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Frag den Bestatter

Wie erfährt man wann und wo jemand bestattet wird?

wie und wo erfahre ich, wann und wo jemand beerdigt wird

wie und wo erfahre ich, wann und wo jemand beerdigt wird

Es ist manchmal gar nicht so einfach, der Ort und Zeitpunkt einer Bestattung herauszufinden. Wie man da vorgehen kann, erkläre ich in diesem Beitrag.

Dazu stellte mir Leserin Anne folgende Frage:

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„Die Großmutter eines Freundes ist vor wenigen Tagen gestorben. Nun hat dieser Freund seit Jahren keinen Kontakt zur Familie. Er würde aber selbstverständlich gerne zur Beerdigung seiner Großmutter hin gehen. Da er aber nicht über die notwendigen Kontaktdaten zu anderen Angehörigen der Familie verfügt, wird die Sache schwer.
Es sind auch Personen darunter, die er auf keinen Fall ansprechen möchte. Was kann mein Bekannter jetzt tun, um beispielsweise herauszufinden, wann und wo seine Oma beerdigt wird? Gibt es da ein Zentralregister über alle Sterbefälle?

Diese Problematik taucht häufiger auf, als man annehmen möchte.
Sehr schlechte Karten hat man, wenn man nicht weiß, in welcher Stadt der Mensch gestorben ist. In einem solchen Fall hat man keinerlei Anhaltspunkt. Man weiß dann nicht, an welcher Stelle man die Nachforschungen beginnen soll.
Da wäre es dann sinnvoll, über seinen Schatten zu springen und doch Kontakt zur Familie aufzunehmen.

Weiß man jedoch die Stadt, in der der Sterbefall eingetreten ist, hat man guten Grund zu der Annahme, daß dort auch die Bestattung stattfinden kann.
Erste Anlaufstelle wäre hier dann das örtliche Friedhofsamt der Gemeinde.
Die Nummer findet man leicht im Netz oder über das Telefonbuch.
Dort ruft man an, nennt seinen Verwandtschaftsgrad und fragt nach dem Verstorbenen. In aller Regel wird man Auskunft über Ort und Zeit der Beerdigung bekommen.

Gibt das Friedhofsamt keine Auskunft, kann ein weiterer Weg über die örtliche Friedhofsverwaltung gehen. Das muß nicht zwangsläufig das Friedhofsamt sein, in vielen Kommunen ist der Betrieb der Friedhöfe an Eigenbetriebe ausgegliedert.
Davon kann es mehrere geben, je nachdem was für Friedhöfe es in einem Ort gibt. Bei konfessionellen Friedhöfen sind meist Pfarreien zuständig.
Diese müßte man telefonisch abklappern und ebenfalls nach dem Beerdigungstermin fragen.

Ein letzter Weg wäre es, alle in Frage kommenden Bestatter anzurufen, ob sie diesen Verstorbenen begleiten.

Führt all das nicht zum Ergebnis, müßte man detektivisch vorgehen. Man könnte sich die Fragen stellen:

  • wo hat derjenige zuletzt gelebt?
  • können ehemalige Nachbarn sagen, wohin er verzogen ist?
  • sind Gräber oder Friedhöfe von anderen Verwandten bekannt?
  • in welchen Vereinen war derjenige Mitglied?
  • welche Personen würde sonst noch zu seiner Beerdigung gehen, die man befragen könnte?
  • gibt es in der Online-Ausgabe von Tageszeitungen eine Sterbeanzeige?

In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 15. Januar 2017 | Peter Wilhelm 15. Januar 2017

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turtle of doom
7 Jahre zuvor

Sofern man denn zeitnah erfährt, dass jemand gestorben ist…

7 Jahre zuvor

Ich empfehle tatsächlich bekannte Angehörige zu kontaktieren. Die Trauernden sind häufig in solchen Momenten kooperativ. Da es sich hier um eine Ausnahmesituation handelt, geben sie Auskunft über Verwandte, zu denen seit Jahren kein guter Kontakt mehr bestand.

