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Müssen Trauerkarten so viel kosten?

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Wenn ein lieber Mensch stirbt, möchte man häufig, daß Verwandte und Bekannte, sowie Arbeitskollegen vom Tod dieses Menschen erfahren. Vielleicht möchte man sie auf diese Weise einfach nur benachrichtigen, eventuell möchte man sie aber auch termingerecht zur Beerdigungsfeier einladen.

In früheren Zeiten ging der Leichenbitter, also derjenige der zur Leich‘, zur Leichenfeier bittet (daher das Wort Leichenbittermiene), durch die Straßen und rief den Tod eines Menschen aus. Vielfach wurden auch sogenannte Partenzettel, also Hinweiszettel mit den Lebens- und Sterbedaten, an speziellen Aushangbrettern angebracht.

Seitdem die Menschen aber nicht mehr in der Mehrheit ihr Leben in ein und demselben Dorf verbringen, ist es notwendig geworden, Totenbriefe zu verschicken. In Großstädten und aufgrund der gestiegenen nachbarschaftlichen Anonymität auch in kleineren Gemeinden, gibt man alternativ oder zusätzlich noch eine Todesanzeige in der Zeitung auf.

Auch Kirchen- und Wohngemeinden veröffentlichen oft die aktuellen Sterbefälle.

Schon bei den Todesanzeigen schlagen die Zeitungsverlage gnadenlos zu. Die besondere Situation wird durchaus hemmungslos ausgenutzt und die Trauernden werden überproportional zur Kasse gebeten. Während eine gleichgroße Anzeige als Gruß- oder Familienanzeige vielleicht 80 oder 100 Euro kostet, wird für eine Traueranzeige leicht zwischen 400 und 800 Euro abgerechnet.(1)

Begründet wird das mit der gebotenen Eile und der Möglichkeit, solche Anzeigen noch bis „kurz vor knapp“ aufgeben zu können.
Ähnlich argumentieren auch die Bestatter, die für ihre Kunden Trauerkarten und Totenbriefe drucken.

Früher übernahmen diese Aufgabe auch die Akzidenzdruckereien, also die Druckereien, die auch Visitenkarten und Briefbögen in kleinsten Auflagen anfertigen. Das ist auch heute noch so, nur findet man oft vor Ort keine solche Druckerei mehr, denn auch hier haben die großen Internetdienstleister wie z.B. Vistaprint große Lücken geschlagen.

Es war aber auch so, daß die Anfertigung von Trauerkarten und Drucksachen früher schon wegen der technischen Erfordernisse den Druckereien vorbehalten war.
Mit dem Aufkommen immer besserer Drucker und Kopierer sind aber seit etwa 20 Jahren die Bestatter dazu übergegangen, diesen Trauerdruck selbst zu übernehmen.

Daß es nur zu recht hohen Kosten möglich ist, Drucksachen in Kleinstauflagen herzustellen, liegt auf der Hand und wird gar nicht bestritten. Liegen doch manche Bestellungen bei gerade einmal 20 Exemplaren. Ich persönlich kann mich an einen Fall sehr gut erinnern, bei dem der Witwer ganze drei Totenbriefe drucken lassen wollte und dann aus Mitleid mit uns fünf Exemplare bestellt hat.

Selbst bei diesen kleinen Auflagen muß der Bestatter bis zu 30 (oder mehr) verschiedene Trauerpapiere und -karten, sowie Motivkarten und das auch noch in den verschiedensten Formaten mitsamt der passenden Umschläge vorrätig haben.

Satz, Gestaltung, Typographie und Bedienung der erforderlichen Software sowie Drucker sind ebenfalls nicht trivial und mindestens ein Mitarbeiter muß über das notwendige Know-How verfügen.

Durch die modernen Laserdrucker, die auch in Farbausführung mittlerweile sehr erschwinglich sind, sind zwar Druckqualität gestiegen und Zuverlässigkeit gestiegen, jedoch damit einhergehend auch die Ansprüche der Hinterbliebenen hinsichtlich Qualität und Gestaltung. So ist es heute Standard, in vorgedruckte Motivkarten eigene Texte und auch ein farbiges Foto des Verstorbenen, das ihn zu Lebzeiten zeigt, einzufügen.
Die vielen unterschiedlichen Papiersorten, -stärken und -qualitäten bringen es eigentlich naturgemäß mit, daß zu Beginn des Druckprozesses eine gewisse Anzahl an Ausschuß produziert wird.
So kommt es vor, daß bei sehr kleinen Auflagen der Ausschuß höher ist als die abgelieferte Anzahl an Drucksachen.

