Was hat man uns nicht alles prophezeit? Als ich in die Schule kam, malte man ein Bild vom Jahr 2000, das uns in elektrischen und fliegenden Autos und in Häusern auf dem Mond und auf dem Meeresgrund sah. Nach anfänglichen Fehleinschätzungen erklärte man uns 20 Jahre später, jetzt komme das papierlose Büro und in Zukunft würde alles beleglos nur noch auf Datenträgern ausgetauscht.
Heute haben wir schon 2010, die Elektroautos setzen sich nur langsam durch und fliegen können sie überhaupt nicht. Auf dem Mond waren wir seit damals auch nie wieder und der Meeresgrund ist immer noch weitestgehend unerforschtes Spekulationsgebiet. Ja und vom papierlosen Büro sind wir trotz PDF und allgegenwärtigem Internet so weit entfernt wie nie zuvor.
Wenn ich mich auf meinem Schreibtisch umschaue, dann wächst der Papierberg beinahe stündlich und daran trage ich keine Schuld.
Ehrlich, mein Drucker wird nur höchst selten in Betrieb gesetzt und regelrechte Postbriefe schreibe ich nur noch in Ausnahmefällen. Wann immer es geht, schicke ich PDF-Dateien raus und wenn der Empfänger das tatsächlich als Papier braucht, kann er es sich ja ausdrucken. Auf der anderen Seite bekomme ich, und das sehe ich ganz gerne, auch immer mehr Briefe und Belege in elektronischer Form. Jedoch überwiegt noch der Papierwust, es vergeht kaum ein Tag an dem mir unser lautstarker Postillon nicht einen ganzen Stapel Briefumschläge in die Hand drückt.
Okay, es gibt da draußen eben noch eine ganze Reihe von Unternehmen, Stellen und Behörden, die nach wie vor eine Zustellung in Papierform bevorzugen. Aber manchmal wundere ich mich wirklich, was mir da alles an Papier ins Haus flattert.
Ich bestelle ein bestimmtes Produkt, es kostet keine 50 Euro. Schon anderthalb Tage später bekomme ich eine Bestellbestätigung. Ein Umschlag, ein A4-Blatt, drei Beilagen von befreundeten Unternehmen.
Nochmals einen Tag später trudelt ein Brief ein, der mich davon in Kenntnis setzt, daß die Lieferung so bald wie möglich bei mir eintrifft und ich mit noch etwa sieben Tagen Wartezeit zu rechnen habe.
Nur einen Tag später trifft dann die Ware ein, begleitet von einem Warenbegleitschein, einem Lieferschein, einem Packzettel und etwa einem halben Dutzend Blätter mit Reklame von anderen Produkten.
Zwei oder drei Tage später kommt die Rechnung, eigentlich ein Durchschlag des Lieferscheins, nur war auf dem der Rechnungsbetrag durchge-ixt.
Beigelegt ist ein Zahlungsträger für alle Arten von Einzahlungen bei Banken, Sparkassen und Postinstituten, der mit dem Rechnungsbetrag 0,00 Euro vorausgefüllt ist, denn ich hatte per Lastschrift bezahlt.
Am Ende kann ich den Karton, in dem die Ware kam, komplett mit dem unnützen Papier füllen. Einzig die Rechnung brauche ich für die Steuer, alles andere ist Abfall.
Und das ist nur ein Beispiel, selbst ohne damit verbundene Warenlieferung bekomme ich stapelweise unnützes Papier. Ganz aktiv ist das ein gewisser Buchversand und ein Automobilclub mit seinen ganzen „verbundenen und befreundeten“ Unternehmen.
Besonders lästig finde ich das vor allem deshalb, weil der Abfallzweckverband dafür gesorgt hat, daß die Altpapiersammlungen der Kirchenjugend aufgehört hat und die Altpapiercontainer am Marktplatz verschwunden sind. Stattdessen darf man sein ganzes Altpapier jetzt in die Wertstofftonne werfen. Nur bin ich früher mein ganzes Altpapier losgeworden, egal ob es die Kirchenjugend geholt hat oder ob ich es in den Container geworfen habe. Heute darf der Deckel der „Wertstofftonne“ nicht einen Millimeter hochstehen, sonst nehmen die Müllentsorger die Tonne nicht mit. Und bei daneben aufgestellten Kartons mit Altpapier ist man jedes Mal auf den guten Willen der Entsorgungsmitarbeiter angewiesen. Mal nehmen sie das problemlos mit, mal lassen sie es einfach stehen.
