Ich gehe vorhin nach oben, um mit meiner lieben Frau mal einen Kaffee zu trinken. Da sitze ich also mit einer Tasse dampfenden Kaffees in der Hand, schlage die Beine übereinander und es entwickelt sich folgender Dialog:
„Ih, Du hast ja schwarze Socken an!“
„Ich trage zum Anzug immer schwarze Socken.“
„Ja aber die sind doch unterschiedlich.“
„Wie unterschiedlich?“
„Typisch Mann! Siehst Du das denn nicht? Die sind doch völlig verschieden!“
Ich schaue an mir herunter, strecke beide Beine aus und betrachte die Socken. Es sind ganz normale, schwarze Socken und beide sind absolut identisch.
„Nö, die sind gleich.“
„Sind sie nicht!“
„Dohoch!“
„Also, das sieht doch ein Blinder mit ’nem Krückstock, daß die nicht gleich sind, der eine Strumpf ist schwarz und der andere ist nicht so schwarz.“
„Nicht so schwarz? Aha!“
„Du brauchst jetzt gar nicht hämisch zu werden, aber die sind nicht gleich.“
„Du wirst doch aber zugeben, daß das die gleichen Socken sind.“
„Aber der eine ist schwärzer.“
„Ich habe die heute morgen so aus der Kommode genommen, die waren so zusammengelegt.“
„Nie im Leben!“
„Doch! Oder glaubst Du, ich würde zwei Sockenbündel auseinanderpuhlen, um mir dann zwei nicht zusammenpassende herauszusuchen?“
„Die gehören aber nicht zusammen.“
„Da sie so zusammengelegt in der Kommode lagen, wirst Du sie wohl so zusammengelegt haben.“
„Das mache ich im Keller, gleich nachdem sie aus dem Trockner kommen und da ist es dunkler als hier. Da sahen sie gleich aus.“
„Die sind ja auch gleich.“
„Nein, der eine ist schwarz und der andere, der ist eben irgendwie anders schwarz.“
„Schwarz ist schwarz.“
„Nein, ihr Männer habt aber auch regelrecht Tomaten auf den Augen.“
„Gut, dann ziehe ich jetzt eben andere Socken an.“
„Das meine ich aber auch!“
Ich gehe ins Schlafzimmer, setze mich drei Minuten schweigend auf die Bettkante und freue mich, daß ich so ein stoisches ostpreußisches Gemüt habe, dann räuspere ich mich, klappere kurz nochmal mit der Kommodenschublade und gehe wieder hinaus.
Dort zeige ich meine Füße vor, meine Frau nickt und sagt:
„Siehste, geht doch! Wenn man auf Euch nicht aufpasst, dann würdet ihr mit verschiedenen Socken herumlaufen. Sieht doch gleich viel besser aus.“
Wo sie Recht hat, hat sie Recht.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Na und! Ich finde diese kleine Auseinandersetzung gar nicht so schlimm. Wieviele Frauen standen denn schon vor ihren Männern nachdem sie s.t.u.n.d.e.n.l.a.n.g. beim Friseur gesessen haben und unverschämt viel Geld geblecht haben und es kam: nichts. Merkt ihr einfach nicht! Da übt man sich als Frau schon rechtzeitig im Beschuldigen. Warum? Damit ihr aufmerksamer werdet. Aus Prinzip.
(mein erster Gedanke war allerdings auch, dann wird sie’s wohl falsch zusammengelegt haben…aber Prinzip isz Prinzip!)
Die Erklärung ist ganz einfach. Die Socken gehören zwar zum selben Paar, aber einer der Socken ist öfter gewaschen worden als der andere.
🙂
Die hat bestimmt nur deinen Twittereintrag gelesen 😀
Ist mir auch schon öfters passiert. Aber im Morgengrauen sehen die schwarzen Socken immer gleich aus 😉 Und die Augen sind meist auch noch nicht soooo fit. Aber im Tageslicht – hmm – da kommts dann zum Vorschein!
@ L.C. als typischer mann würde ich sagen, du hast zuviel geld beim frisör gelassen, dafür,dass man keinen unterschied sieht!
Könnte fast Loriot sein. Sehr schön 🙂
Ich verstehe eh nicht was schlimm daran ist wenn man zwei verschiedene Socken trägt ..und wenn sie auch nur annähernd idetisch sind erst recht nicht……
Wie fies die eigene Frau zu täuschen, wo sie es doch nur gut gemeint hat.
Aber so langsam glaube ich, ich bin eine untypische Frau. Bei uns ist es nämlich genau umgekehrt.
Beim gemeinsamen Zusammenlegen der Socken wurschtel ich gerne mal fast gleiche Socken zusammen und mein Mann beschwert sich dann, wenn der Schwarzton nicht identisch ist oder statt nem dunkelgrauen Streifen auf dem anderen Socken ein dunkelgrüner Steifen drauf ist. 🙂
Es muß natürlich identisch heißen nicht idetisch….
*lach*
Der Dialog hätte auch von uns sein können!
Nur dass meinem Mann das wurscht ist und er die Socken dann anlassen würde mit dem Kommentar, dass ich sie das nächste mal dann einfach richtig zusammenlegen sollte.
Ich find solche „Diskussionen“ gehören dazu ;o).
