Allgemein

Urnenbeisetzung

Eine Urnenbeisetzung. Die Urne steht bereit und die Angehörigen können Abschied nehmen. Nach einer Weile schaut jemand, wie weit die Angehörigen sind, sie sind noch nicht ganz fertig. Deshalb läßt man ihnen noch etwas Zeit, dann kommt der Zeremonienmeister des Friedhofs, kontrolliert die Urne (den Namen auf dem Deckel der Aschenkapsel) und trägt sie würdevoll vor den Angehörigen zur Grabstelle.
Dort wird die Urne dann beigesetzt und das Grabloch verschlossen.

Soweit ein ganz normaler Vorgang.

Wie wichtig es aber für das Friedhofspersonal ist, auch auf Kleinigkeiten zu achten, wird aus folgendem Bericht einer Leserin deutlich, der exakt so eine Urnenbeisetzung schildert, der aber bestimmte Dinge aufgefallen sind, die ihr die Sache verleidet haben:

Werbung

Zitat:

Ich bin gerade wieder über deinen Beitrag „Zum blauen Bock“ gestolpert und musst an die Urnenbeisetzung meiner Oma denken.

Anfang März, 5 Leute stehen kaum 10 Minuten in der Trauerhalle, da kommt ein kleiner unfreundlicher Mann im Blaumann und Gummistiefeln um die Ecke, schaut kurz, geht wortlos wieder. 5 Minuten später kommt er wieder, gleiches Prozedere. Beim dritten Mal hab ich ihn dann zur Seite genommen und ihn mal gefragt, ob er überhaupt keinen Anstand hat und nicht mal die halbe Stunde die wir hier zum Verabschieden haben, abwarten kann. Antwort „man kanns ja mal probieren, ob sie denn schon fertig sind“ –> erstes Ärgernis.

Dann, nach Ablauf der halben Stunde, kam der „Zeremonienmeister“ (der nebenbei bemerkt eine Uniform anhat, wie die Busfahrer hier in Graz), hat uns höflich gefragt ob wir wir noch etwas Zeit brauchen (Pluspunkt) und als wir verneint haben, hat er nochmal kontrolliert ob wohl alles stimmt (Überurne Gravierung mit Aschenkapsel übereinstimmt etc. ), um sodann die Urne in ein rotes Samttuch eingeschlagen relativ würdevoll zum Grab zu tragen.

Dort fand sich wieder Blaumanntyp. Der Zeremonienmeister hat – wortlos – die Urne ins Grab gestellt (wenigstens nicht fallen gelassen), sich verbeugt und ist gegangen. Der Blaumanntyp hat dann angefangen das Grab zuzuschaufeln (die Schubkarre mit der Erde und sämtlichem Gerät stand direkt neben dem Grab). Soweit so gut. Als er ziemlich fertig war mit Grab zuschaufeln hat der Mann allen Ernstes die Erde *mit dem Fuß* festgetreten! Wir waren alle derart schockiert, dass keiner ein Wort rausgebracht hat … Naja, den Rest hat er dann wieder relativ würdevoll über die Bühne gebracht. Allerdings hat er sich auch nach getaner Arbeit hingestellt und quasi ein Trinkgeld eingefordert (das er auch prompt von meiner Tante bekam).

Mir war ehrlich gesagt ein wenig schlecht, das Gefühl, dass meine verstorbene Oma hier nun auch noch mit den Füßen getreten wird, hat mir einfach weh getan.

Wir haben dann später bei der Friedhofsverwaltung den Vorfall zur Sprache gebracht, dort wurde uns lapidar erklärt, dass ja die Erde verdichtet werden muss, weil sonst die Grabplatte nicht plan liegt ….. Na ich weiß nicht, mag ja sein, aber muss man das *vor* den Angehörigen machen?

Soviel zum Thema respektloses Verhalten den Toten und den Angehörigen gegenüber. Auch in Österreich passieren solche Dinge.

Zitat-Ende

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#urnenbeisetzung

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden


Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)