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ist doch alles für die Umwelt. Das sind Wertstoffe, die man wiederverwertet – z.B. in der nächsten Müllverbrennungsanlage, die anders nicht auf Temperatur kommt. Da darf man nich meggern, weil is für die Umwelt. Die Papierwut erklärt sich auch recht schnell: Frag mal ob die SAP einsetzen. Was das Programm alles an Unheil angerichtet hat, das glaubt kein Mensch. Und immer noch gibts Firmen die auf SAP umstellen, weil das ja so supertoll ist. Klar ist das super. Aber das erfordert umfassende Anpassungen der Firma an das Programm. Die Abläufe müssen auf SAP hin „optimiert“ werden. Und dazu gehören eben auch nachvollziehbare Wege der Ware von der Produktion/Einkauf bis zum Endkunden mittels Warenbegleitschein, soweit ich weiß 😉 Was das Umstellen der Produktions- und Vertriebswege auf die SAP-Anforderungen die Unternehmen schon gekostet hat, das glaubt kein Mensch. Mag ja ein tolles Programm sein, aber ich bin immer noch der Meinung, dass ein Programm, mit dem ich arbeite, sich an mich anpassen muss und nicht umgekehrt. Und wenn eine Datenbank mein Unternehmen nicht abbilden kann und ich… Weiterlesen »
Zumindest Behörden werden noch lange Zeit Bescheide etc. mit der Schneckenpost verschicken, da die elektronische Version noch keine Rechtswirksamkeit (für offizielle Bescheide etc.) hat. Außerdem gibt es eine Archivierungspflicht, die bisher mit elektronikschen Daten nur unzureichend erfüllt werden kann. (Ich arbeite im ÖD, wie man sich wohl denken kann)
Aber im Grundsatz hat Tom natürlich recht, selbst ein Privathaushalt kriegt heute in einem Jahr soviel Papierkram wie unsere Großeltern in 10 Jahren nicht – und damit meine ich nur die Dinge, die man aufheben muss. Von dem Berg Papier, den ich alle paar Wochen entsorge, will ich gar nicht reden….
@ Tante Jay (1): So viele Firmen stellen gar nicht mehr auf SAP (Software aus Pakistan) um, das wird nur noch als Ausrede benutzt. Wenn Sie nämlich jemand anruft, um an die Bezahlung einer Rechnung zu erinnern und Sie antworten „Wir stellen gerade auf SAP um“, nimmt das jedem Gläubiger den Wind aus den Segeln und die Zahlungsziele verlängern sich in das Unermessliche. Wir sind darauf auch jahrelang reingefallen, mittlerweile nutzen wir die Ausrede selber mit großem Erfolg.
Hör mir auf mit SAP, da bekomme ich Ausschlag und Hirnblutungen. Es gibt zwar durchaus Schlechteres, aber eigentlich geht doch nix über Buchhaltung auf Papier. Da denken die Leute wenigstens nach, bevor sie was buchen. Wobei… will ich das bei den heutigen Buchhaltungs- und Vorzimmerdamen überhaupt? *Gnarf*
Und die Papierflut wird so schnell nicht abebben, da sind genug Mechanismen dahinter, das es so weiter geht wie bisher. Und sei es nur, weil so viele Leute daran verdienen. Aber das Problem haben wir ja überall.