LG
@Sandy: Tom hat die Socken ja auch angelassen .. das muss er ja nicht seiner Frau sagen 😀
Am Ende war sie ja auch zufrieden.
hust, wie gemein nur so zu tun, als ob man frische Socken anzieht.
Ich muss aber keine Socken mehr zusammenlegen ätsch. Ich hatte mal übersehen das sich eine Wespe in eine Socke eingeschlichen hatte. Diese hat dann mehrere! Tage in einer Socke in der Männersockenschublade überlebt. Morgens um 5 Uhr hat dann der Männe diese Socke angezogen und urplötzlich angefangen im Schlafzimmer einen Voodootanz aufzuführen und dabei Grimassen gezogen. Ich muss heute noch Tränen lachen. Er zupfte dann die Socke vom Fuß und die Wespe hatte sich in der großen Zehe verbissen. Hahahaha, ich kann bis heute kein Bedauern deswegen empfinden. Schäm
Überred doch mal deine Frau dieses Gespräch nochmal zu führen und dann das ganze als Podcast :>
@ Tom:
Schlag doch Deiner Frau vor, sie solle Socken stricken. Im Geschäft soll sie nach der „Hundertwasser Sockenwolle“ fragen (gibts wirklich, kein Scherz, kannst Du Ihhhbey gucken).
Dann hast Du wenigstens SICHER unterschiedliche Socken an.
Die Wolle ist so eingefärbt, dass beim Stricken eines Paares – wofür der Knäul angelegt ist – immer zwei UNTERSCHIEDLICHE Socken rauskommen. 😀
„Zuhause hab ich noch so ein Paar“ 🙂
Gerd
Hast Du gar keine Angst, dass Deine Frau hier mitliest? Oder ist das mal wieder eine alte Geschichte von vor zwanzig Jahren? 😉
Das ist doch das Schoene an schwarzen Sachen. Passt immer alles hervorragend zueinander… Hellschwarz mit Dunkelschwarz laesst sich hervorragend mit Mittelschwarz kombinieren.
Aber hey, wenn mein Mann mich verarschen wuerde und das auch noch in seinem blog kundtun muesste…
Wie war die Nacht auf dem Sofa?
„Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen.“ Loriot hat es schon immer gewusst!
Und noch ein Zitat: „Jede Farbe ist mir recht. Hauptsache, sie ist grau.“ Soll von Brecht sein.
@4 und 18
entweder Loriot oder vom Kopfschüttler entliehen 😀
…genau so ist es. Endlose Diskussionen schon geführt, leider hat mein Mann auch keinen Farbensinn. Noch dazu hat er ein echtes Problem bei den Farben GRÜN und BRAUN!!! Seine Farbzusammenstellungen sind oft der Hammer. Naja aber dafür gibt es ja „Frau“ 😉
Hauptsache man liebt sich ! 🙂 Die Sockennummer kommt mir auch bekannnt vor: je dunkler es beim Zusammenlegen der Sockenpaare ist, desto größer die Verwechselungsgefahr…Blöd war, als ich bei schwarzen Socken nicht auf die seitlichen Applikationen achtete (gab böse Beschwerde vom Schatzi). Egal, wichtig sind nur SAUBERE Socken!
Ich glaub alles, bis auf den letzten Satz.
Meine Socken sind auch nach mini-mini-malen Unterschieden sortiert (das Schema hab ich jetzt fast auch kapiert, und die Unterschiede sehe ich langsam, aber sicher auch – ob das ein Zeichen ist?)..
Auf jeden Fall würde ich für den vorgestellten Trick eine üble Abfuhr erhalten 😀
@T0mm1: …der kleine Unterschied ist, dass meiner nicht mal so tun würde, als würde er andere anziehen ;-).
Und damit die gute Seele ihre Ruhe hat – äh – die Frau still ist, tut Tom wenigstens so.
Irgendwie ja lieb! *gg*
och .. so lange man nicht einen schwarzen und einen dunkelblauen anhat – ist mir alles auch schon passiert.
Wahnsinn, ICH im Bestatterweblog-Podcast! Das ist ja fast, als haette ich gerade die amerikanische Praesidentschaftswahl gewonnen! Wo muss ich unterschreiben, damit ich Oberbefehlshaber ueber die Truppen der Untoten werde? Oder muss ich erst einen Eid ablegen?
Ach nee, ich hab ja gar nix gewonnen. Wer waren denn nun aber die eigentlichen Gewinner?
Gruß,
Donkey
Wie sie auch beim genauen Hinsehen erkannte, waren beide Socken gleich lang. Besonders der Rechte.
Der Vollständigkeit halber sollten hier unbedingt noch diese (leicht ergooglebaren) Sockenklammern aus Kunststoff erwähnt werden, mit denen man das Sockenpaar nach dem Tragen zusammenklammert, so gebündelt in die Waschmaschine packt und anchließend entweder mit Klammer in den Schrank legt oder entklammert und so sockenpaarmäßig ineinandergezogen (gibht es dafür eigentlich ein eigeses verb?) ins Wäschefach einräumt. Wenn Sockenpaare natürlich wie hier einmal falsch sortiert sind, verfestigt die Klammer diese Fehlzuordnung natürlich dauerhaft… 😉 Ansonsten aber spart man so viel Zeit und Nerven.