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Zeit und Not

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Meister Kladder ist Schreinermeister, die Alten nennen ihn Bruno, alle anderen nur Meister. Ich erinnere mich noch daran, wie Meister Kladder den Betrieb von seinem Vater übernommen hat, man kann es sich denken, vom ganz alten Kladder. Aber mittlerweile sind über dreißig Jahre vergangen und Meister Kladder ist selbst über Fünfzig und muß sich allmählich Gedanken darüber machen, wie es mit seinem Betrieb weitergeht.

Er selbst hat keine Lust mehr, der ganze Steuer- und Behördenkram wird ihm zuviel: „Eigentlich wollte ich immer mit Holz arbeiten und jetzt bin ich Chef und Inhaber und sitze 80% meiner Zeit im Büro. Das wird immer schlimmer.“

‚Das wird immer schlimmer‘, das ist inzwischen seine Lieblingsformulierung geworden und er gebraucht diese auch, als es um die Banken geht: „Dreißig Jahre lang haben die sich an mir satt verdient und jetzt lassen die Halsabschneider mich hängen, das wird immer schlimmer.“

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Kladders Unternehmen steht gut da, für Erweiterungen und Neuanschaffungen hat er nie einen Kredit gebraucht, aber seine Bauaufträge ließ er immer durch die Bank vorfinanzieren. Ist ja auch klar, wenn große Projekte anstehen, holt sich Kladder vorübergehend Beträge zwischen 20.000 und 50.000 Euro von der Bank, kauft davon Material, fertigt für einige Baustellen daraus Türen, Fenster und sonstige Bauelemente und wenn er seine Rechnungen dafür kassiert hat, zahlt er den Kredit wieder zurück.

Ein gutes Geschäft für alle.

Der Bauherr bekommt seine Waren auf Rechnung und muß erst nach der Bauabnahme bezahlen, der Handwerker hat das Material um arbeiten zu können, führt es der Wertschöpfung zu und macht letztlich aus sagen wir 20.000 Euro 80.000 oder 100.000 Euro; ja und die Bank bekommt ihre nicht zu knappen Zinsen. Alle sind glücklich.

Alle?

Nein, die Bank gibt Meister Kladder nichts mehr. Von heute auf morgen, ohne große Begründung, fordert sie mehr Sicherheiten und hat ihm das Limit pro Kunden auf ein Zehntel gekürzt. Durfte er vorher pro Baustelle bis zu 50.000 Außenstände haben, sind es jetzt nur noch 5.000 und damit kann er schlicht und ergreifend nichts anfangen.
Aber diese Zahl ist sowieso nur Makluatur: Unterm Strich bekommt er gar nichts mehr.

Wie ihm, so geht es noch drei Handwerksbetrieben, die er kennt, darunter ein bedeutender Sanitär- und Installationsbetrieb und ein bekannter Elektriker. Sie alle haben gemeinsam, daß sie ihre Betriebe seit Jahrzehnten führen, keine finanziellen Probleme haben und eigentlich diejenigen sind, die bei ihrer Bank als beste Kunden behandelt werden müssten. Werden sie aber nicht.

Warum ich weder Banken, noch Versicherungen vertraue? Hm, ich bin in der glücklichen Lage, sagen zu können, daß ich noch nie einen Bankkredit gebraucht habe. Ich habe vor Jahrzehnten mal bei einem Versandhaus was auf Raten gekauft und daraus gelernt. Ich bekam den Artikel sofort zugeschickt und mußte nur einen kleinen Betrag als Nachnahme zahlen, dann hatte ich was schönes Neues und auch die nächste Rate zahlte ich noch gerne, und die übernächste… Doch dann hatte das Neue seinen ganz großen Reiz verloren und die kleine Rate fing an, mir schwer zu fallen, die große Begeisterung war verflogen. Ja, im Laufe der Zeit überwog der Ärger darüber, daß ich noch fast ein Jahr jeden Monat bezahlen mußte, für etwas was immer älter wurde und schon längst alltäglich geworden war…
Ich habe nie wieder was auf Raten gekauft.

Später ergab es sich mal so, daß ich ein Fahrzeug auf Leasing nahm. Meine Güte, was hatten mir der Steuerberater und auch der Autoverkäufer zugeraten, das wäre ja sozusagen ein geschenktes Auto.
Aber, ganz ehrlich, irgendwie leuchtet es mir nicht ein, daß ich erst eine gewisse Summe anbezahlen soll, dann jeden Monat einen bestimmten Betrag zahle und am Ende gehört mir das Auto immer noch nicht. (Komme jetzt bitte keiner und erkläre mir Leasing, ich habe das verstanden.) Mir ist es lieber, ich lege Geld hin, bekomme etwas dafür und damit ist das Geschäft abgewickelt.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich keine Kreditkarten habe und nur ganz selten mit der EC-Karte bezahle.

