Manchmal kann man zu 100% erahnen was derjenige am anderen Ende der Telefonleitung sagt, wenn man zum Beispiel nur Frau Büsers Sätze hört:
„Einbrennungen und Veräscherungen? Nein, das machen wir nicht.“
„Ja, das ist richtig, aber sie meinen bestimmt Einäscherung oder Verbrennung.“
„Gut, wenn sie meinen, daß sie das besser wissen, dann soll es eben so sein.“
„Ich bin nicht pampig zu ihnen, ich wollte nur…“
„Na hören sie mal, jetzt werden sie aber pampig zu mir.“
„Im Grunde genommen ist es doch egal, wie man es nennt, Hauptsache wir beide meinen dasselbe.“
„Meinetwegen können sie auch Krematierung sagen, auch wenn das nicht ganz richtig ist.“
„Ich bin keine Besserwisserin, ich weiß es besser.“
„Wir beraten sie gerne und erklären ihnen auch den gesamten Ablauf, kein Problem.“
„Naja, es könnte ja sein, daß auch sie als Ingenieur nicht den gesamten Ablauf einer Einäscherung genau kennen, außerdem hatten sie ja danach gefragt, ob wir ihnen das genau erklären können.“
„Ich habe doch ihre Fähigkeiten als Ingenieur überhaupt nicht angezweifelt.“
„Um was geht es überhaupt? Wer ist denn eigentlich verstorben?“
„Wie, sie schreiben nur an einem Artikel für Wikipedia?“
„Meinetwegen auch für ihr Ahnenwiki…“
„Nein, das habe ich nicht gesagt!“
„Also, ich darf ihnen vielleicht vorschlagen, daß sie sich jetzt einen Termin geben lassen und dann kommen sie im neuen Jahr mal vorbei und dann können sie sich gerne alles erklären lassen und alle Fragen stellen, die sie auf dem Herzen haben.“
„Das war doch nur ein freundliches Angebot…“
„Sicherlich sind sie ein guter Ingenieur…“
„Das bezweifelt doch niemand…“
„Meine Güte, sie rufen doch bei uns an und wollen etwas wissen…“
„Ich bin keine Klugscheißerin…“
„Nein, ich habe sehr wohl Respekt vor dem Alter…“
„Und wenn schon, Fakt ist, sie rufen hier an, wollen etwas wissen und wenn man es ihnen dann sagt, dann fühlen sie sich in ihrer Ehre als Ingenieur gekränkt.“
„Nein, ich werde nicht beleidigend.“
„Wenn ich sie beleidigen wollte, fiele mir das sicher was Besseres ein.“
„Sicher, sie können gerne auch mit unserem Chef sprechen.“
„Ach weissen’se was, rufen ’se doch die Auskunft an!“ PÄNG
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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man erahnt es nicht nur – man weiss es.
Komisch, dass ich schon viele Fälle gehört habe, wo der Frager die Antwort gar nicht hören wollte.
Auweia.
Tja, bin selber ein Inscheniör und verstehe nicht, watt der Typ hat. Is doch ein Job wie jeder andere auch…..
Blödsinn-Radio? Jedenfalls war es nicht „der kleine Nils“.
*herzhaft lach*
Der wird sogar noch so drauf sein, wenn er bei Euch mal auf dem Tisch liegt. *kicher*
Amüsierte Grüße, Tatzelwurm
Oje. Solche Telefonate mag ich ja auch so.
„Haben sie schon den Rechner mal neu gestartet?“
„Für wie blöd halten sie mich eigentlich????“
Wenn mir _irgendeiner_ darauf eine Antwort geben kann, die NICHT strafrechtlich relevant und undiplomatisch ist… ich würd glatt noch ein Stück Schichtnougat rausrücken *kicher*
Dann rück mal Dein „Nougat“ raus – in der Regel erkläre ich den Hotlines ausführlich, was ich bisher zur Abhilfe versucht habe: Mehrfach neu gestartet, … *g*
@basti(3): Vermutlich ist er nicht Ingenieur sondern INGENIEUR! ;o)
oder sogar Dipl.Ing.!
