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Lecker Essen

Frau Büser, Sandy und Antonia haben einen neuen Lieferdienst entdeckt.
Der Gasthof „Zum güldenen Hirsch“ liefert jetzt auch seinen „preiswerten Mittagstisch“ frei Haus.

Etwa eine gute Stunde höre ich, wie Frau Büser immer wieder mahnend aus ihrem vorderen Büro Antonias Namen ruft.
„Antoniaaaa!“

Das soll bedeuten: „Mensch, Mädchen, mach hinne, ich muß jetzt im ‚Hirsch‘ anrufen und das Essen bestellen, so schwer kann es doch nicht sein, sich aus den fünf Essen eines auszusuchen!“

Doch Antonia läßt sich Zeit, sie kann sich nicht entscheiden.

Auf dem Menü-Angebot des Tages, das montags immer für die ganze Woche per Fax zugesandt wird, stehen heute zur Auswahl:

1. Nudeln mit Rahmsoße und Frikadellen
2. Rumpfsteak „Pfälzer Art“ mit Zwiebeln (da steht wirklich Rumpfsteak!)
3. Schnitzel Wiener Art mit Beilage nach Wahl
4. Rahmschnitzel
5. Fischfrikadelle „Ferdinand“

Irgendwann sind es Frau Büser und Sandy leid und werfen Antonia zwei Zettel mit ihrer Bestellung auf den Tisch. Die Büserin will die Nudeln mit Rahmsoße, Sandy möchte das Wiener Schnitzel. „So, jetzt kannst Du da anrufen! Und wehe, Du wartest noch lange und wir kriegen nichts“, droht Sandy, funkelt mit ihren Augen und läßt die Gothic-Ketten an ihrer Kleidung klappern.

Wenig später höre ich, wie Antonia die Bestellung durchgibt:

„Einmal die Rahmfrikadelle, einmal das Wiener und einmal Pfälzer Art mit extra viel Zwiebeln.“

Eine Dreiviertelstunde später kommt der etwas schmierige und jenseits der Grenze grenzdebile Sohn des Hirschwirtes mit seinem Lieferroller und bringt das schön in Alufolie gewickelte Essen.
Frau Büser bekommt eine Frikadelle mit Nudeln und Rahmsoße, Sandy erhält ein paniertes Schnitzel mit einer Zitronenscheibe und Pommes und Antonia…

…Antonia bekommt eine riesengroße Plastikschüssel mit Feldsalat und einer noch riesigeren Portion dünn geschnittener roher Zwiebeln oben drauf.

„Was’n das?“ fragt sie entsetzt und schiebt das durchaus gesund und vitaminreich aussehende Gebilde von sich. „Bääääh!“

„Das ist, so würde ich mal sagen“, sagt Sandy kauend, „ein Feldsalat mit Zwiebeln.“

Tja, so etwas kommt davon, wenn man den Mund immer voll mit Puddingkrapfen hat, einen breiten badischen Dialekt spricht und dann „Pfälzer Art“ am Telefon sagt. Da kann der Gegenüber am anderen Ende der Leitung statt „Pfälzer Art“ auch schon mal „Feldsalat“ verstehen.

Strafe muß sein?
Nein, nicht bei den drei Perlen da vorne. Antonia hat dann eine halbe Rahmfrikadelle und ein Drittel vom Schnitzel abbekommen.

Ob die aber nochmal einfach nur „Pfälzer Art“ bestellt?


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

keine vorhanden

Mitarbeiter / Firma

Hier erzähle ich Geschichten aus meinem Bestattungshaus und insbesondere über meine fabelhaften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Namen sind verändert. Manchmal wurde auch mehrere Personen zu einer Erzählfigur zusammengefasst.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 10. Januar 2013 | Peter Wilhelm 10. Januar 2013

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Lochkartenstanzer
11 Jahre zuvor

Mist, jetzt hab ich Hunger und bis Mittag ist noch hin.