Und Versicherungen? Ich habe mal so einen Satz gesagt, der lautete so ähnlich wie: „Banken und Versicherungen sind Halsabschneider…“
Was ich schon alles mit Versicherungen erlebt habe! Es ist so, daß die am Ende immer zahlen mußten, immer! Denn man schließt ja Versicherungen für den Eventualfall ab und wenn der eintritt, dann muß gezahlt werden, Punkt. Und ich nehme Versicherungen nur in Anspruch, wenn genau das eingetreten ist, wofür ich diese Versicherung abgeschlossen habe. Ich mache da keine Spielchen, rechne da nicht zu viel ab, melde keine halbwahren Geschichten, also müssen und mußten die immer bezahlen.
Doch was für ein Theater die beinahe jedes Mal gemacht haben!
Meine Lebenserfahrung sagt mir, daß man am Ende doch sein Geld bekommt, aber sie sagt mir auch, daß es immer eine gute Sache ist, einen gewissen Betrag gespart zu haben, um besondere Fälle abdecken zu können, falls einen die Versicherung im Regen stehen läßt. Ganz anders als in der Werbung immer dargestellt, sind Versicherungen nämlich nicht der gute und verlässliche Partner, der schützend einen Schirm der Sicherheit über einen hält, sie mutieren sofort zum Gegner und unterstellen vehement Betrug und Lüge, wenn man sie genau dafür in Anspruch nehmen will, wofür man ewig einbezahlt hat.

Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not! Irgendwie ist da was dran.

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Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 7. September 2012 | Peter Wilhelm 7. September 2012

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der Glöckner
14 Jahre zuvor

Das mit den Versicherungen habe ich selber schon erlebt – Vollkasko aufm Auto (mit damals mindestens 100’000,- Jahresrechnungen…), Schaden für 2000,- und die Rechnung selbst bezahlt, weil der Weg über die Versicherung mit Prämienerhöhung und Bonusverlust auf 3500,- gekommen wäre. Versicherung oder Krankenkasse sollte man sein…

Rena
14 Jahre zuvor

Ist zwiespältig mit den Versicherungen. Denn es gibt sicherlich genügend Versicherungsnehmer, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.

Manchmal hab ich das Gefühl, dass die „kleinen Leute“ nicht gut genug für die Banken sind. Sind ja nur Peanuts. Erst wenn das Darlehen wirklich hoch ist, zählt man was. Sieht man doch immer wieder in den Medien. Bei mind. 1 Mio Schulden „zählt“ man was.

Newty
14 Jahre zuvor

Möchte Tom uns damit sagen, dass die Bankenkrise immer noch nicht überstanden ist? Dass die Zahlen, die uns sagen wollen „es geht bergauf!“ doch eher theoretischer Natur sind? So what?

Die alten Handwerksbetriebe, als Einzelunternehmen oder GbR gehen pleite, stattdessen kommen dicke GmbHs und AGs, die zwar alles schneller und besser machen, aber am Ende dann doch pfuschen, mehr kosten und mir nen Wartungsvertrag für ne Haustür mit an den Kaufvertrag pappen? Das meine Damen und Herren, ist Wachstum! Kladder, der immer nur ein paar Kröten aufm Firmenkonto hat, dafür aber alles größere nötige privat in die Firma steckt, dessen Wirtschaftsleistung wird künstlich runtergerechnet, da er ja das dicke Geld macht, nicht seine Firma? Die dicke GmbH, deren Gründungsleistung schon mehr Geld bedeutet, als bei Kladde die letzten 6 Monate aufm Firmenkonto war, die macht für die Statistik mehr Geld als Kladder, der seit nem Jahr gerade so über die Runden kam?

Kampfschmuser
14 Jahre zuvor

Du sprichst mir aus tiefster Seele. Alle Kreditkäufer und Kartenbezahler soll sofort der Schlag treffen.

Nur Bares ist Wahres.

Auch diese Spionagekarten, die geschickt Kundenkarten (z.B. Payb*** genannt werden, sind mir zuwider.