Das muß man auch nicht weiter erklären, jeder, der mit Pappe, Fotopapier und Umschlägen als Druckmedium schon einmal umgegangen ist, weiß, wie hoch die Gefahr ist, daß viele Exemplare nicht richtig ein- und durchgezogen werden und wie häufig auch Papierstau entstehen kann.

Neben der Drucktechnik ist zu berücksichtigen, daß der Bestatter mit dem Druck einhergehend auch eine umfangreiche Beratung leisten muß. Ja, manche Bestatter (und auch ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen) berichten davon, daß mitunter für das Aussuchen von Sarg, Urne, Wäsche und sogar Grab weniger Zeit aufgewendet wird, als für das Überlegen und mehrfache Umformulieren der Trauerdrucksachen.

In dicken Mappen, oder idealerweise schon am PC oder Tablett-Computer, haben die Bestatter hunderte von Vorlagen und Gestaltungsvorschlägen, aus denen das Passende ausgewählt werden muß.
Der Druck selbst muß oft noch am Tag der Beauftragung, manchmal bis spät in die Nacht, erledigt werden, denn der Postversand ist eine durchaus dringende Angelegenheit.

Langer Rede, kurzer Sinn: Es ist ohne weiteres verständlich, daß so ein Totenbrief bzw. so eine Trauerkarte nicht für 25 Cent herstellbar ist.

Wenn da ein Mitarbeiter alleine für den Trauerdruck eine Stunde Beratungszeit investiert und sagen wir noch einmal eine Stunde mit dem Druck beschäftigt ist (was beides knapp bemessen ist), dann kommt noch ggfs. das Adressieren, Frankieren und die Ablieferung bei der Post hinzu.
Trauerdruck frankiert man üblicherweise nicht mit einer Frankiermaschine, sondern traditionell mit aufgeklebten Briefmarken. Auch die muß der Bestatter oft genug bevorraten, schon aus dem Grund, weil er darauf achten wird, daß die Marken neutrale Motive haben, denn manche Markenserien tragen lustige Aufdrucke, was für Trauerpost eventuell nicht angebracht erscheint.

Sagen wir, die Arbeitsstunde eines Mitarbeiters sei 30 Euro wert. Für 100 Karten wird der Bestatter rund 35 Euro Materialkosten haben. Für Beratung, Gestaltung, Druck und Adressieren und Frankieren werden drei Stunden benötigt.
Dann liegen die Kosten alleine bei 125 €, und das ist sehr knapp kalkuliert.
Auch an dieser Dienstleistung will und muß der Bestattungsunternehmer verdienen.
Er orientiert sich hierbei am Preis für fertige Standardkarten aus dem Schreibwarenhandel.
Dort kosten, wenn man nicht die allereinfachsten Billigpostkarten nimmt, anständige Trauerkarten zwischen 2,95 und 4,50 €.

Daß der Bestatter seine teils vorgedruckten, teils blanko vorhandenen Karten sehr viel günstiger einkauft, interessiert hierbei nicht, das tun Schreibwarengeschäfte auch.

Bedenkt man, daß es hier um einen Sonderaufwand mit entsprechender Eilbedürftigkeit geht, und daß oft genug noch mehrere Fahrten der Mitarbeiter anfallen, weil Probeabzüge zur Freigabe den Angehörigen vorgelegt und das Endprodukt bei denen abgeliefert werden müssen, ist ein hoher Preis durchaus gerechtfertigt.

In der Branche haben sich Preise zwischen 1,95 € und 2,95 € etabliert. Das ist angesichts der Marktpreise für im Handel angebotene Trauerkarten und des Aufwands als angemessen zu bezeichnen.
Üblich sind aber Staffelpreise, das heißt, daß man für nur 10 Karten eventuell 2,95 € pro Stück bezahlen muß, während bei einer Auflage von 300 Stück für größere Trauergesellschaften dann nur 1,50 € verlangt werden.

So kann es durchaus sein, daß für ein paar hundert Karten ebensoviel ausgegeben werden muß, wie für einen Sarg.