Und dann gibt es (vor allem deutsche) Unternehmen, denen die Auftragsbestaetigung per pdf nicht ausreicht. Die neben den Lieferpapieren unserer Werke in Frankreich oder Spanien auch die entsprechenden Papiere in Deutsch anfordern. Die die Lieferpapiere zweimal in gedruckter Form benoetigen (einmal fuer die Rechnungsabteilung zum Ueberpruefen und einmal fuers Lager). Das sind die Unternehmen, denen ein Angebot als pdf nicht ausreicht, sondern das ganze bitte auch als Fax, damit ‚man was schriftliches‘ in den Haenden hat (Der Hinweis, dass man ein pdf ausdrucken kann, prallt an denen ab)……Ueber das Thema ‚wir drucken jede Email aus und heften sie ab‘ lasse ich mich lieber erst gar nicht aus…..
Von wegen „auf dem Mond“ … das ist doch eine der größten Flunkereien überhaupt! Kein Mensch war je dort (ausser vielleicht Captain Kirk).
Papierloses Büro…ha! Herrliche Utopie. Meine Chefs haben sehr viel Geld für PC-Programme ausgegeben, die diese vollmundige Versprechung nicht halten konnten. Im Gegenteil – ich ersaufe tagtäglich in Papier! Zwar laufen Faxe bzw. Korrespondenz per Mail auf den PC’s auf, aber die werden -bis auf die wohlbekannten unerwünschten blaue-Pillen-Verkäufer oder Gebrauchtwagen-Aufkäufer- grundsätzlich ausgedruckt. Weil mein von „…kein Papier mehr…“ träumender Chef absurder Weise doch (fast) alles schwarz auf weiß in Händen halten will. Die papierlose Theorie klingt gut. In der Praxis kann es jedoch massive Probleme geben. Wir hatten einmal den kleinen Super-GAU, als auf einem nebenan liegenden Baugrundstück der Baggerführer ganze Arbeit leistete, und mit beherztem Zugriff der Baggerschaufel kurzerhand die Stromversorgung für den gesamten Straßenzug kappte. Im Büro ging stundenlang gar nix mehr. Festnetz-Telefon tot, Zugriff auf PC-hinterlegte Daten bzw. Mail- und/oder Fax-Eingang unmöglich. Wirklich wichtige Lieferanten- oder Kunden-Infos mußten dann halt per Mobilnetz erfolgen. Komplett papierlos agieren können wir wohl doch nicht. Aber die immense Flut auch an überflüssigen (und vor allem unerwünschten!!!) Unterlagen muß wirklich nicht sein. Jeder private Briefkasten wird (oft… Weiterlesen »
Man hat mal wieder die Rechnung ohne den Menschen gemacht, that’s it.
Zumindest mein Schild „Bitte keine Werbung und keine kostenlosen Zeitungen einwerfen“-Schild hält was ich verlange. Mein Briefkasten ist sauber.
Aber ein papierloses Büro? Abgesehen von ein paar Technikbegeisterten kenne ich doch niemanden der das wirklich will. Für mich wäre es jedoch toll. Nicht mehr so viel aus versehen entsorgen oder verlegen weil es ja nicht wegkommen darf. Gmbl. Ich glaub ich brauch nen neuen Scanner.
Papierloses Büro ist wirklich einer der gelungensten Witze der letzten zwanzig oder dreißig Jahre… Als ich hier anfing (Behörde) gab es zur Auszahlung unserer Leistungen noch eine per Datentypistin gepflegte Stapelverarbeitungsdatei, zu der Zu- und Abgänge bzw. Änderungen auf einem kleinen A5-Zettel gemacht wurden. 5-stelliges Aktenzeichen eingeben, an der gewünschten Stelle die Änderungen kennzeichnen, einmal im Monat kam ne Liste (5 Blätter A3-Endlospapier) und die wurde an eine Auszahlungsanweisung gehängt- fertig. Dann kam die Fachsoftware, noch auf Terminals, und einmal im Monat kam ein Stapel mit tatsächlich 250 Blatt Papier, jedes einzelne bedruckt, wenn auch manchmal nur mit einer Zeile. Egal- aus Datenschutzgründen durfte kein einziges Blatt einfach so ins Altpapier und wir haben 15 Jahre Aufbewahrungsfrist nach Abschluss des Vorgangs. Inzwischen ist die Software komfortabel geworden, spuckt aber dafür Monat für Monat fast 1000 Blatt aus. Abgesehen vom Papierausstoß sind für die Auszahlung einer Summe inzwischen erhebliche Datenmengen zu ermitteln, statistische Angaben (die man aber nicht auswerten kann)sind zu erfassen, zu verschlüsseln und in endlose Bildschirmformulare einzugeben. Die Auszahlungsarbeiten für eine Summe sind so… Weiterlesen »
Tom, du sprichst mir aus der Seele! Vorallem mit der Papiertonne und der Willkür der Entsorgungsunternehmen. Wir sitzen in einem Bürohaus mit mehreren Firmen und da kommt ordentlich was an Kartonagen etc. zusammen. Diese darf man dann stapeln, stopfen und verkleben, denn nur dann werden diese auch entsorgt. Man kann ja sonst auch seinen Müll drin entsorgen…
@ Lily
Wow, wie krass! Und müsst ihr die 1000 Seiten immer noch 15 Jahre aufbewahren??
