Frag doch den Undertaker

Taxi krümmt den Lochfrass der Zeit, 42!

Das war im Jahr 1979 als ich das erste Mal in meinem Leben etwas mit einem Bestattungsinstitut zu tun hatte.
Voller Stolz zeigte mir der Inhaber seinen Bestattungswagen und erzählte mir dann eine angeblich wahre Geschichte.

Da habe ein Mann jahrelang für ihn die Verstorbenen vom Bestattungshaus zum Friedhof oder zum Krematorium gefahren. Eines Tages beschloss dieser Mann, nebenher und des Nachts auch noch Taxi zu fahren, um etwas hinzu zu verdienen. In seiner allerersten Nacht als Taxifahrer war er mit seinem ersten Fahrgast unterwegs und als dieser dann plötzlich sagte: „Da vorne können Sie links abbiegen, das ist kürzer“, habe der Fahrer sich so erschreckt, daß er vor Schreck einen kleinen Unfall gebaut habe. Als Begründung gab er an, es nicht gewöhnt zu sein, daß seine Fahrgäste mit ihm reden.

Der Bestatter, der mir diese Geschichte erzählte, verbürgte sich zwar für deren Wahrheitsgehalt, ein gewisses Funkeln in den Augen und kleine Lachfältchen um seine Augen verrieten aber, daß es sich nur um einen Witz handelt.

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Ich erzählte das 1979 meinem Vater und der winkte ab. Er kenne die Geschichte, die habe man ihm bereits 1933 erzählt und damals habe sie einen Wiener Fiaker, eine Wiener Leichenkutsche und einen Fiakergast, der „Hey Kutscher!“ gerufen hat als Bestandteile gehabt. Es scheint also eine ganz, ganz alte Geschichte gewesen zu sein.

Nun, diesen Witz haben wir über all die Jahre schon etliche Male in allen möglichen Variationen gehört, man sah ihn auch als gespielten Sketch schon in mehreren der sogenannten Comedy-Serien. Ob dieser Geschichte jemals eine wahre Begebenheit zu Grunde gelegen hat, tja, das weiß kein Mensch; daß es sich aber um eine sehr alte Geschichte handelt, das steht unzweifelhaft fest.

Es mag ja sein, daß an der Krümmung des Raums durch die Zeit irgendwo eine Abbiegung entstanden ist und sich daher manche Geschichten alle paar Jahre wiederholen.

Aber die folgende Frage kann ich doch ganz gut beantworten:

Lieber Tom,

bei den Taxi-Piloten im Blog habe ich eine Story entdeckt, die echt wahr ist und erst ein paar Wochen her ist. Da hat erst einer bei Trauerhilfe Denk gearbeitet und ist dann Taxler geworden. Als ihn eine Oma als Fahrgast angesprochen hat, hat er sich so verschreckt, dass er was umgefahren hat. Echt passiert! Guck hier:

http://dietaxipiloten.blogspot.com/2010/03/dies-ist-eine-wahre-geschichte.html

Wenn es da keine Abbiegung oder einen Lochfraß im Raum-Zeit-Kontinuum gibt, ist das eine urban legend, oder aufgewärmetes Altes, oder einfach ein mehr oder weniger geschickter Versuch, einen alten Witz mit Bart zum Barbier zu schicken.


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Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 24. März 2010 | Revision: 10. Juli 2012

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13 Kommentare
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Klaus
14 Jahre zuvor

Ich finde das eine schließt das andere nicht aus.

1. ist es natürlich ein toller Witz, Urban Legend.
Aber natürlich kann sowas mal in echt passieren, bzw. wenn man sich über5legt, wievbiel droschke und Taxifahrer es bisher gab und wievioel % davon wohl mal Leichenwagen gefahren sind, daqnn ist es nur relativ wahrscheinlich, dass so etwas mal passiert.

14 Jahre zuvor

Etwas in der Art ist mir auch schon passiert.
In dem Krankenhaus unserer Stadt, in dem wir mehrfach die Woche sind um Verstorbene abzuholen, wurde ein alter Bekannter eingeliefert. An meinem freien Tag wollte ich ihn besuchen und am Empfang angekommen verlangte ich den Schlüssel zur Prosektur, wie ich es immer mache, wenn ich dienstlich da bin.
Erst als man mir Schlüssel und Meldebogen in die Hand drückte, realisierte ich, das ich ja eigentlich nur jemanden besuchen wollte….
Seit dem besuche ich niemanden mehr im Krankenhaus 🙂

Christians Ex
14 Jahre zuvor

Ist schon gemein, wenn einem so was Lustiges passiert, und dann ist es schon seit Langem ein abgedroschener Witz.

