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Koppelgeschäft

Meine Mutter hat eine Sterbeversicherung abgeschlossen. Jetzt lese ich in der Police, daß damit auch schon fest vereinbart ist, daß die Bestattung einmal von einem bestimmten Bestatter durchgeführt wird. Muß man das hinnehmen? Meine Mutter will diesen Bestatter gar nicht.

Das ist tatsächlich bei einigen Versicherungsverträgen so. Hier haben Bestatter und Versicherungen Kooperationen gebildet und bieten sozusagen ein Komplettpaket an.

Die Meinungen der Kunden sind gespalten. Die einen begrüßen das, weil dadurch recht einfach alles geklärt ist, die anderen lehnen es aus den verschiedensten Gründen kategorisch ab.

Diese Gründe sind in erster Linie, daß man einerseits keinen Einfluß auf die Wahl des Bestatters hat, und andererseits auch jeglicher weiterer Einflußnahme enthoben ist.

Besonders tückisch wird das Ganze, wenn den Vertragskunden nicht klar ist, daß sie schon den Bestatter quasi mit beauftragt haben. Dann gibt es oft im Sterbefall für die Angehörigen eine böse Überraschung. Unbedarft beauftragen sie den Bestatter ihres Vertrauens und müssen dann feststellen, daß der Vertragsbestatter der Versicherung sich schon ohne ihr Zutun einfach eingeschaltet hat.

Man muß die Verträge also schon im Vorfeld des Vertragsabschlusses sorgfältig prüfen. Hat man so einen Vertrag erst einmal abgeschlossen, ist es oft schwierig ohne finanzielle Einbußen wieder aus dem Vertrag herauszukommen. Will man dennoch aus dem Vertrag heraus sollte man genau nachschauen, unter welchen Bedingungen zu welchem Zeitpunkt eine Vertragskündigung ohne großen Schaden möglich ist.
Es gibt genügend Sterbeversicherungen, die völlig ohne eine solche Klausel auskommen.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 19. April 2016 | Peter Wilhelm 19. April 2016

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Blasphemous
15 Jahre zuvor

Gibt es in der Police nicht einen Passus mit „Im Todesfall erlischt dieser Vertrag“? *g*

Mmm…. könnte eine Marktlücke sein. Ich zieh sowas auf, mit dieser Klausel und muss dann nix zahlen weil der Versicherungsnehmer vor Beanspruchung der Versicherung verstorben ist *g*

Rena
15 Jahre zuvor

Was wäre in dem Fall, wenn das Bestattungsunternehmen (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr existiert? Ist dann das Geld in den Sand gesetzt oder „springt“ dann automatisch ein anderes Unternehmen ein?
Meine Oma hat auch schon eine Vorsorge getroffen (im Endeffekt alles fertig, ausser dem Todestag), allerdings wird das Geld auf ein Treuhandkonto eingezahlt. Eben für den Fall, dass ein Bestattungsinstitut nicht mehr existiert

Ich_halt
15 Jahre zuvor

@Rena: Versicherungsverträge sind doch im Falle einer Insolvenz oder anderer Gründe ein Wert, den man verkaufen kann. Ich würd mir da keine Sorgen machen. Da findet sich schon jemand.

Aber auch hier ist es doch wie überall: Zuerst Verträge gründlich (!) prüfen, dann erst unterschreiben. Dieses ewige Gejammer, weil man den Vertrag nicht richtig geprüft hat und einem hinterher die Fallstricke auffallen. ich kann es nicht verstehen.

Alex II.
15 Jahre zuvor

Na ja, ich_halt, das sagst du so … ich kenne genug Menschen, auch deutscher Abstammung, die schlicht, aufgrund von Intelligenz, Bildung oder Erfahrung, nicht in der Lage sind, geschickt formulierte Fallen zu erkennen; und da sind Extra-Kleindruck und falsche Aussagen des Verkäufers, auf die man sich verlässt, sowie gegebenenfalls Verkaufstricks noch gar nicht drinne.

Und ebenfalls gar nicht eingeschlossen, weil hier eher nicht gemeint, sind Leute, bei denen deutsche Sprachkenntnisse, Intelligenz, Bildung und Erfahrung da sind, die es aber schaffen, ihren Verstand mal eben auszuschalten, etwa weil etwas viel Geld verspricht. Bei denen verstehe ich es auch nicht, aber Leute reinlegen, das ist nunmal mancher Leute Geschäft, und das Geschäft gäbe es nicht schon so lange, wenn das nicht recht erfolgreich wäre. Soll übrigens auch Leuten passieren, manche sagen, es passiert grade Leuten, die meinen, ihnen könnte das ja nie passieren.

Wolfgang Herrmann
15 Jahre zuvor

Muß ich jetzt erst die ganzen Verstecke meiner Mutter filzen oder alle Bestatter der Umgebung abfragen, ob ein Vertrag vorliegt? Oder kontrolliert ein Bestatter welche Sterbefälle bei den Mitbewerbern in seinem Wirkungsbereich vorliegen? Ihm kanns ja eigentlich recht sein, wenn die Erben einen anderen Bestatter wählen.
Er kann den entgangenen Verdienst abrechnen und spart sich Arbeit, Zeit und Material.




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