Da fühle ich mich gleich wie Zuhause – solche Anrufe habe ich ständig. Es freut mich fast, dass ich mal lesen darf, dass es Anderen auch so geht (obwohl ich solche Hohlmützen keinem gönne).
Besonders schön finde ich allerdings die Tatsache, dass der Chef ebenfalls darüber schmunzeln kann und die Mitarbeiter nicht um jeden Preis kratzbuckeln müssen (was mir hier im Blog häufiger positiv auffällt).
Hätte man nicht auch „thermische Dehydration“ sagen können? Ach ja, Ingenieure, wie ich sie liebe. Hatte mal mit so einem während meiner Bundeswehrzeit zu tun, der bildete sich echt was auf seinen doppelten Diplom-Ingenieur ein, naja, doppeltes Diplom-Ar******* wäre für den noch geschmeichelt gewesen.
Oha! Fragen über Fragen, doch die Antwort passt so üüüüüberhaupt nicht.
Wie kann die Frau Büser nur!!!???
Und dann noch Rückendeckung vom Chef, also wirklich! Wie soll man denn da zu seinem Recht kommen 😉
[quote=Tante Jay]“Für wie blöd halten sie mich eigentlich????“[/quote]
Medizinisch-Psyschologische Einschätzungen fallen nicht in meine berufliche Kompetenz, daher würde ich mir nie erlauben, mir diesbezüglich ein Urteil bilden zu wollen. 😛
@Tante Jay: „Wie kommen Sie darauf, ich könnte Sie für blöd halten? Man kann nicht immer nur kluge Fragen stellen!“
Rechtschreibhinweis: Sie, Ihnen, Ihr…
Undertaker Fox, bist du etwa im zweiten Leben Rechtschreibingenieur? 😀 :weg:
Salat
Das gegenüber vertrauten Personen verwendete Anredepronomen du wird in Briefen und bei direkter Ansprache — Mail und News werden dem meist gleichgesetzt — groß geschrieben, nicht jedoch in der Wiedergabe von Reden und Dialogen (außer natürlich am Satzanfang). Dasselbe gilt für ihr als Personalpronomen der 2. Person Plural und für die zugehörigen flektierten Formen: dir, dich, dein, deine, deinem, deinen, deiner, deines, deinige, deinesteils, deinetwegen usw.; euch, euer, eu[e]re, eu[e]rem, eu[e]ren, eu[e]rer, eu[e]res, eu[e]rige, euers-/euresgleichen, euert-/euretwillen usw. Mit der Rechtschreibreform sollten diese Fürwörter ursprünglich immer klein geschrieben werden; laut den amtlichen Regeln in der Revision vom Februar 2006 dürfen »du und ihr mit ihren Possessivpronomen« jedoch »in Briefen« nun auch wieder groß geschrieben werden. Bizarrerweise widerspricht sich das Reformwerk an dieser Stelle selbst, da es der Regel sogleich das Beispiel »dir/Dir« folgen läßt — was kein Possessivpronomen ist. Quellen: Prä-Reform-Duden: R 71; Reform-Duden: R 52 bzw. K 83; amtliche Regelung: § 66. Immer groß geschrieben — vor und nach der Rechtschreibreform — werden die Höflichkeitsform Sie, das veraltete Ihr (volkstümlich, Pluralis majestatis), die ebenfalls veraltete… Weiterlesen »
„Rechtschreibingenieur“.
Bin auch weg, liege, mal wieder, lachend unterm Schreibtisch.
Merke: „Dem Inschenör is` nix zu schwör…“
😉 Lechthaler
Ich weiß nicht, ob’s diesbezüglich in Deutschland auch Unterschiede gibt, aber in Österreich ist ein Ingenieur nichts weiter als jemand, der sein Abitur (hier: Matura) an einer technisch ausgerichteten Schule (hier: HTL = Höhere technische Lehranstalt) gemacht hat. Es ist also keineswegs ein akademischer Grad wie der Diplomingenieur, sondern einer von unseren vielen ach so beliebten Berufstiteln. Um sich „Ingenieur“ nennen zu dürfen, muss man mindestens 3 Jahre vollzeitliche Berufspraxis nachweisen können. Dann kann man am Amt einen Antrag für die Verleihung des Ingenieurstitels stellen (was natürlich etwas kostet) und darf sich in der Folge höchstoffiziell so nennen.