Ich gebe im Job auch Einschreiben an Kunden heraus und zeichne die Auslieferungsscheine an der für Bedienstete vorgesehenen Stelle ab. Nun bekam ich mal selber eines – und wusste nicht, wo ich unterschreiben sollte. Vom Kundenfeld war ich gewohnt, daß es falsch ist, das Bedienerfeld war aber auch falsch! Der Zusteller hat sich weggeschmissen vor Lachen, der wusste ja, daß ich Kollege bin.
Gestern sollte ich privat auf einem DHL-Scanner unterschreiben und wusste meine Unterschrift nicht mehr, da ich zu 90% dienstlich für Pakete unterschreibe, und da habe ich eine andere.

Kirstin
14 Jahre zuvor

@3 Christians EX

Wie nun? Ihr arbeitet alle bei DHL unter einem Pseudonym?.. Geil 🙂

Hamburger Jung
14 Jahre zuvor

Hallo Klaus,
bitte bemühe Dich demnächst sowohl langsamer zu tippen als auch das Geschriebene vor dem Abschicken noch einmal auf unübersehbare Tippfehler zu kontrollieren.
Dann passiert Dir folgendes mit Sicherheit seltener:
über[b]5[/b]legt
wiev[b]b[/b]iel
wievi[b]o[/b]el [b]%[/b]
da[b]q[/b]nn

Vielen Dank im Namen aller, die gerne möglichst fehlerfreie Texte lesen.

isidor
14 Jahre zuvor

Spätestens HIER: wäre ich mißtrauisch geworden: „…Inzwischen ist auch der Taxifahrer, ein noch junger Kerl [b]Anfang 30[/b], ausgestiegen ……In seinem vorherigen Berufsleben war er fast [b]15 Jahre[/b] bei der Fa. Trauerhilfe Denk, einem Bestattungsinstitut in München, [b]als Fahrer[/b] beschäftigt gewesen…“

Peter
14 Jahre zuvor

Isisor: Wo ist das Problem?

„Anfang 30“ -> 30 14,x

=> Er hat mit ~19 bei Denk angefangen.

Peter
14 Jahre zuvor

Ochmann, der frist alle groesser-kleiner-Zeichen…

Also nochmal ohne:

„Anfang 30“ — zwischen 30 und 35, vermutlich ~33
„*fast* 15 Jahre“ — 14,x

Also hat er mit ~19 bei Denk angefangen.

Martin
14 Jahre zuvor

Bin vor einigen Jahren vom Pizzaservice zu nem Autoteilehändler gewchselt und habe da Teile an Werkstätten ausgeliefert. Dabei ist mir am Anfang auch manchmal ein freundliches „Guten Appetit“ rausgerutscht.

Rudibee
14 Jahre zuvor

Als Heinrich Schliemann um 1870 Troja ausgegrub, stieß er auf Steintafeln, wo dieser Witz schon ausge-ixt war!

MacKaber
14 Jahre zuvor

Soviel ich weiß, hat dieser Witz schon den Meteoreinschlag überstanden, der die Sauriere ausgelöscht hat.

Was Anderes: Eine Mitarbeiterin einer Hamburgerkette hat gekündigt, und in einer Drogerie angefangen. Ein junger Mann wollte ein Päckchen Latexschutzhüllen kaufen. Gegenfrage der Neuen:“Für hier oder zum Mitnehmen?“

Asz
14 Jahre zuvor

Nun gut, Du weißt offensichtlich, was 42 bedeutet. Hast Du aber auch ’ne Ahnung, was 21 ist?
Wie sagt ein gut geschulter CallCenter-Agent an der Supermarktkasse?
„Auf Wiederhören“
😛

icke
14 Jahre zuvor

Da kann ich aber auch mithalten:
nach jahrelangem Callcenter beim ganz normalen Gespräch gefragt, ob das Eis jetzt „sehr gut“ , „gut“, „mittel“, „schlecht“ oder „sehr schlecht“ schmeckt. Alle Antwortmöglichkeiten abgedeckt, aber leicht gesprächseinengend… Seitdem versuche ich verstärkt zu denken, bevor ich rede…




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