Als Alternative bleibt das Selbstdrucken oder der Besuch in einem guten Copyshop.

Allerdings muß ich aus meiner Erfahrung heraus sagen, daß nur in den seltensten Fällen beim Selbstdruck daheim etwas Anständiges herauskommt. Oft scheitert das schon daran, daß Laien in der Kürze der Zeit das erforderliche Papier nicht beschaffen können. Auch reichen die Fähigkeiten hinsichtlich der Gestaltung oft nicht aus.
Beim Copyshop kann es ähnlich sein und hier haben Angehörige oft genug am Ende genauso viel bezahlt wie beim Bestatter.

Im Allgemeinen beauftragt man ja einen Bestatter mit der kompletten Abwicklung eines Sterbefalls, weil dieser in allen erforderlichen Punkten über das notwendige Know-How, die Logistik und das benötigte Material verfügt.
Ob es da sinnvoll ist, sich in der eigenen Trauer auch noch auf die Suche nach entsprechendem Papier zu machen, die nicht triviale Gestaltung selbst zu übernehmen und mit einem unwilligen Laserdrucker zu kämpfen, lasse ich einmal dahingestellt.

Nun ist es aber so, daß manche Bestatter extrem gut organisiert sind, was den Trauerdruck anbetrifft.
Hohe Sterbefallzahlen machen die Bevorratung großer Mengen an Papier möglich, im Rechner sind alles Standardformate und -muster perfekt eingerichtet und man verfügt über spezielle, besonders für diese Zwecke geeignete Drucker.

Hier wird der Trauerdruck manchmal zum Klacks. Den Namen, die Lebensdaten, einen Psalm und fünf Zeilen Text sind schnell eingerichtet und die Maschine läuft reibungslos.
Man verwirrt die Kunden nicht mit hunderten von Motiven, sondern legt nur 5-10 Standardkarten vor.

Ja dann kann es durchaus sein, daß die ganze Angelegenheit komplett nicht mehr als eine Stunde Aufwand bedeutet.
Da könnte man dann durchaus darüber nachdenken, die Karten auch mal deutlich günstiger anzubieten.

Grundsätzlich aber halte ich die derzeit üblicherweise geforderten Preise für angemessen.

(1) Zum Thema teure Todesanzeigen in Zeitungen schreibt Leser Shad’Raim, der da näheren Einblick hat noch eine Erklärung:

(Bezüglich der Anzeigen habe ich) als Angestellte einer Zeitung, die ab und an den Sonntagsdienst schieben darf, (eine andere Meinung).
Wozu Sonntagsdienst?
Genau, eigentlich nur um bis kurz vor Druck der Montagsausgabe noch Traueranzeigen aufnehmen und setzen zu dürfen, alle andere Anzeigen könnten durch den Anzeigenschluß bereits freitags umbrochen werden. Das bedeutet für meinen Arbeitgeber mindestens 4 Stunden Bereitschaftsdienst (vor Ort, kein Home Office; technische Abteilung, nicht die niedriger besoldete Anzeigenabteilung, denn die könnte manche der eingehenden Aufträge eventuell gar nicht bearbeiten) zu Sonntagstarifen, plus Anfahrtspauschale.

Das für manchmal 5, manchmal aber auch nur eine einzige, manchmal sogar keine einzige Anzeige. Dazu kommt unter der Woche ebenfalls der längere Service, das bedeutet wenn noch bis 17 Uhr Anzeigen kommen werden einzelne Seiten noch einmal umgebaut, in krassen Fällen manchmal sogar neu geplant, und wenn nach 17 Uhr dem Bestatter doch nochmal Schreibfehler auffallen werden auch bereits fertige Druckplatten noch einmal ohne Aufpreis belichtet… es liegt mir fern meinen Arbeitgeber für alles in Schutz zu nehmen, und manches ließe sich durch veraltete Prozeßabläufe heutzutage sicherlich auch kostengünstiger gestalten indem man es optimiert – aber derzeit behaupte ich mal daß das Traueranzeigen-Modell nicht wirklich zum lukrativsten Teil des Anzeigenverkaufs unseres Verlages gehört und von einem „Ausnutzen der Situation“ würde ich echt nicht sprechen wollen, selbst wenn die Preise Außenstehende erstmal anderes vermuten lassen!