Rosalie
7 Jahre zuvor

Bei uns auf dem Land gibt die Zeitung einfach den besten Überblick. Wenn man da anruft, helfen die einem bestimmt gerne weiter – im Notfall muss man denen nur anbieten ein Abo abzuschließen, dann tun die alles 😉 Außerdem hat die Zeitung keine Probleme wegen Schweigepflicht…

Reply to  Rosalie
7 Jahre zuvor

@Rosalie: Apropos Schweigepflicht:ich mochte die eine Tante meines Expartners sehr,sie starb in Stralsund.Nun war ich ja nicht direkt mit ihr verwandt,also zögere ich da sehr,das Friedhofsamt usw.mit meinen Nachfragen zu „belästigen“,Stralsund hat mehr als einen Friedhof, der Umgang mit dem zuständigen Amt war bisher für mich sehr zufriedenstellend,also evtl.bekomme ich den Ruheplatz der netten Frau noch heraus..Auch als nicht direkt Verwandte…Ich überlege mir derzeit nur:was ist echt wichtig? Meine Eltern ruhen beide in Urne auf einem anonymen Platz,ich hab mir angewöhnt,zu sagen:“anonym ist überall!“ ,also,wenn ich eine der üblichen Plastevasen des Friedhofs nutze,um da Blümchen hinein zu stecken und auf anonymen Platz in Stralsund abzustellen,obwohl meine Lieben in Greifswald ruhen,was macht das? Ich denke und erinnere mich gern an gute Zeiten,das muß ausreichen,reicht mir jedenfalls aus..Gibt doch das Motto,welches man in Trauerzeilen findet:“solange man sich an jemanden erinnert,lebt der weiter.“oder etwas in der Art..

7 Jahre zuvor

Ich (nur so als Beispiel,wie ich vorgegangen bin!) wusste oder ahnte,dass die Oma meines Sohnes (sie war die Mutter meines Expartners,den ich ab ca.Sterbetag der Mutter sicher nie angesprochen hätte,so wichtig war mir das auch nicht..Was ungefähr klar machen dürfte,welches Verhältnis ich zu dieser Frau hatte…) an Brustkrebs sterben würde,mit Krebs überlebt man evtl.aber auch nur evtl.! Ich erfuhr also von ihr selbst (ich machte 2016 einen letzten Besuch bei ihr,weil auch mein großer Sohn bei ihr leben wollte ab 18.Lebensjahr),dass sie Brustkrebs hat,schon Schmerzen und auf Chemotherapie verzichtet.Man kann trotz Therapie sterben,ob nun gerade wegen dieser aggressiven Therapie,weiß ich nicht.Ich wollte aber (neugierig bin ich ja!) irgendwann wissen,ob sie mittlerweile gestorben war,wollte keinen Angehörigen,keinen Bestatter usw.fragen.Mir blieb (in unserem Gebiet möglich) nur die Webseite:“OZ Trauer.de“ und da fand ich im Dezember tatsächlich etwas über „Ende Oktober..“ DANKE wegen Beileidsbekundungen…Aber eben nix zu genauem Sterbetag,wie üblich.Nun.mein Ex würde Gründe gehabt haben,das so zu wollen…Ich denke,wenn man die Verstorbenen nicht in sehr guter Erinnerung hat oder auch nichts zu erwarten hat (Erbe!):wozu sollte ein Herumforschen dienlich… Weiterlesen »

MK
7 Jahre zuvor

Zitat: “ Ein letzter Weg wäre es, alle in Frage kommenden Bestatter anzurufen, ob sie diesen Verstorbenen begleiten“ Darf ein Bestatter denn so ohne weiteres Auskünfte an Dritte erteilen? Wie ist das datenschutzrechtlich geregelt? Wenn ich einen Bestatter beauftrage würde ich mich als Kunde (letzlich bin ich ja nichts anderes…) darauf verlassen, dass meine Daten vertraulich behandelt werden. Es würden mir eine Vielzahl von Gründen einfallen warum ich das als Angehöriger nicht will – zumal es ja immer wieder zu Gaunereien kommt (gefälschte Rechnungen etc.). Was meint Ihr dazu?