Ich hab mir den dämlichen „Titel“ nie geholt und habe es auch nicht vor. Der Titelwahn in Österreich geht mir nämlich sonstwo hin.
Nein Salat, ich bevorzuge es, Rächtschreibfehler zu übersehen und mag es nicht, wenn jemand in einem sachbezogenen Dialog auf solche Fehler in Aussprache oder Grammatik hinweist. Besonders schlimm wird es für mich, wenn ich alte Texte zitiere, und irgendeine Software korrigiert vor dem Druck automatisch auf die neue teutsche Rechtschreibung in revidierter Fassung. Oder wenn mich wieder jemand mitten im Halbsatz darauf hinweist, daß ich als/wie Falsch anzuwenden pflege. Nein, da soll Er doch bitte die Kirsche im Dorf lassen.
(im zweiten Leben erkläre ich PCs etc. für tot, falls ich diese nicht wiederbeleben kann.)
Lechthaler, kannst wieder vorkrabbeln.
@dieDicke: vielleicht doch eher der Großvater vom kleinen Nils?
@Nina:
In Deutschland ist der Titel „Ingenieur“ schon an eine entsprechende Ausbildung geknüpft. Allein ein technisches Fachabitur reicht da noch lange nicht.
Allerdings gibt’s da historisch gewachsen einen großen Haufen an Varianten, die mit der Wiedervereinigung wegen der doch sehr unterschiedlichen Hochschulsysteme in Ost und West nochmals deutlich zahlreicher geworden sind. Und neuerdings gibt’s noch Bologna, nach dem die neue Ingenieure jetzt auch Bachelors und Masters heißen.
Alles etwas verworren, Wicki hat da eine IMHO recht ordentliche Zusammenfassung unter http://de.wikipedia.org/wiki/Ingenieur#Deutschland
Ich bin ja noch dafür, den Titel „staatl. gepr. Korinthenkacker“ und „Dipl.Ing Rosinenbomber“ einzuführen.
Und ich glaub, hier spekulieren einige auf Reiniungsmittel *g*
Spekulatius zum Zähneputzen?
Nie doch, Tantchen… 😉
Oje, jetzt muss ich mich auch noch für meine Berufsgruppe fremdschämen!
In unserem mittelgroßen Ort hat sich ein ehemaliger Kollege doch nicht für zu blöd gehalten, sich im Telefonbuch jahrelang mit Titel ‚Oberingenieur‘ führen zu lassen. Darauf muß man erst mal kommen… und er hat es absolut ernst und ironiefrei gemeint.
Also solche Gespräche habe ich auf der Arbeit auch täglich…*seufz*
Ich zum Glück nur gelegentlich.
Der Anrufer hätte aber auch gut und gerne Lehrer sein können – auch eine besonders penetrante, empfindliche und besserwisserische Sippschaft, die wir nach Möglichkeit nicht als Kunden annehmen.
Noch weiter fremd- und eigenschäm… 🙁
Hm naja, ich bin auch kein Rechtschreibfetischist, aber die Unterscheidung sie/Sie usw. hat einen nicht unwesentlichen Bedeutungsunterschied. Es ist deshalb teilweise sehr hinderlich und behindert den Lesefluss. Das darf man gerne auch mal anmerken. Dabei macht der Ton vermutlich die Musik.
Guten Rutsch!
Na ein Glück, dass die Ingenieure, mit denen ich täglich zu tun habe, nicht so penetrant und psychisch labil sind, wie dieser Kandidat 😉
Gibt halt in jedem Beruf Deppen. Nur bei Akademikern werden diese Deppen dann leider gern mal überheblich.. :-/