Als ich in meiner Abteilung vor einigen Jahren anfing, ersetzte ich eine Kollegin, die alles alles alles ausgedruckt und abgeheftet hat – und zwar nicht, weil wir gesetztlich verpflichtet gewesen wären (wir haben nichts zu tun mit Buchhaltung etc.), sondern… tja, keine Ahnung. Einfach so. Ich habe die erste Woche damit verbracht, alles unnötige auszusortieren und habe 3 große grüne Tonnen Papier entsorgt und hatte unzählige viele leere Ordner, die noch jahrelang gereicht haben :D.
In meinem Briefkasten landen zwar trotz „keine Werbung“-Schild immer noch diverse Blättchen, aber im Vergelich zum ohne-Schild-Zustand ist das schon fast nicht mehr der Rede wert.
Also mein Büro ist tatsächlich nahezu papierlos. Zumindest archiviere ich nichts in Papierform.
Die Sachen, die per Post rausgehen (ja, zugegeben, das kommt immer noch regelmäßg vor) werden eingescannt, eine phsische Kopie wird nicht zurückbehalten. Wenn was — außer Werbung — per Post reinkommt (das kommt aber nur selten vor) wird das auch eingescannt, und zumindest aus meinem Einflussbereich verschwindet das Papier sofort. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob die Sekretärin das dann doch noch irgendwo aufbewahrt. Das ist aber dann in den letzten 4 Jahren kein Schnellhefter voll geworden…
Das einzige, bei dem ich noch recht viel Papier produziere, ist, wenn es gilt ein langes Dokument (mehrere hundert Seiten) durchzulesen. Das drucke ich dann schon aus, denn das ist am Bildschirm sehr unangenehm. Allerdings fliegt der Ausdruck dann auch in den Schredderkorb, wenn ich fertig bin, archiviert wird nur die elektronische Kopie.
Ich habe mal einen Ausdruck meiner per pdf eingereichten Bewerbung mit dem klassischen Vermerk zurück erhalten „zu unserer Entlastung schicken wir Ihnen Ihre Unterlagen zurück“. Da wußte ich dann auch gleich, dass ich da gar nicht hätte arbeiten wollen!
Ich gehöre tatsächlich auch zu den Leuten, die vom nahezu papierlosen Büro träumen – und immer wieder von Vorgesetzten boykottiert und entmutigt wird. Dabei gibt es selbst im Buchhaltungsbereich mittlerweile Möglichkeiten, viel Papier im Archiv zu reduzieren. Ich versteh auch nicht, warum das nicht auf mehr Anklang stößt, denn Archivierung kostet auch verdammt viel Geld!
Mmh, ich kann Toms Beobachtungen fuer meinen Bereich nicht bestaetigen. Bestellungen gehen grundsaetzlich per Mail oder Internet. Lieferscheine gibt’s oft gar nicht mehr, nur noch die Rechnung entweder im Paket oder extra als Brief. Auftragsbestaetigungen kommen als PDF per Mail, mittlerweile auch schon oft die Rechnung. Werbung haelt sich sehr in Grenzen, eher werden wir von den Vertriebsmitarbeitern angerufen, die uns regelmaessig fragen ob sie uns was Gutes tun koennen, d.h. ob wir Geld ausgeben wollen. 🙂
Neulich habe ich, weil mir das erste Bild beim Antrag nicht gefiel, ein anderes Foto an die Bahn zur Verwendung für die Bahncard per E-Mail geschickt.
