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Frag den Bestatter

Ein Glas Wasser unterm Bett beruhigt böse Geister

Mein Opa ist vorletzte Woche gestorben und dank der regelmäßigen Lektüre des Bestatterblogs konnte ich meinen Eltern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Meine Oma ist mit der ganzen Sache ja ziemlich überfordert.
Nun aber zu meiner Frage:
Als mein Opa seine vorletzten Atemzüge gemacht hat, das klingt vielleicht komisch, aber er ist scheinbar gestorben, hat sich dann aber noch mal gefangen und eine gute Stunde noch geatmet, dann ist er verstorben. Da hat meine Oma ein Glas Wasser geholt und unter das Bett gestellt.
Nach der Beerdigung habe ich sie gefragt, was das bedeuten soll. Sie hat gesagt, das macht man doch so.
Hast Du eine Ahnung, was das bedeuten soll?

Schau doch mal bei Google und Wikipedia nach Santéria und Orisha Oyá.

Hierbei handelt es sich um einen afroamerikanischen Kult, der mit verschiedenen anderen Religionen vermischt ist. Mir ist nur aus diesem Kultbereich bekannt, daß man unter das Bett Schwerkranker und Sterbender ein Glas mit Wasser stellt, um die „Herrin der Friedhöfe“ gnädig zu stimmen.
Ich gebe aber zu, daß ich von dieser Religion nicht besonders viel weiß.

Ob Deine Oma nun ausgerechnet diesem Kult folgt, kann ich nicht sagen. Aus unserem abendländisch-christlichen Kulturkreis ist mit kein entsprechender (Aber)Glaube bekannt.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

keine vorhanden

In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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Christians Ex
12 Jahre zuvor

[quote]…das klingt vielleicht komisch, aber er ist scheinbar gestorben, hat sich dann aber noch mal gefangen und eine gute Stunde noch geatmet, dann ist er verstorben. [/quote]
Nein, das ist nichts Ungewöhnliches. Im Angesicht des Todes mobilisiert der Körper seine letzten Kräfte, um diesem vielleicht noch zu entkommen.

Was bei der Begegnung mit einem Raubtier durchaus lebensrettend sein kann, ist auf dem Sterbett ein eher makaberer Reflex.

Big Al
12 Jahre zuvor

Wenn es Opa und Oma geholfen hat ist es doch gut, oder?
Ähnlich ist es wohl auch mit dem Fensteröffnen im Sterbezimmer (damit die Seele entweichen kann usw.).
B. A.

Big Al
12 Jahre zuvor

Das passiert wenn der Zwerg randaliert…Respekt vor TOMS Wissen. Wollte ich eigentlich noch dazu schreiben.

Rockige
12 Jahre zuvor

Stimmt, ich erinnere mich auch noch an so Sachen wie „Fenster öffnen, Türen öffnen (oder schließen?), Spiegel verhüllen und so weiter

Winnie
12 Jahre zuvor

Meine Oma hat damals meinem Opa zwei 2-Pfennigstücke auf die Augen gelegt.
Warum habe ich nicht ganz verstanden.
Ich meine mich zu erinnern, weil er so gestarrt hat.
Als sie aber später ins Zimmer kam, hat sie sich so erschrocken, dass sie die Geldstücke schnell wieder weg genommen hat.

Winnie
12 Jahre zuvor

Ach ja, unser Erdkundelehrer damals war sich sicher, dass ein Glas Wasser sogar vor ungewollter Schwangerschaft schützt.
Er sagte immer:
„Ein Glas Wasser „statt dessen“ und man wird nicht Schwanger.“
Meine weiteren Gedanken und Ideen hierzu würden vermutlich zu einem Entfernen des Kommentars führen, deshalb stellt euch das Ganze besser selbst vor.
Bzw. Stellt euch vor wie viel Wasser einige dann trinken müssten. 🙂
Kopfkino ab… 🙂

Wassermann
12 Jahre zuvor

Das „Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens“ listet unter „Wasser“ knapp acht Seiten verschiedensten Inhaltes, darunter auch einige Bräuche, die dem Geschilderten nahekommen:

„3. Dämonenabwehr

… So wie fließendes Wasser für den Dämonen ein unüberwindbares Hindernis bildet (…), vertreibt man ihn auch im Hause, indem man Wasser aufstellt oder ausschüttet oder…

…ein Gerichtssekretär in Breslau vertrieb den Alp, der ihn quälte, durch durch ein auf seinen ARbeitstisch gestelltes Glas Wasser.“

smartdriverin
12 Jahre zuvor

Als mein Vater gestorben ist, stellte meine Schwägerin an seinen Platz am Esstisch eine brennende Kerze auf und etwas Honig.
Und das für etliche Stunden.

Hildegard
12 Jahre zuvor

@Winnie

Ähnliches habe ich auch schon gehört. Da hieß es: „iss einen Apfel stattdessen“. – Aber dauernd Äpfel essen ist auch nicht jedermanns Sache.

12 Jahre zuvor

@winnie, Hildegard
Man kann den Apfel, statt ihn zu essen auch ganz fest zwischen …

… ach, lassen wir das

Knoetchen
12 Jahre zuvor

@Winnie (5):
Die Geldstücke kommen auf die Augen, damit der Tote den Fährmann bezahlen kann, für die Überfahrt ins Totenreich (such mal in einer Suchmaschine deiner Wahl nach „Charon“)

Helena
12 Jahre zuvor

@10 mmmmh, warmer Apfelkuchen? 😀

hust. Spaß beiseite. Solche kleinen Bräuche finde ich irgendwie schön. Schaden ja niemandem, und wenn sie den Abschied erleichtern…ist doch gut. Kennt jemand noch mehr dieser Bräuche, bzw weiß wo man etwas darüber findet?




Rechtliches


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