Allgemein

Nächtliche Hilfeleistung

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Bestatterkollege Möckel aus einer etwa 20 Kilometer entfernten Stadt rief uns letzte Nacht zur Hilfe.
Er hat seinen Bestattungswagen auf dem Hof stehen und kurz vor dem Hoftor geht es ganz leicht einen Hubbel (1) hoch

Durch Blitzeis war sein Hof so glatt, daß er zu einem Sterbefall nicht ausrücken konnte, weil der Wagen nicht über die Eisfläche vom Hof fahren konnte. Selbst Sand und Salz konnten nicht helfen.

„Könnt Ihr mich da rausziehen?“

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„Wie wäre es denn, wenn wir einfach an Ihrer Stelle den Verstorbenen abholen und zu Ihnen bringen?“

„Oder so…, ja, so könnte man das auch machen.“

Zum Rausziehen hätte er ja jeden anrufen können, das hätte ja nicht zwangsläufig ein Kollege sein müssen. So nehme ich an, daß Möckel von Anfang an auf diese Hilfe spekuliert hat. Haben wir gerne gemacht und nach dem Einsatz rief Möckel dann nochmals bei mir an und zeigte sich verwundert, daß meine Männer kein Geld angenommen hätten: „Die nahmen gerne jeder 20 Euro Trinkgeld von mir, wollten aber keine Bezahlung für den Einsatz. Kommt denn da noch die Rechnung? Ich muß das wissen damit ich das mit den Angehörigen abrechnen kann.“

Nee, er bekommt keine Rechnung. Lieber ist mir, der Kollege ist mir einen dicken Gefallen schuldig. Wir kommen bestimmt mal in Verlegenheit und sind froh, wenn er uns noch in der Pflicht steht. Vielleicht ergibt sich daraus aber auch eine brauchbare Kooperation.

(1) Hubbel: beulenartige Verdickung, hier: weniger als ein Hügel

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#hilfeleistung #nächtliche

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