Ok, es war für die Verwendung zu spät, da die Bahncard schon in Produktion war (kann ja passieren), aber diese Entschuldigung, dass das nicht mehr klappt kam von der Bahn per Briefpost! Unglaublich.
Schon die ersten Zeilen trieben mir die Lachtränen in die Augen. Ich hatte als Kind ein Buch, dass mir für 1980 versprach: wir werden in fliegenden Käseglocken herumfliegen, haben Laufbänder statt Gehsteigen, alle fliegen Überschall in den Urlaub und in jedem Zimemr des Hauses gibts eine Großbildleinwand.. ähm … Überschall ist für nichtmilitärische Zwecke abgeschafft, Flugautos gibts nicht, laufen muss ich auch immer noch und mein größter Fernseher schaffts gerade mal auf 107 Bildschirmdiagonale..hm, irgendwas lief da falsch.
Aber um auf das papierlose Büro zurück zu kommen: wir haben mehr Altpapier als je zuvor, obwohl wir keine Tageszeitung mehr lesen (also schon, aber online) – wir haben Unmengen an Reklame und genau wie bei dir: jede Bestellung geht mit viel Papierkram einher und obwohl die gesamte Arbeit an meinen Manuskripten am Computer statt findet (hier wie im Verlag) muss alles auch nochmal ausgedruckt hin und her geschickt werden – da freut sich dann auch die Post nochmal….
@11: Hier™ ruft man beim örtlichen Müllunternehmen an, wenn man eine zweite Papiertonne braucht und kriegt die kostenfrei hingestellt. Und die fragen dann gleich auch, obs eine der Elfhundertliterklasse sein darf;)
Oder man sagt Radek Bescheid, daß er das Zeugs loswerden soll (macht er evtl sogar für lau, weils noch Altpapieraufkäufer gibt und er da noch paar Cent dran verdienen kann).
Uni, ich brauche ein transkript meiner resultate: ja nee also per mail geht das auf gar keinen fall, da koennte ja jeder kommen. das wird per post verschickt oder gar nicht. WTF?
[quote]“Beigelegt ist ein Zahlungsträger für alle Arten von Einzahlungen bei Banken, Sparkassen und Postinstituten,….“[/quote] Wieso nur lese ich „Prostituierten“? Sollte eine gute Firmensoftware sich nicht nahtlos an die Firma anpassen? Umgekehrt macht das doch nicht so viel Sinn?! Über die Papierwut habe ich mich eben erst aufgeregt: vor einigen Tagen bekam ich einen nagelneuen Produktkatalog. Daraus bestellte ich etwas, was aber von einer Fremdfirma hergestellt und verschickt wird. Die Lieferung sollte (per Mail mitgeteilt) binnen 3 Wochen erfolgen. Umso erstaunter war ich über eine Mail, dass meine Waren unterwegs seien. Inklusive Tracking Nummer. Eben klingelte der Götterbote und überreichte mir ein schweres Paket. Inhalt: Noch mal der gleiche Katalog wie letzte Woche und die Rechnung inkl Zahlschein schonmal vorab. Die Ware wird nachgeliefert. Ok, ich verstehe, dass sie die Rechnung nicht beilegen können wenn eine andere Firma die Waren produziert und direkt versendet aber muss es gleich ein ganzer Karton sein? Und dass ich erst letzte Woche einen Katalog bekommen habe, steht doch sicher auch in deren System? Früher zumindest bekam man nur einmal im… Weiterlesen »
Das papierlose Büro gab es schon mal. Als man noch Steintafeln behauen hat.