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Lesezeit ca.: 11 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 7. Januar 2021 | Peter Wilhelm 7. Januar 2021

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13 Kommentare
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bartleby
8 Jahre zuvor

Diese Preise finde ich gerechtfertigt und gut, dass es mal öffentlich dargestellt wird.

Was ich allerdings als unverschähmt betrachte sind die Preise für Kondolenzkarten.
Grußkarten für Hochzeiten und Geburtstage sind en gros für 3-4€ zu haben.

Sucht man wie ich dieses Jah nach Kondolenzkarten fangen die Preise bei 7€ an und das in allen gängigen Schreibwaren und Drogerieläden der 3 größten Stadt Bayerns. Das halte ich für Abzocke und Ausnutzung einer physisch oft schwierigen Situation in der auch Trauernde Freunde und weiter entfernt Verwante oft weder Muse noch Zeit haben ausgiebig zu suchen und zu vergleichen.

Reply to  bartleby
8 Jahre zuvor

@bartleby: Das habe ich bis jetzt anders erlebt: Schöne (schlichte) Kondolenzkarten gibt es in NRW schon für denselben Preis wie jede andere Karte …

Reply to  riepichiep
8 Jahre zuvor

@riepichiep: Bei den Preisen, die ich nannte, sprechen wir nicht von schlichten Kondolenzkarten, sondern von hochwertigen Papieren, zum Teil mit Eindruck, die in einem schwarz umrandeten und schwarz gefütterten Umschlag versandt werden.

Draalo
8 Jahre zuvor

Erinnert mich an die Werbeagentur in der ich 1995 arbeitete. Alle hatte bereits leistungsfähigere Rechner bekommen, es gab nun einen zentralen Server, 21″ Farbmonitore, und nun lag als nächster Schritt die Anschaffung eines vernünftigen Farbdruckers an. Das Gerät kostete mal eben schlappe 8.000,- DM, jede Druckseite lag bei ca. 3,- DM. 3 Monate nach der Anschaffung war das Fest zum 10jährigen Bestehen, da wurden natürlich im Vorfeld Ideen gesammelt. Eine davon war eine Kleinserie eigene Champagnerflaschen herzustellen – natürlich nicht den Champagner selbst, aber eigene Beschriftung sollte schon sein. Pünktlich zum Jubiläum waren 50 Flaschen hergestellt – und dies war definitiv nur möglich weil a) Jubiläum, das darf mal was kosten und b) engagierte Mitarbeiter die auch gerne nach Feierabend unentgeldlich daran gearbeitet haben. Die Etiketten waren natürlich nicht rechteckig sondern Wappenförmig. Das Etikett, gerade frisch gedruckt, ist 1mm zu hoch oder zu breit und lässt sich nicht vernünftig aufkleben (bzw. nur unter Spannung)? Tonne… – Alles wurde natürlich per Hand mit einem Cutter ausgeschnitten – Du hast gezuckt? Tonne… – Der Kleber härtet zu… Weiterlesen »

8 Jahre zuvor

Wow, ein ganzer Artikel als Antwort auf meine Frage, die mir so einfach schien. Dankeschön! Das ist wirklich Service. Hut ab!

Dass die Erstellung der Drucksachen (und was eigentlich alles dazu gehört) so aufwändig ist, wusste ich nicht. Damit kenne ich mich nicht aus bzw. konnte ich das nicht einschätzen, daher meine Frage. Jetzt kann ich das viel besser wertschätzen, danke!
Den Preis der Anzeigen finde ich aber dennoch unverschämt, auch wenn ich die Argumente halbwegs einsehe.

Josef
8 Jahre zuvor

Mit den Drucksachen kann es auch schön stressig werden. Mein alter Arbeitgeber hat öfter 2-3 mal drucken müssen, weil den Leuten der Termin doch nicht gefiel. Bezahlt haben sie dann aber nur die letzten Karten, die anderen zwei Sätze konnte sich der Arbeitgeber ans Bein binden. Wir reden im Schnitt von 200 Karten für den Abfall Von dem Theater mit dem Pastor abgesehen, der beim dritten Änderungswusch verständlicherweise schon angefressen war. Wenn die Leute nicht wissen was sie wollen, das ist furchtbar!

