Frag doch den Undertaker

Organentnahme – Ist noch eine Aufbahrung möglich? Organspende

Ich bin 100 %ige Befürworterin der Organspende. Meine Familie ist konservativ und strikt dagegen, da sie die Meinung vertreten, dass die Leichen derart „verstümmelt“ werden, dass ein Abschiednehmen am offenen Sarg nicht mehr möglich wäre. Ist das denn wirklich so schlimm? Gibt es aus deiner Sicht Organe, die man von einer Transplantation ausschließen sollte damit trotzdem eine offene Aufbahrung möglich ist? Auch wenn die anderen Entnahmenarben nicht sichtbar sind, würde mich trotzdem interessieren ob die Wunden mit Sorgfalt verschlossen werden.

Ein erfahrener Bestatter kann jeden Verstorbenen, egal welche Organe ihm entnommen wurden, für eine offene Aufbahrung herrichten. Entfernte Augen würden evtl. einem darin nicht geübten Bestatter Probleme verursachen, aber auch hier kann man entsprechende Füllungen einsetzen.

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Die Narben von der Organentnahme sind etwas grober, als bei einer Naht am lebenden Menschen. Sie muß/kann ja nicht mehr verheilen und muß auch nicht mehr „schön“ verheilen. Aber sie sind in der Regel ordentlich ausgeführt. Vielfach wird heute „getackert“, das heißt man verwendet einen Apparat, mit dem entsprechende Klammern auf die Naht gesetzt werden. Das sieht sehr sauber und ordentlich aus.
Aber Du hast natürlich Recht, man sieht diese Narben unter der Totenbekleidung nicht mehr.

Selbstverständlich gibt es immer wieder auch Fälle, in denen man jemanden, dem die Organe entnommen worden sind, nicht mehr aufbahren kann. Zumeist sind diese Gründe dann aber so gelagert, daß sie auch zutreffen würden, wenn keine Organentnahme stattgefunden hätte.
Ein guter Bestatter wird die Angehörigen behutsam über die Umstände informieren. Er wird dann entweder zu einer Aufbahrung raten oder davon abraten. Es ist klug, diesem Vorschlag des Fachmanns zu folgen, er kennt sich aus und weiß was machbar ist.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 24. Januar 2011 | Revision: 13. Januar 2017

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