Bei mir im Büro kam letzte Tage der Brüller des Jahres an — ein eingescanntes Blatt A4, in PDF umgewandelt, dabei 27 Megabytes gross geworden und dank lahmer Netzverbindung zum Mailserver in den USA erst nach einer Stunde auf meinem lokalen Rechner gelandet, während alle andere E-Mail in der Warteschlange stand. Und ich arbeite in einem weltweiten IT-Unternehmen.
Übrigens, mein Schreibtsch ist etwa 15 DIN-A3-Blätter gross und schafft 600 dpi, mein Bildschirm (das Guckloch in die Kommunikaton) schafft gerade mal ein Blatt A3 auf 100 dpi.
Womit arbeite ich wohl lieber?
@Tante Jay:
Ich konnte es meinem Unternehmen ausreden, SAP einzuführen, obwohl ich genau dafür eingestellt wurde… 😉
@1, 3 und 4: Moment mal! Ich arbeite selber in einer SAP-Abteilung eines Unternehmens und muß immer wieder feststellen, daß die Ursachen für die Papierberge meistens in den Fachabteilungen sitzen. Weil deren Väter und deren Väter Väter und deren Väter Väter Väter … auf jeden Fall müssen die Abstimm- und Saldenlisten gedruckt und abgeheftet werden, das war schon immer so und nein, eine digitale Archivierung käme nicht in Frage.
Mittlerweile läßt sich so ziemlich alles per Workflows durch die Gegend schieben. Wenn das nicht genutzt wird, ist das nicht die Schuld der Software.
Speziell an Tante Jay: Programme richten kein Unheil an. Das tun Leute, die sie falsch einsetzen.
P.S. Meine Lieblings-Deutungen von SAP kommen aus London: Save-And-Pray. Scream-And-Puke.
Björn würde sich freuen. 😉
http://www.shopblogger.de/blog/archives/10141-Altpapierpreise.html
Was mich immer wieder zum Thema „Utopie“ erstaunt, dass von 30 Jahren mit fliegenden Autos etc. gehandelt wurde aber James Bond in seinen ersten paar Filmen immer zu einem Festnetztelefon mit Wählscheibe rennen musste! Niemand konnte sich das Handyzeitalter vorstellen.
Auch in unserer Praxis werden wir mit Katalogen und Prospekten überflutet, speziell wenn wieder ein grosser Kongress ansteht.
Ich vesuche mein möglichstes zu tun, und buche zum Beispiel seit einem Jahr direkt auf dem Server meines Treuhänders.
VIOLETTA
Nunja, wer jetzt schon das papierarme (geschäftliche) Büro eingeführt hat, in dem alle Dokumente gescannt und auf einem Server abgelegt werden, macht unter Umständen ein langes gesicht, wenn der Wirtschaftsprüfer auf der Matte steht und die Revisionssicherheit der Datenarchivierung nachgewiesen haben möchte…
Man kann das lösen. Aber nicht aus dem Handgelenk.
Ein Bekannter wußte zu berichten, seine Firma wolle „den ganze Papierkram minimieren“ und stieg ergo von eher altbackenen Rechenmaschinen, die kleine Papierstreifen ähnlich Kassenbons auspuckte, auf ein PC-gestützes System um.
So weit so gut. Fortan wurde _jeder_ Buchungsvorgang in der Zentrale auf einem DIN A4-Blatt verewigt, welchselbes dann natürlich in die entsprechende Filiale mußte. Vollautomatisch, sprich, nach arbeitsreichen Tagen kaman dann mal 100 Umschläge mit der Post, beinhaltend je zwei Blatt Papier: ein Deckblatt mit Adresse und der Buchungsbeleg…
Hm. Ich brauche Papier, denn vom Bildschirm predigen ist nicht.
Vieles mach ich per IT, aber nicht alles. Wie gesagt, die Predigt wird gedruckt, wenn ich wo Notizen mache, auf Papier – es geht nicht, daß der Pastor den Computer aufklappt und tippt.
Aber ich habe einen KV-Vorsitzenden, der gern mit mir per Mail kommuniziert – er schreibt auf Papier, seine Sekretärin scannt es ein und schickt es mir. Gna.
Bei uns soll auch das papierlose Büro eingeführt und alle -zigtausend Akten verfilmt werden (und dann entsorgt).