Shad'Raim
8 Jahre zuvor

Schade daß das Verständnis für die Anzeigenpreise der angeblich „die Situation ausnutzenden“ Zeitungen so gering ist während der Selbstdruck als große Heldentat in allen winzigen Details heraufstilisiert wird. Sagen wir mal so: ich kenne beide Seiten: – sowohl als selbstständige Grafikdesignerin die für kleiner Kunden schon auch mal Kleinstauflagen mancher Printartikel selbst herstellt, und das ist Aufwand, ja, oder aber in Zeiten der Internetbestellung overnight auch diesen Weg geht, denn auch hochwertige Druck und Papiere sind bei den guten online-Druckereien durch die massive Konkurrenz erschwinglich geworden – als auch als Angestellte einer Zeitung, die ab und an den Sonntagsdienst schieben darf. Wozu Sonntagsdienst? Genau, eigentlich nur um bis kurz vor Druck der Montagsausgabe noch Traueranzeigen aufnehmen und setzen zu dürfen, alle andere Anzeigen könnten durch den Anzeigenschluß bereits freitags umbrochen werden. Das bedeutet für meinen Arbeitgeber mindestens 4 Stunden Bereitschaftsdienst (vor Ort, kein Home Office; technische Abteilung, nicht die niedriger besoldete Anzeigenabteilung, denn die könnte manche der eingehenden Aufträge eventuell gar nicht bearbeiten) zu Sonntagstarifen, plus Anfahrtspauschale. Das für manchmal 5, manchmal aber auch nur… Weiterlesen »

Reply to  Shad'Raim
8 Jahre zuvor

Habe Deine Argumente mit in den Artikeltext aufgenommen. Vielen Dank.

Volkert
8 Jahre zuvor

Ein leidiges Tehema. Seit Mitte 90er Jahre drucken wir selbst, Preise sind seither stabil !! Materialpreissteigerungen wurden durch Zeiteinsparung aufgefangen. Zeitungsanzeigen in unserer Tageszeitung im ländlichen Raum haben allerdings gewaltige Steigerungen zu verzeichnen. Der mm-Preis zuzüglich MwSt. betrug nach folgender Tabelle: 2002 – 0,73 €, 2003 – 0,74 2004 – 0,75 2005 – 0,76 2006 – ?? 2007 – 0,85 2008 – 0,87 2009 – 0,89 2010 – 0,92 2011 – 0,95 2012 – 1,11 2013 – 1,28 2014 – 1,40 2015 – 1,44 Man beachte den deutlichen Anstieg in diesem Jahrzehnt. Dazu wurde der Anzeigenschluss auf 11 Uhr bzw. 10 Uhr für die Samstagausgabe heruntergesetzt und heute wird eigentlich eine fertige PDF-Datei erwartet. Eine mittlere Familienanzeige 2-spaltig (84 mm) breit, 110 mm hoch kostet mit MwSt. 376,99 € 100 Trauerbriefe, Doppelbogen mit gefütterter Hülle, 214,20 €, dazu 62,- € für Briefmarken. Vor wenigen Jahren noch war der Trauerbrief teurer als die Anzeige. Begründung des Zeitungsverlags: der Leserkreis wird kleiner, Zeitungen werden weniger aboniert bei steigenden Kosten. Gegenargument: wenn man mit der Zeitung die Leute… Weiterlesen »

Shad'Raim
8 Jahre zuvor

Tja, dann ist das wohl von Zeitung zu Zeitung unterschiedlich. Bei uns sind die aktuellen Preise ähnlich, die letzte Preiserhöhung war vor zwei Jahren – und an eine Zusatzleistung gekoppelt die natürlich mehr ein Vorwand war, aber: um tatsächliche Kosten aufzufangen. Der Anzeigenschluß wurde nicht verkürzt, wie gesagt: im Gegenteil, der Versuch bis in letzter möglichen Sekunde Fehler des Kunden auszubügeln wurde verstärkt, denn die heiligste Kuh die man nicht vergraulen möchte ist bei uns der Anzeigenkunde! Trotzdem gehen die Anzeigen immer mehr zurück einfach weil die Konkurrenz jetzt vielseitig auf digitalem Weg daherkommt, und wir da zum Beispiel noch nicht so gut aufgestellt sind – das ist das Hauptproblem, und deshalb steigen auch BEIDE Preise, die für geschäftliche UND die für Familienanzeigen – nichtsdestotrotz sind die familienanzeigen einfach die die den größten Serviceaufwand bedeuten. Und bei „stabilen Druckpreisen“ entfällt eben zunehmend ein Kostenanteil genau auf diese Personal- und Bereitschaftsposten – die steigen überproportional bei solchen Produkten. Daß die Abozahlen zurückgehen: ja, ein Problem. Nichtdestotrotz wollen viele heute halt auch traditionell ind er zeitung vertreten… Weiterlesen »

