Dass das Rauchen von Zigaretten und anderem Gedöns ungesund ist, kann niemand ernsthaft bezweifeln. Erstaunlich, dass so wenig dagegen getan wird, dass dann doch noch sehr viele Menschen zur Zigarette greifen. Die Ekelbildchen auf den Tabakprodukten und die hohen Packungspreise können ja nicht alles sein.
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- Schätzung: Eine Zigarette verkürzt Leben statistisch gesehen um 20 Minuten
- Berechnung der gerauchten Zigaretten von Helmut Schmidt, 1918 geboren und 2015 verstorben
- 1. Zeitraum des Rauchens
- 2. Annahmen über die Rauchgewohnheiten
- 3. Summierung der Zigaretten
- 4. Berücksichtigung zusätzlicher Unsicherheiten
- Mutmaßliche Lebenserwartung von Helmut Schmidt gemäß der britischen Studie
- Links:
Man könnte da viel mehr tun, tut es aber nicht. Ein befreundeter Mediziner, Chefarzt in einer großen Uni-Klinik, sagte mal zu mir, das läge daran, dass Raucher prima ins Rentenkonzept passen. Die meisten versterben in einem für die Rentenkasse günstigen Alter, sie verursachen am Lebensende vergleichsweise geringe Krankheits- und Sterbekosten und bringen während der Zeit des Konsums auch noch Steuergeld in die Staatskasse.
Neulich las ich im Ärzteblatt, dass britische Wissenschaftler in einer Studie berechnet haben, dass jede gerauchte Zigarette das Leben des Rauchers um ca. 20 Minuten verkürzt.
Schätzung: Eine Zigarette verkürzt Leben statistisch gesehen um 20 Minuten
Bei langjährigen Rauchern entspricht der Verlust an Lebenszeit rein rechnerisch in etwa 20 Minuten pro Zigarette, wie aus einer Schätzung von Forschenden des University College London (UCL) im Fachblatt Addiction (DOI: 10.1111/add.16757) hervorgeht.
Für ihre Berechnungen griffen sie auf britische Daten zur Mortalität von Rauchern zurück und berücksichtigten, wie viele Zigaretten diese im Schnitt pro Tag konsumieren.
Die Gruppe rechnet vor, dass Menschen, die am 1. Januar zu rauchen aufhören, bereits eine Woche später rein rechnerisch einen Tag an Lebenszeit gewonnen haben. In der Realität gibt es aber keinen solchen direkten Zusammenhang zwischen gerauchten Zigaretten und Lebenszeit.
So können einzelne Raucherinnen und Raucher sehr alt werden. Im Schnitt verlieren langjährige Raucherinnen aber 11 Jahre an Lebenszeit im Vergleich zu Nichtraucherinnen, bei Männern sind es 10, wie das Forscherteam um Jackson schreibt.
Rauchen ist nach Angaben der Regierung die häufigste vermeidbare Todesursache im Vereinigten Königreich mit 80.000 Todesfällen jährlich und ursächlich für ein Viertel aller Krebserkrankungen.
Es ist natürlich nur ein Jux. Aber der wohl bekannteste Kettenraucher Deutschlands dürfte Altkanzler Helmut Schmidt gewesen sein, der in der Hochphase seiner Qualmerei alle 7 Minuten einen neuen Glimmstengel ansteckte.
Man kann nur grobe Schätzungen vornehmen, wie viele Zigaretten Helmut Schmidt in seinem Leben geraucht haben könnte. Aber egal, wir machen das mal, fast 100 Jahre sind eine lange Zeit.
Berechnung der gerauchten Zigaretten von Helmut Schmidt, 1918 geboren und 2015 verstorben
Hier ist die detaillierte Berechnung:
1. Zeitraum des Rauchens
Helmut Schmidt hat vermutlich 1940 begonnen zu rauchen und bis zu seinem Tod im Jahr 2015 geraucht. Das ergibt:
- 2015 – 1940 = 75 Jahre Rauchzeit.
2. Annahmen über die Rauchgewohnheiten
Die Anzahl der gerauchten Zigaretten wird aufgeteilt in verschiedene Lebensphasen:
1940 bis 1949 (erste 10 Jahre): Wenig Zigaretten, ca. 5 Zigaretten pro Tag = 18.250 Stück.
1950 bis 1969 (nächste 20 Jahre): Progressiver Anstieg, durchschnittlich 20 Zigaretten pro Tag = 146.000 Stück.
1970 bis 2015 (letzte 45 Jahre): Starke Rauchgewohnheiten, ca. 60 Zigaretten pro Tag (entsprechend der Angabe, alle 7 Minuten eine Zigarette tagsüber) = 985.000 Stück.
3. Summierung der Zigaretten
Die gesamte Menge an gerauchten Zigaretten ist die Summe der drei Zeiträume:
18.250 + 146.000 + 985.500 = 1.149.750 Zigaretten.
4. Berücksichtigung zusätzlicher Unsicherheiten
Um einen gewissen Spielraum für unregelmäßiges Rauchen (Feiertage, Krankheiten etc.) sowie gelegentliche Abweichungen zu kompensieren, habe ich die Gesamtanzahl um ca. 27 % erhöht (eine Schätzung für variable Rauchgewohnheiten).
Dies ergibt die finale Schätzung von etwa 1.458.175 Zigaretten über sein ganzes Leben.
Mutmaßliche Lebenserwartung von Helmut Schmidt gemäß der britischen Studie
Um die theoretische Lebenserwartung von Helmut Schmidt zu berechnen, wenn er nicht geraucht hätte, gehen wir von der Annahme aus, dass jede Zigarette die Lebenserwartung um 20 Minuten verkürzt. Hier ist die Berechnung:
1. Anzahl der gerauchten Zigaretten
In der vorherigen Berechnung wurde geschätzt, dass der Mann etwa 1.458.175 Zigaretten in seinem Leben geraucht hat.