Hat Dir schonmal jemand gesagt, daß Du sadistisch veranlagt bist?

🙂

tom625
11 Jahre zuvor

In Sachsen muß man auch aufpassen, wenn man Gurkensalat bzw. Gorgonzola bestellen möchte … das kann auch gerne durcheinander geworfen werden!

11 Jahre zuvor

Rumpfsteak ist gar nicht so falsch, ist doch Rumpfstück die (vergessene) deutsche Bezeichnung für Rumpsteak.

Im übrigen hätte ich gerne als Beilage für das Schnitzel Wiener Art das Rumpfstück. 🙂

11 Jahre zuvor

Aber was hat Frau Büser denn nun bekommen? Bestellt wurde eine Rahmfrikadelle, auf dem Menü gibt es nur FISCHfrikadelle und RahmSCHNITZEL…

Asti
Reply to  Malte
11 Jahre zuvor

Pos. 1 Nudeln mit Rahmsoße und Frikadellen 🙂

Reply to  Asti
11 Jahre zuvor

Bummer. Natürlich. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. *handvordiestirnpatsch*

Wolfram
Reply to  Asti
11 Jahre zuvor

Wenn da „FrikadelleN“ steht, erwarte ich mindestens zwei Stück…

Exilsaarländer
11 Jahre zuvor

Als Saarländer kann ich da nur sagen: „So kenn ich meine Pfälzer!“.

Rockige
11 Jahre zuvor

lecker lecker, ich nehm das Rump(f)steak

Astrid
11 Jahre zuvor

Mmmhhhh lecker Feldsalat.
Bin immer wieder erstaunt wie viele Geschichten aus so vielen Jahren bei dir noch in Erinnerung geblieben sind…immer wieder herrlich.

Winnie
11 Jahre zuvor

Ich bekomme Hunger und nehme alles. Den Feldsalat könnt ihr der Katze ins Toupet schmieren. Und wehe mir bringt einer Feldsalat, dem jage ich die Feldjäger hinter her. 😉

Big Al
Reply to  Winnie
11 Jahre zuvor

Ich könnte jetzt Tierschutz-und Ernährungsaspekte „ins Feld führen“…
😉

Smilla
Reply to  Big Al
11 Jahre zuvor

als Sekundärvegetatier? Oder wie hieß das noch?

Solange Winnie die Katze leben läßt… *zwinker*

Big Al
Reply to  Smilla
11 Jahre zuvor

Kuh isst Feld, ich esse Kuh, meinst du?

Lochkartenstanzer
Reply to  Smilla
11 Jahre zuvor

Katze? Damit soll man wunderbar falschen Hasen machen können. 🙂

* duck und wech *

Winnie
Reply to  Lochkartenstanzer
11 Jahre zuvor

Hat mir mal ein Bauer erzählt. Man kann ohne Jacke, Kopf und Schwanz angeblich keinen Unterschied zum Hasen/Kaninchen erkennen?! Nackte Kaninchen habe ich gesehen, aber nackte Katzen zum Glück noch nicht. Keine Ahnung ob das alles so stimmt. 😉

Oliver
Reply to  Winnie
11 Jahre zuvor

Noch keine nackte Katze gesehen? Dem Manne kann geholfen werden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sphynx-Katze *g*

Winnie
Reply to  Smilla
11 Jahre zuvor

Ja sicher, ich liebe (fast) alle Katzen. Aber nicht mit Senf oder Ketchup zum Frühstück, sondern komplett mit Jacke usw. zum Schmusen. Die schnurren immer so herrlich. 😉

Gedankenknick
11 Jahre zuvor

Aber das „Schnitzel Wiener Art“ und „Wiener Schnitzel“ nicht das selbe sind, sollte mal angemerkt werden. Das eine ist vom Schwein geschnitten, das andere sollte ein Kalb verloren haben…

mittwoch
Reply to  Gedankenknick
11 Jahre zuvor

nein: bei dem anderen sollte ein Kalb verloren haben 🙁




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