Alwin
8 Jahre zuvor

Als ehemaliger Zeitungsschreiber, der während seiner Ausbildung auch in einer Druckerei arbeiten „durfte“, kann ich deinen Artikel nicht unkommentiert stehen lassen. In weiten Teilen muss ich dir allerdings zustimmen, denn was unsere kleine Regionalzeitung auch heute noch für Traueranzeigen verlangt, grenzt schon ans Obszöne. Die Begründung ist meistens die Eile, wie du richtig schriebst, denn es soll ja morgen schon drinstehen, oder? Auch hier kann ich dir nur zustimmen: > Satz, Gestaltung, Typographie und Bedienung der erforderlichen Software sowie Drucker sind ebenfalls nicht trivial und mindestens ein Mitarbeiter muß über das notwendige Know-How verfügen. Darauf achten leider viel zu wenig Leute. Gerade in einem Trauerfall ist es peinlich, wenn jemand an einer Karte oder Anzeige mit primitivsten Word-Kenntnissen vor sich hin murkst. Ich habe da schon die unmöglichsten Sachen gesehen, wo sich mir als gelerntem Schreiberling die Zehennägel aufrollten. Und man kann auch bei ganz einfachen Sachen ganz grobe Fehler begehen. So ist es bei uns zum Beispiel seit einiger Zeit der Brauch, dass nach der Bestattung zuerst ein Holzkreuz auf das Grab kommt mit… Weiterlesen »

Reply to  Alwin
8 Jahre zuvor

@Alwin: Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Wir reden hier von hochwertigen Trauerdrucksachen. Klassische Trauerkarten sind schwarz oder grau gerändert, teilweise mit Motiven vorgedruckt (z.B. Kirchenfenster, die betenden Hände, Kreuze, Rosen usw.) und werden fast immer als Doppelkarten (die einmal geknickt werden müssen) in schwarz geränderten und schwarz gefütterten Umschlägen versandt. Insbesondere das Rändern der Karten und Umschläge wird teilweise auch heute noch in Handarbeit gemacht, weil Druckmaschinen nur schlecht so satt und gleichmäßig bis zum Rand drucken können. Das von Dir angesprochene Postkartenformat ist unüblich. Versand werden eher lange Formate und „Un-Formate“, die jeweils auch noch einen speziellen Umschlag erfordern. Die einen Kunden wünschen große Karten, fast schon A4, einmal gefaltet, andere wünschen längliche Karten, die hochkant bedruckt werden, wieder andere wollen den klassischen Totenbrief, der ein Format von ca. Doppel-A5 hat. Hier sind die Geschmäcker und Vorstellungen so verschieden, daß man schon an die 5-10 verschiedene Formate hat. Einige Kunden stehen auf das traditionelle Schwarz am Rand, andere wollen es lieber dezent in Grau haben. Das verdoppelt die Anzahl der Muster. Ja und… Weiterlesen »

Jan
8 Jahre zuvor

arbeit und aufwand und Zeit kosten Geld.
Und es ist eben nicht damit getan das man einen hyperduper xerox Phaser 9876 xpdc dastehn hat.

klar so ein super Drucker macht viellewicht vieles einfacher aber eigentlich auch nicht. der kann auch nur das ausdrucken was zuvor erstellt wurde.

Aufwand ist etwas was wenige bezahlen wollen.

brechen wirs mal runter auf ein einfaches mach mal PC wieder flott runter.

wenn der PC zu mir kommt, und ich den dann am KVM habe mit frei anderen, kaum aufwand, braucht auch nichtr viel zeit. wenn ich Hausbesuche mache, ich müsste eigentlich 50 euro Pauschal + 40 pro angefangene Stunde verlangen.

Zum Glück mach ich rechner service nur für Freunde, und da reicht mir Bier und Bratwurst.
Wenn ich dacon Leben müsste? vorort wäre richtig teuer, damit auch nur ganz wenige das nutzen.




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