Josef
Reply to  MK
7 Jahre zuvor

@MK:
Ich halte dieses auch für bedenklich, als Mitarbeiter oder Inhaber eines Bestattungsunternehmens ist man besonders zur Verschwiegenheit verpflichtet. Ob es einen Verstoß gegen das Datenschutzrecht ist, fremden Personen Auskünfte über den Ort und die Zeit der Beerdigung zu geben, nach meinem Gefühl würde ich zum ja tendieren. Genaueres kann aber nur ein Jurist sagen, der da natürlich besser informiert ist! Vielleicht ist ja einer unter uns Usern!
Einen schönen Tag!
MfG Josef

Volkert
Reply to  MK
7 Jahre zuvor

@MK:
Moin,
in der Regel ergibt sich im Gespräch mit den Angehörigen, wie offen der Termin und Ort der Trauerfeier und/oder Beisetzung behandelt wird. Wird öffentlich eingeladen, gehen wir auch offen damit um. Erfolgt eine Veröffentlichung nach der Trauerfeier, werden wir auch erst nach diesem Termin darüber reden und erfolgt keine Veröffentlichung, geben wir nichts an unberechtigte Personen heraus. Auch bei Bestellungen, z.B. Floristen, Träger etc. wird angegeben ob bzw. ab welchem Termin darüber gesprochen werden darf.

Sabine Wichmann
5 Jahre zuvor

Mein Vater verstarb vor ein paar Wochen.Seine Stiefkinder wollten nicht daß wir davon erfahren.
Mittlerweile habe ich den Namen des Bestatters erfahren.
Muß er mir,als leibliches Kind,Auskunft über den Begräbnisort geben?
Den Bestattungsauftrag hat er ja von den Stieftöchtern erhalten.Die sind aber nicht adoptiert.

SK
4 Jahre zuvor

Tja ähnlich Situation bei uns… Hier geht es um Mutter und Sohn. Das Bestattungsinstitut hat vom Auftraggeber (Vater) den Auftrag bekommen niemandem Informationen zu geben. Heißt er hat, obwohl es wie gesagt der Sohn ist, nicht an der Bestattung teilnehmen können. Jetzt ein Jahr später noch mal gefragt und erhalten immer noch keine Auskunft. Wir wissen bis heute nicht wo sie bestattet wurde und wann. Wir gehen jetzt den Weg über die Ämter. In Kontakt mit dem Vater zu treten kommt nicht in Frage. Es ist unglaublich, dass er dem Kind den letzten Abschied verwehrt obwohl es zwischen Mutter und Sohn nie Probleme gab. Ich hoffe wir erhalten Informationen.

Primat
3 Jahre zuvor

auch ich habe einen solchen Fall. Ein guter Freund ist verstorben, ich hätte gerne gewußt, wo er beerdigt ist, um ihm eine letzte Kondolenz zukommen zu lassen.
Aufgrund der hier vorgebrachten Informationen ist dies wohl nicht möglich.
Es sollte eine deutschlandweite/europaweite Anlaufstelle geben, in der die Informationen gespeichert werden, wer wo wann gestorben und beerdigt wurde.
Das wäre äußerst hilfreich.
Das Datenschutzgesetz sollte hierbei keine Rolle spielen, es sei denn, jemand setzt voraus, daß Grabschänderei betrieben werden soll, ein etwas abwegiger Gedanke.
99% aller Menschen würden sagen, wenn sie vor dem Grab eines Freundes stehen, es ist schön, hier heute nach 20 Jahren stehen zu dürfen und mich an dich erinnern zu können. RIP, alter Freund.

„Immer wenn ein geliebtes Wesen von uns geht, geht ein Teil von uns mít ihm. Bis am Ende nichts mehr bleibt, ausser der Gewissheit eines Wiedersehens. (Philosoph Pi)




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