Frag den Bestatter

Fehlende Organe

Hi,
Organe nehmen im Körper naturgemäß einen gewissen Raum ein. Entnimmt man die, sollte ja eigentlich der Körper an diesen Stellen leicht „einsacken“. Bei Herz und Lunge sieht man das durch den Brustkorb nicht, aber was ist z.B., wenn Nieren und Leber fehlen? Werden dann die Hohlräume wieder aufgefüllt, damit der Leichnam natürlich wirkt oder sackt das so wenig zusammen, dass das Fehlen gar nicht auffällt?

Das müßtest Du mal einen fragen, der bei solchen Organentnahmen mitwirkt. Vielleicht weiß auch ein Kollege von mir mehr Bescheid. Es ist ja so: Wenn wir die Verstorbenen abholen, sind sie wieder zugenäht und wir machen sie natürlich nicht auf, um nachzugucken, ob da was fehlt und was da eventuell stattdessen drin ist.

Aber ein Bekannter von mir hat eine Niere seinem Sohn gespendet und bei ihm ist weder etwas aufgefüllt worden, noch sieht man davon etwas. Ich glaube daher nicht, daß man ohne Not bei Organentnahmen irgendwas auffüllt.
Es ist auch für den Bestatter schwer feststellbar, warum jemand eine Delle irgendwo am Körper hat.

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Ich habe mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken darüber gemacht und kann Deine Frage leider nur unvollkommen beantworten.

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Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 10. Juli 2012 | Peter Wilhelm 10. Juli 2012

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Gynäkologe
14 Jahre zuvor

Wenn man im Bauchraum Organe entfernt merkt man das schon am Bauchumfang bzw. generell am Bauch. Bei einer Niere, die ja nur so 150 bis 200 Grammschwer ist, fällt das natürlich nicht auf, da ändert sich der Bauchumfang nicht mehr als wenn man eine halbe Portion Pipi macht. und größere, entfernbare Organe gibts im Bauch normalerweise nicht. Wenn wir allerdings krankhaft veränderte Organe entfernen, Eierstocktumore oder Gebärmuttertumore, die mehrere Kilo schwer werden können, dann fällt das sehr wohl auf. In der Pathologie werden die Organe normalerweise bis auf kleine Proben wieder eingelegt, sodaß keine nennenswerte Veränderung stattfindet.

14 Jahre zuvor

Das erkennt man normalerweise gar nicht!
Das am häufigsten entnommene („explantierte“) Organ ist die Niere (bzw. auch beide Nieren) und die sind viel kleiner als man denkt. Auffallen würde eher die Operationsnarbe.
Das Volumen des Abdomens wird überwiegend durch den Luft- und flüssigkeitsgefüllten Magen-Darm-Trakt bestimmt.

14 Jahre zuvor

Eine sehr interessante Frage. Ich kann mir auch nicht vorstellen das man gross was sehen wird. Der Unterschied vorher/nachher dürfte minimal sein, selbst wenn man einen Organspender komplett „ausschlachtet“. Das einzige was man entnehmen kann sind ja Nieren, Herz, Lunge usw. und die sind ja alle nicht sonderlich gross bzw. wie bereits gesagt wurde unter dem Brustkorb.

MacKaber
14 Jahre zuvor

Wenn ich mich zurückerinnere, stand schon mehrfach im Blog, dass die Verstorbenen normalerweise in nächster Zeit ohnehin durch die Fäulnisgase an Umfang zunehmen, wodurch Dellen automatisch ausgeglichen werden.

14 Jahre zuvor

Man darf sich eine Obduktion ja auch nicht so vorstellen, dass die Leute „komplett“ ausgeweidet werden und der Rest wird weggeworfen.
Regenschirme als Knochen wegen illegaler Gewebeentnahme gibts nur im Film. 😉

Axel
14 Jahre zuvor

Das sieht man sicher nicht. Aber Organe dürfen nicht einfach entnommen werden. a erlaubt das Gesetz nicht. Es sei denn die Angehörigen willigen da ein.
Da sollte also auch nach der Obduktion alles wieder drin sein – ob nun alles an seinem Fleck wieder ist, dass entzieht sich auch meiner Kenntnis.

marc
14 Jahre zuvor

wenn der bauchraum geoeffnet wird,muss auch der darm raus .das ist dann schon ein bisschen volumen,was dann fehlt. der gewoehnliche pathologe/sektionsgehilfe verwendet zellstoff.

Kerowyn
14 Jahre zuvor

Nach der Obduktion meines Mannes „fehlte“ dessen Bauch. Durch das Aufschneiden und wieder zusammennähen hatte er deutlich an Umfang verloren. Obwohl alles drin war. Ausgestopft haben die wenn überhaupt nur ein wenig.

Beim Anziehen haben wir das gemerkt und so für den Tag der Trauerfeier (mit offenem Sarg) einige Stoffreste mitgebracht und bevor irgendjemand ihn zu Gesicht bekam unter der Anzugweste den Bauch ausgepolstert, damit er etwas mehr wie er selbst aussah. Mögen manche jetzt pietätslos finden, ich fand es pragmatisch. Aufgefallen ist es keinem.

14 Jahre zuvor

@Kerowyn: So macht das der Bestatter auch. Leibesfülle, ehemalige Schulterbreite usw. wird durch Stoff oder Watte aufgepolstert. Die Trickkiste ist riesengroß, bis hin zu Wattebällchen zum Auffüllen eingefallener Wangen.
Aber normalerweise schneidet eben der Bestatter die Leiche nicht nochmal auf, um einen fehlenden Darm nachzupolstern.

Klaus Brinkmann
14 Jahre zuvor

„@1 Gyn.“ und „@7 marc“ liegen beide richtig, wobei man hier sieht, daß pathologische und rechtsmedizinische Untersuchungen nicht unbedingt völlig gleich sind. Es kann aber auch vom Pathologen, Rechtsmediziner bzw. dem Assistenzpersonal abhängen, ob die „Optik“ des Verstorbenen nach der ärztlichen Kunst sofort vorzeigbar ist oder der Bestatter noch etwas zu tun hat.

Kay
14 Jahre zuvor

Ich habe im Rahmen meines Jurastudiums mal einer Obduktion beigewohnt. Ich kann mich daran erinnern, dass nach Entnahme des Hirns der Kopf komplett mit Zellstoff ausgefüllt wurde… Warum, weiß ich nicht.

Die Organe in Oberkörper und Bauchraum wurden entnommen, Proben genommen und dann in eine Wanne getan. Ich denke es reicht, wenn ich sage, dass sie auch ihren Weg zurück in den Körper gefunden haben, wobei allerdings „nicht so sehr darauf geachtet wurde, dass sie wieder an die richtige Stelle kamen“.

14 Jahre zuvor

fehlende Fülle im Bereich zwischen Hals und Gürtellinie sollte sich bei Frau außer mit Watte und Stoffetzen unter der Kleidung natürlich auch mit entsprechend ausladenden, opulenten Rüschen auf der Kleidung kaschieren lassen 😉




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