Betreff: Netzfund
Darf man darüber lachen?
fragt Leserin Manuela
Quelle: freipresse.de
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Betreff: Netzfund
Darf man darüber lachen?
fragt Leserin Manuela
Quelle: freipresse.de
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.
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Ja, warum nicht?
„Über was lachst du, Heinz?“ – „Ach, nur ein Witz in der Zeitung.“
Wenn jemand auch will, dass man nicht in Trauerfarbe Schwarz erscheint, sondern in frohem Rot, dann war ihm dieser Witz sicher auch bewusst. Ich denke er wollte seine Trauernden ein wenig erheitern, damit es nicht so weh tut.
Wie ich schon mal in einem Kommentar unter einem anderen Artikel schrieb (der nur komischer nicht erschien): genaugenommen ist alles, was ab unserem Ableben mit und für „uns“ gemacht wird, für die Lebenden.
Die Toten sind tot (und meiner Auffassung nach eben einfach weg), und die Lebenden müssen damit klarkommen. Die Wünsche der Verstorbenen zu berücksichtigen ist auch ein Dienst an und für die Lebenden – und sei es nur, um ihr Gewissen zu beruhigen (und das meine ich nicht mal im schlechten Sinn): „Er hat (hätte) es so gewollt“. Vielleicht hat dieser Zahnarzt selber ähnlich ob seines Endes gescherzt?
Diese Formulierung empfinde ich auch nicht verunglimpfend (da war doch kürzlich ein Beitrag, da wäre „Er hat sich verpisst“ wohl eher das, was einem auf der Zunge lag).
Auch die Nachfolgende Bitte zeigt mir eher, daß dieser Mann einmal Lebensfroh war und eher danach lebte, „wenn ich mal nicht mehr bin, macht einfach weiter wie bisher.“
@Henning:
Du hast Recht.
Der, der überlebt, muss die Verantwortung tragen, nicht der der stirbt.
Ich denke, es ist aber wichtig dieser Verantwortung für den Toten auch gerecht zu werden und das am Ende von sich sagen zu können. Das zeigt sich im Trauern, in der Bestattung, Gedenken.
Die Trauer des Einzelnen ist entscheidend. Nicht die Trauer, die auferlegt wird.
@PatrWink:
Das meinte ich mit „Gewissen beruhigen“: das, was man mit und für den Toten tut, vor allem vor sich selber und dann ggf. vor anderen lebenden Menschen verantworten zu wollen und zu können.
Die Lücke, die er hinterlässt. Ersetzt ihn vollkommen.
ich weiss nicht, ob mein Sinn für Humor etwas anders ist…..aber für mich ist der Witz, daß ein ‚Zahnarzt‘ eine ‚große Lücke‘ hinterläßt.
@bard jun.:
Seh ich auch so.
Das jemand sich die Beerdigung so wünscht, wie er es will, eben in rot, finde ich nicht außergewöhnlich.
Außergewöhnlich finde ich, wenn Menschen in meinem Alter(50) oder jünger es noch als „Gesetz“ ansehen, dass man auf einer Beerdigung Schwarz trägt.
Inzwischen habe ich einige erlebt von älteren Verwandten aber auch von Gleichaltrigen. Aber es war nie so, dass die Masse in Schwarz war.
Ich würde das mit der Lücke auch für einen gewollten Scherz handeln. Ich meine, wer das nicht im Vorfeld sieht…. Und ja, darüber darf man lachen, es ist nicht respektlos. Wenn sich die Hinterbliebenen rot als Trauerfarbe wünschen, darf man wohl davon ausgehen, dass sie das auch nicht so klassisch tiefdunkelschwarz sehen wollen. Die Bitte würde mich vor echte Probleme stellen – außer Schwarz finden sich noch zwei weiße Hemden in meiner Garderobe. Bunte Farben? Näh.
Nachtrag: Auch die Anzeige insgesamt ist ja eher unkonventionell. Daher liegt es nahe, dass die „Lücke“ so gewollt ist.
Farbe rot würde ich als Kleidung bissel unpassend finden, ein dunkles Rot wäre aber sicher i.O.Ich denke,der Arzt sah das mit seinem eigenen Ende nicht so „eng“, er wusste:er wird im Leben von Patienten,Freunden,Angehörigen,Bekannten eine Lücke hinterlassen,eben wie eine Lücke im Gebiß,sieht auch nicht schön aus.Tod ist nicht schön,toll,dass sich jemand das wünscht und:ungewöhnlich..Wette,er war spaßig und in seinem Beruf gut.“RIP“ für ihn!
… vermutlich ist die Lieblingsfarbe „blutrot“… aber das wäre dann wohl doch etwas unpassend gewesen
„Darf man darüber lachen?“ fragt Leserin Manuela.
Ich glaube, für die Hinterbliebenden gibt es nur zwei Möglichkeiten auf diese Anzeige zu reagieren: Entweder man regt sich über die Pietätlosigkeit auf oder man nimmt es mit Humor.
Beides sind m.E. sehr wirksame Ventile, um mit der akuten Trauer umzugehen. Beides gehört zu jeder guten Trauerfeier mit dazu: die Witze von Onkel Paul, der Sarkasmus von Schwager Heinz, während sich Oma Inge und Scheuermann´s Emmi darüber aufregen, dass der Pastor am Grabe den Namen des Verstorbenen ständig falsch ausgesprochen hat. Das schweißt für den Moment zusammen, man ist sich einig und kommt sich nicht mehr ganz so allein gelassen vor. Gleichzeitig kanalisiert es die Trauer zu einem situationsadäquatem Verhalten, denn lachen oder verärgert sein UND vor Seelenschmerz heulen, das klappt halt nicht so gut zur selben Zeit.
Im Fazit kann man also sagen, dass die Traueranzeige sehr gelungen ist, da sie hilft, trauerbedingte Spannungen abzubauen.
Ja warum denn nicht.
Z.B. Der Beamte entschläft sanft, der Koch tritt vor seinen Schöpfer etc.
Herzliche Grüße
Andrea