2. Verlust an Lebenszeit durch Zigaretten
Jede Zigarette verkürzt die Lebenserwartung um 20 Minuten.
Gesamtzeitverlust in Minuten:
1.458.175 * 20 = 29.163.500 Minuten
Umrechnung in Stunden:
29.163.500 \ 60 = 486.058,33 Stunden
Umrechnung in Tage:
486.058,33 \ 24 = 20.252,43 Tage
Umrechnung in Jahre:
20.252,43 \ 365 = ca. 55,47 Jahre
3. Theoretisches Alter ohne Rauchen
Helmut Schmidt ist im Jahr 2015 im Alter von fast 97 Jahren gestorben. Addieren wir die verlorenen 55,47 Jahre:
97 + 55,47 = 152,47 Jahre.
4. Fazit
Wenn Helmut Schmidt nicht geraucht hätte, hätte er theoretisch ein Alter von etwa 152 Jahren erreichen können. Diese Annahme basiert natürlich auf der rein rechnerischen Schätzung und ignoriert andere Faktoren wie genetische Veranlagung, Ernährung oder Umweltbedingungen.
Theoretisch, basierend auf der errechneten Lebenserwartung von 152,47 Jahren, hätte der Altkanzler erst am 12. Juni 2071 sterben müssen. 
Diese Art von Berechnung oder Schätzung verdeutlicht unter anderem, dass Studien häufig Zahlen liefern, die in erster Linie eine eindrucksvolle oder plakative Wirkung erzielen sollen, statt ausschließlich wissenschaftlicher Präzision zu dienen. Solche statistischen Angaben sind nicht nur anfällig für Missverständnisse, sondern laden auch dazu ein, sie auf spielerische oder sogar absurde Weise zu nutzen. Dies kann dazu führen, dass die Zahlen aus dem Kontext gerissen und fehlerhaft interpretiert werden, wodurch die eigentliche Aussage der Studie verzerrt wird. Solche Fehlinterpretationen können beispielsweise genutzt werden, um provokante Schlagzeilen zu erzeugen, die zwar Aufmerksamkeit erregen, aber nicht die komplexen Zusammenhänge hinter den Zahlen vermitteln. Daher solltest Du, solche Daten kritisch hinterfragen, den Kontext beachten und dir bewusst zu machen, dass statistische Aussagen oft eine Vereinfachung darstellen, die nicht immer der Realität gerecht wird.
Links:
Mitteilung: https://www.gov.uk/government/
Studie: https://onlinelibrary.wiley.com
Quelle: Ärzteblatt
- helmut-schmidt: Peter Wilhelm KI
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Immerhin hat er dann etwa 14 Jahre (am Stück) Zeit mit rauchen verbracht, die er hätte nutzen können.
Naja, einerseits hat er sie mit Rauchen genutzt, was allgemein hin ja als entspannend bzw. glücklich machend eingestuft wird… also das muss man erstmal schaffen, so viel glücksgefühle im Leben. Und wer sagt das er nebenher nicht auch noch anderes getan hat? Damals konnte man noch überall rauchen…
Aber die Frage die ich mir immer wieder stelle: Leben verheiratete Menschen wirklich länger, oder kommt es ihnen nur so vor? 😉
„Dies kann dazu führen, dass die Zahlen aus dem Kontext gerissen und fehlerhaft interpretiert werden, wodurch die eigentliche Aussage der Studie verzerrt wird.“ und jetzt noch schnell in den Spiegel geschaut 😀
Solche Berechnungen basieren immer auf statistischen Mittelwerten, welche selten in den Randbereichen/Extremen funktionieren, da kaum eine Funktion in der Natur linear verläuft 😉
Und da kommen wir dann zu dem Problem das Menschen mit nicht linearen Funktionen nur schwer umgehen können, wir können sie einfach nicht einschätzen. Daher das Staunen oder solch wahnwitzigen Berechnungen 😀 Aber Spaß macht sowas allemal…
Eben, es ist nur Quatsch. Aber es ist Quatsch mit Wissenschaft und Zahlen. Mir hat es Spaß gemacht, das mal zu durchdenken. Es soll denjenigen den Spiegel vorhalten, die meinen, Statistiken hätten immer eine allgemein gültige Aussagekraft.
Alte Weisheit: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Ein Onkel von mir hatte ein ähnliches Rauchverhalten, war dazu dem ALkohol nicht abgeneigt und wurde ohne nennenswerte Krankheiten 92.
Mein Opa war durchaus körperlich aktiv, hat sich gelegentlich eine Zigarre gegönnt und verstarb 6 Wochen nach einem Arztbesuch „wenn Sie nicht vor den Bus laufen, werden so 100!“ mit 72 an einem Herzinfarkt – Rauchen verlängert also das Leben!
Arzt: „Alles bestens! Wenn Sie jetzt noch das Rauchen aufgeben, keinen Alkohol trinken und sich beim Sex einschränken, können Sie 100 Jahre alt werden.“
Patient: „Ich frag‘ mich nur wozu?“
Richtig erkannt. Mein Onkel Heinz trug beispielsweise sehr gerne Rollkragenpullover und ist mit 70 Jahren viel zu früh verstorben. Sein Bruder Alwin hatte einen Goldfisch und wurde über 90.
Seitdem habe ich keinen Rollkragen mehr getragen und esse jede Woche einen Koikarpfen.