Leichengift! Frau Schöpske kommt mit ihrer etwa 16jährigen Tatjana zu uns und will etwas wegen der Beerdigung einer Lehrerin wissen.
Es scheint ja doch beliebte Lehrer zu geben, denn die pensionierte Pädagogin wird mit großem Geleit beerdigt, eine ganze Schule wird Abschied nehmen. Tatjana hatte vergessen, sich in eine der Listen für die Blumenspenden einzutragen und wird nun heute also von ihrer Mutter gleich zu uns gezogen.
Der Akt ist schnell vollzogen, Tatjana trägt sich ein, die Mutter zahlt 5 Euro und dann sagt sie zu ihrer Tochter: „Los, geh Dir mal wacker die Pfoten waschen, wegen dem Leichengift.“
Wenn es so etwas wie Leichengift gäbe, wäre das vielleicht unten bei unseren Leichen, ja Uneingeweihte könnten evtl. sogar glauben, in den Särgen im Ausstellungsraum würden sich Leichen befinden und deshalb sei in der Ausstellung alles vergiftet. Aber bei uns im Büro?
Tatjana schiebt den Kugelschreiber mit spitzen Fingern weit von sich und geht mit ausgestreckten Händen und gespreizten Fingern hinaus. Dort trifft sie auf Antonia, die ihr den Weg zur Damentoilette zeigt, auf Tatjanas Hände deutet und sagt: „Auch was mit Zuckerguß gegessen?“
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Komisch, die Menschen essen tote Tiere, teilweise auch roh, da fragt keiner den Fleischer nach Leichengift. Naja, Tiere leben oft wohl auch gesünder als viele Zeitgenossen.
Sag ich doch, Bestatter haben immer Leichengift dabei. Wusste nur nicht, dass das Zeug auch Zuckerguss genannt wird. 🙂
Wegen dem leicht süßlichen Geruch, ist doch klar 😀
Die Dame hat wirklich „wacker“ gesagt?
das mit dem thema leichengift hatten wir ja schon. kaum ist beim menschen der letzte herzschlag verklungen, breitet sich dieses übel rasant und unabweichlich aus. das gift wird durch die luft übertragen, geht auch durch wände und sickert in die fussböden. pro verstorbenem rechnet man gemäss neuster statistik mit rund 3.48 kubikmetern leichengift, die ausgestossen werden. so lange, wie du tom den job schon machst, sollte man euer haus plus einige quadratkilometer rundherum eigentlich verseuchungsbedingt zur sperrzone erklären. da ist es bestimmt nicht vermessen, wenn tatjana mal die hände wäscht, sonst geht das ganze gift beim nächsten nasenbohren noch ins blut. also ehrlich. 😉
„Wacker“… ach, das habe ich lange nicht gehört… schön. Sagt bei uns keiner mehr, meine Oma hat das noch gesagt, die alten Tanten, aber ansonsten ist das Wort wohl ausgestorben. Danke für die Kindheitserinnerung 😀
@8: made my day 🙂
Das Leichengift ist ja auch die Ursache dafür daß der Mensch als Sondermüll gilt und nur in speziell genehmigten Deponien entsorgt werden darf…
Ich bin dafür, alle Fleischprodukte mit „Könnte Spuren von Leichengift enthalten.“ zu beschriften.
„eben mal wacker“ ist immer noch ein beliebter ausspruch hier im ruhrpott … 😉
Also wirklich, tut das Not, dass Ihr Bestatter die Leichen auch noch vergiftet? Aber ich weiß schon: sicher ist sicher.
Mich wundert, daß Leichen überhaupt verwesen … bei so viel Leichengift müßten doch sämtliche Mikro- und Makroorganismen elendig eingehen…
Göttlich…[quote]“Auch was mit Zuckerguß gegessen?“[/quote]
Ich stelle mir gerade den Blick der jungen Dame vor 😀
Und #8 kann ich nur zustimmen, die sind doch tot, da nochmal Jemaden vergiften? Nenene, was ’ne Verschwendung!
@12: das muss schon sein, daß man die Leiche sicherheitshalber noch vergiftet, sonst ist die eventuell nur scheintot und dann gibts Reklamationen…
Ich dachte, man vergifte die, damit da niemand versucht, zu „containern“…, ach nee, das war ja beim Shopblogger.
Naja irgendwie muss Tom ja für Nachschub sorgen.. sich nur auf die Natur zu verlassen ist da ja wohl eindeutig zu unsicher! 😉
@#6 Lakritz und Schokolade:
Also, ich schreite öfter mal wacker von dannen.
…Aber ich drücke mich auch manchmal seltsam aus…
ach, ihr habt doch alle keine Ahnung…
Leichengift ist doch nur fuer Leichen giftig.
Deshalb muss man die Leichen auch sorgfaeltig reinigen, die koennten sonst an dem Gift sterben.
„Auch was mit Zuckerguß gegessen?“ Und leckte sich die Finger.