Aber vorher wird von jeder Akte noch eine Fotokopie gemacht für die Unterlagen. Zum Abhängen in die Regi.
Ihr habt das nur nicht richtig verstanden. Das heißt „Papier, lose“.
Konzerngebaren:
Unsere Firma schickt für eine Dienstleistung eine Rechnung als PDF-Datei UND per Post, wie gefordert. Der Sachbearbeiter auf der anderen Seite meinte, die Postrechnung könnten wir uns sparen, er würde die Rechnung ausdrucken und einen Eingangsstempel draufmachen. Das ging eine Weile gut bis jemand im Konzern merkte, dass die Rechnung nicht gefaltet war. Kein Problem, fortan faltete der Sachbearbeiter die Rechnung auf Umschlaggrösse und machte einen Eingangsstempel drauf. Monatelang war das kein Problem. Dann fiel irgendjemand auf, dass die Rechnung ja auf dem gleichen Papier gedruckt war, welches konzernintern benutzt wird. Fortan war die Schummelei vorbei. Wir schicken eine Rechnung als PDF-Datei, damit der Zahlungsvorgang ingang gesetzt wird. Und eine Rechnung schicken wir mit der Post – weil der Konzern eine Originalrechnung benötigt. Und die sieht, vom Papier mal abgesehen, genauso aus wie die, die bereits per Email geschickt wurde.
In meinem kleinen, katholischen Dorf sammelt die Fussballjugend immer noch einmal im Jahr Altpapier.
Und in meinem nordhessischen Groszdorf hab ich im Umkreis von 400 m gleich 3mal mehrere Entsorgungscontainer fuer Altpapier.
Und die Muellabfuhr ist sehr tolerant mit uebervollen Muelltonnen.
@Avarion
bei uns hilft es nicht immer.
Ich hatte mal ’ne Weile jedesmal angerufen, wenn ich sowas im Briefkasten hatte. Da kamen dann solche Sachen wie: „Ist doch nur ein kleiner Zettel!“.
Früher ging ich mit dem Bestellformular mein Lager durch, trug die benötigten Artikel ein, brachte das Original in die Einkaufsabteilung und behielt den durchlag. Als SAP eingeführt war, stand ich im Lager, schrieb alles in 10 Minuten auf einen Zettel. Danach ging es am PC eine Stunde rund. Grundsätzlich fiel dem System immer etwas Neues ein, um Zeit zu schinden. Oft kam der Hinweiß in roter Zeile, dass diese Nummer oder Bestellart oder sonst was so nicht zulässig sei. Langes Raten was da gewünscht wird. Man will ja nicht schon wieder im Einkauf anrufen und fragen. Hier war die beste Antwort:“Wir sind nicht für die Eingabe zuständig, wir kennen uns nur beim weiterleiten zum bestellen aus.“ Die ADMIN war auch nie da, wenn man sie braucht, weil ständig auf Erklärtour. Lustig wurde es, als ich in der Anfangszeit für 100 verschiedene, bei derselben Firma bestellte Artikel 100 A4 Ausdrucke mit wenigen Zeilen erhielt, die ich unterschreiben sollte. Man einigte sich dann darauf, dass es genügt, wenn ich auf dem ersten Blatt notierte: Blatt 1 bis… Weiterlesen »
Aber die Aussicht aufs Handyzeitalter gabs schon- wenn nicht bei James Bond, so doch aber bei Kästners „der 35. Mai“, wo in der futuristischen Stadt Elektropolis auf einem Laufband (!) ein Mann steht, der aus seiner Manteltasche ein Telefon (zwar noch mit Schnur, aber hey!) zog und telefonierte. Und das Buch ist aus den 30ern!
Zu Müll passen Mülleimer!
Ich habe über 3 Wochen nach einem Abfalleimer gesucht, den man an der Wand befestigen kann. Was ich im Internet auf http://www.WERBUNG_GELÖSCHT.com gefunden habe, hat mich überrascht. Die wohl grösste Abfalleimerauswahl im Internet. Weil ich die gut finde, sage ich es gerne weiter!