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Fundstücke

Père-Lachaise und das Internet

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Der berühmte Pariser Friedhof geht bei Bestattungen mit der Zeit

Aus der Badischen Zeitung:

Der Friedhof Père-Lachaise im Osten von Paris (irritiert) wegen seines Einsatzes moderner Technik … er allerdings neuerdings so manchen Franzosen.
Die Trauerzeremonie wird auf Wunsch direkt ins Netz übertragen. … Zu Hause können Angehörige am PC … alles miterleben.
Die Übertragung ins Netz kostet 195 Euro extra, für weitere 50 Euro landet nach der Beerdigung eine DVD mit dem Video in der Post.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

keine vorhanden

In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

Lesezeit ca.: 31 Sekunden | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 13. Oktober 2012

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9 Kommentare
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Matze
11 Jahre zuvor

Und als nächstes gibt es dann Live-Übertragung von Leichenschau und Kremierung? ó_Ò
Ich bin ja sehr aufgeschlossen was so etwas angeht, aber mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht.
Auch wenn es verständlich ist, den Alten und Kranken oder weit weg lebenden Verwandten die nicht anwesend sein können, eine Teilnahme darüber zu ermöglichen, so wäre mir als „Zuschauer“ nicht wohl dabei.

Wie sitzt man dann zu Hause? Im Anzug vorm am Schreibtisch vorm Rechner, oder in Unterhemd und Unterhose mit Bier und Kippe in der Hand auf dem speckigen Sofa vom TV? Ich kann mir vorstellen, dass durch diese räumliche Trennung die Atmosphäre darunter leiden kann, wenn Tante Ilse dann mit Onkel Klaus darüber ins Gespräch kommt, ob die Blumen echt oder aus Plastik sind…

Ne, mir ist dabei nicht wohl. Ich mag Technik, mir sind „traditionelle“ Beerdigungszeremonien ein Graus – aber das… nenene… :-/

Cliff
Reply to  Matze
11 Jahre zuvor

„Ein vertrauliches Passwort nur für die Angehörigen öffnet den Blick per Internet in einen Saal auf dem Friedhof“

Na ja, so wirklich überzeugt mich das Konzept nicht. Das ist keine echte „Fernteilnahme“ an einer Trauerfeier. Aber ein Schritt in die richtige Richtung ist es schon mal.

> Wie sitzt man dann zu Hause? Im Anzug vorm am Schreibtisch vorm Rechner, oder in Unterhemd und Unterhose mit Bier und Kippe in der Hand auf dem speckigen Sofa vom TV?

Oder im Schlafanzug im Krankenbett? Denk darüber mal nach.

11 Jahre zuvor

…oder auf der anderen Seite des Planeten ohne das nötige Kleingeld, mal eben rüberfliegen zu können. Bei den vielen multikulturellen Familien, die es heute gibt, ist das keine Seltenheit.

Wolfram
Reply to  Alice
11 Jahre zuvor

Ob die ausgerechnet auf Père-Lachaise bestatten? Vielleicht direkt neben Edith Piaf? 😉
Paris hat noch andere Friedhöfe, und die meisten multikulturellen Familien leben nicht in den Vierteln, die um Père-Lachaise herum liegen, sondern eher in den Vorstädten.

Arno Nühm
11 Jahre zuvor

Kommt, Kinners, laßt uns noch mal die Beerdigung von die Omma anschauen, die war so lustig!

Reply to  Arno Nühm
11 Jahre zuvor

Warum gehst du davon aus, dass man nur lustige Sachen nochmal sehen will? Zum Geburtstag des Verstorbenen, Todestage, zu bestimmten Feiertagen oder auch ohne konkreten Anlass spricht nichts dagegen, einem Toten zu gedenken.

Es ist eigentlich schon schlimm genug, dass wir kaum noch einen Totenkult pflegen; dass aber jede Erweiterung dessen grundsätzlich abgewalzt wird, finde ich noch fraglicher.

Kein Wunder, dass es immer mehr Fälle chronischer Trauer und Anpassungsstörungen gibt… Bewältigung ist von der Gesellschaft offensichtlich weder angestrebt noch geduldet.

Warum anderen „ihre“ Bewältigungsmethode absprechen? Man muss ja selbst nicht alles mitmachen, niemand wird dazu gezwungen. Aber Hauptsache alle machen es so wie „ich“ es für richtig halte… Und alle gleich! Bloß keine Abweichungen vom nicht vorhandenen Totenkult! 😉

Sind ägyptische Totenmasken oder Denkmäler von Verstorbenen eigentlich auch so „schlimm“? Ist ja auch eine Form der Abbildung. Was ist mit den antiken Malereien, die Trauerzüge (oder wie die heißen) darstellen? 😉

Funeralis-Fan
11 Jahre zuvor

Das sind doch echt wieder nur halbe Sachen!!!

Schon dass man mit einem Bestatter ein persönliches Beratungsgespräch führt, ist so altmodisch wie Briefe mit der Postkutsche zu befördern. Webcam-Konferenz tut es wohl auch. Kreditkarte ins heimische Lesegerät und Betrag bestätigen.

Anschließend dann Download des gewünschten Sarges. Selbst ist der Mann, also Selbst-Zusammenbau und die Leiche selber reinlegen. Schließlich das ganze zur weiteren Verwendung per Upload an den Bestatter schicken.

Die Up- und Downloadmöglichkeiten müssten endlich mal sinnvoll erweitert werden…

Tobias
Reply to  Funeralis-Fan
11 Jahre zuvor

Alles ist so schlecht. Geworden!

ugdidjz
11 Jahre zuvor

Finde ich super. Mein Großtante hat der Tod meines Großonkels so sehr mitgenommen, dass sie in Kombination mit ihren körperlichen Gebrechen nicht an der Trauerfeier teilnehmen konnte. Sie hat sich – entgegen aller Erwartungen – zumindest psychisch wieder berappelt und ist jetzt sehr traurig, dass sie bei der Feier nicht dabei war. Sie würde sich über ein Video ganz sicher freuen.

Und natürlich die Lieben, die weit weg weilen. Wenn die viele sind und weit weg, aber nah beieinander wohnen, könnte ich mir sogar vorstellen, dass ein örtlicher Bestatter den Beamer rausholt gegen ein kleines Entgelt. Ganz feierlich und so. Und wer den „Spaß“ schonmal mitgemacht hat, ein Dutzend Verwandte von der buchstäblich anderen Seite der Welt für eine kurze Familiensache einzufliegen(in dem Fall ne Hochzeit, aber das tut sich ja nix), der lernt die Möglichkeiten der Fernkommunikation lieben…




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