespannt, wie die große Auswertung dann aussieht bzw. was er sich dann ausgedacht hat. Hast den Hintergrund aber gut erkannt – Langeweile – und ich finde es klasse, dass du das so gelassen nimmst.

15 Jahre zuvor

20 Euro, daß er mindestens 5 Verstöße aufgeschrieben hat… 😀

DerBayer
15 Jahre zuvor

@3.

Pass auf, Du glaubst nicht, wie kreativ gelangweilte Menschen sein können. Und mit wieviel Liebe sie sich manchen Stuss ausdenken, nur um was zu tun zu haben.

Ich freu mich einfach mal auf die Ergebnisse der Lichtbelästigungshäufigkeitserhebung

MacKaber
15 Jahre zuvor

Damit, dass Du Deine Autos umgeparkt hast, gestehst Du deine Schuld ein.
Ein Ausweg wäre, wenn Du die Autos vorwärts in der Tiefgarage parken lässt. Wenn sie dann rückwärts ausfahren, könnte man die Nebelschlußleuchten einschalten. Das rote Licht, welches dabei ins Zimmer scheint, könnte ihn auf andere Gedanken bringen.
Im positiven Sinne wäre eventuell damit zu rechnen, dass seine Frau Dich bittet des Nachts gelegentlich mal eine Runde um den Block zu drehen, oder im Extremfall auf der Rampe zu parken. Eine Spende für die Kaffeekasse ist das schon wert.

Eulchen
15 Jahre zuvor

rotes Licht -> Bestatter für 499,- Eros öhm Euros, lach

tststs jaja die Zeiten sind hart, man muss schon flexibel sein.

15 Jahre zuvor

Ist ja eh egal, wie viel der Mann fordert. Irgendwann liegt er bei euch im Keller und beschwert sich über nichts mehr. Im Idealfall.

15 Jahre zuvor

…und das ewige Licht leuchte ihm!




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