Und sag mir keiner: „Du bist altmodisch.“ Ich bin ein Computer-Kind erster Stunde. VC20 und C64 habe ich eingeatmet, über CPC, Atari ST, Amiga und 286er haben mich begleitet und ich betreibe Onlineshoppen auch schon seit es Shops, eBay und Konsorten gibt. Ich bin nicht altmodisch, nur konservativ und lebe nicht auf Pump.

hajo
14 Jahre zuvor

Das ist doch immer das Selbe: wenn’s mal irgendwo geknallt hat, wird die Vorsicht ins Extreme bezogen.
Nur: ob ein gewisser Herr Schneider nicht doch noch mal einen derartigen Kredit bekäme? 🙂
Schlimm ist nur, dass zur Zurückhaltung bei der Kreditvergabe seitens der Banken noch die bedenkliche Zurückhaltung bei der Zahlungsmoral einiger Kunden (vor Allem auch der „öffentlichen Hand“) kommt.
.. und damit soll es wieder aufwärts gehen?
Aber Dein Spruch lautet anders: Spare in der Not, da hast Du Zeit dazu 🙁

wissenistnacht
14 Jahre zuvor

Naja, ich würde jetzt Kredit- und EC Karten nicht pauschal verdammen. Wer mit Geld umgehen kann, kommt auch mit Karten klar – jeder so, wie er es mag.
Wer mit Geld allerdings nicht umgehen kann, der verliert schnell den Überblick.

Und, ja, auch ich kleine Selbständige würde von meiner Bank mit Sicherheit keinen Kredit bekommen.

Meisterbrau
14 Jahre zuvor

Also, was die Ablehnung von Krediten etc angeht, kann ich voll zustimmen, das hat mir mein Vater im Laufe der Jahre beigebracht und ich sehe das genauso: Lieber ein Auto/Haus/whatever das mir gehört und vielleicht nicht ganz so toll ist als ein tolles, das ich wieder abgeben muss. Leider musste ich jetzt doch zwei Kredite aufnehmen: Den Darlehensanteil vom Bafög sowie ein Studienbeitragsdarlehnen. Wie beim Handwerker: Manchmal ist es einfach besser mit. ABER: Ich bin und bleibe fanatischer Kartenzahler. Ich finde es auch nicht korrekt, EC-Karten und Kreditkarten etc gleichzusetzen. EC steht ja nicht umsonst für „electronic CASH“, es ist vom Prinzip her dasselbe wie Bargeld, nur in elektronischer Form. Bei mir ist da auch nie ne Verzögerung zwischen Bezahlen und Abbuchen, ganz selten mal wenn die Nicht-Werktage ins Spiel kommen. Und es geht zumindest bei uns im Edeka, aber imho auch in vielen anderen Läden, mindestens genauso schnell wie mit Bargeld zahlen. Mal ganz abgesehen von dem Vorteil, bei größeren Anschaffungen nicht mit ewig viel Bargeld im Geldbeutel rumlaufen zu müssen. Oh, und: kein… Weiterlesen »

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Beim Beginn der Geschichte dachte ich, Tom würde entweder den Schreiner-Betrieb übernehmen oder dem Schreiner mit Geld aushelfen… :o)

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Meine Güte, so schnell durchforstet ein Spambot das Internet und wirbt schon mit „Haben Sie Forderungen? Haben Sie Schulden die Sie löschen möchten?“ in den Kommentaren…

Alleswisser
14 Jahre zuvor

Ach jaaaa, es spricht mir aus der Seele.

Habe auch alles gekündigt, was ich nicht brauche. Z.B. die Kreditkarte. Ein wertloses Depot, was mehr kostet als dass es was bringt, löse ich auch noch auf. Punktesammelkarten habe ich noch ein paar, die ich aber auch demnächst kündige, weil die mir nie etwas gebracht haben. (Und dabei hatte ich vorletztes bzw. letztes Jahr schon einige Punktesammelkarten gekündigt und habe immer noch 2 oder 3…)

Und eigentlich wollte ich schon längst mal wieder an den Ordner mit den Versicherungen ran und gucken, was ich davon eigentlich brauche.

Hey, das Jahr neigt sich dem Ende – die beste Zeit um mal richtig auszumisten. 😉

Mac
14 Jahre zuvor

Kreditkarten sind durchaus ein hilfreiches Zahlungsmittel, gerade wenn man viel unterwegs ist. Und es gibt auch Kreditkarten auf Guthabenbasis, also nicht immer alles gleich verteufeln 😉 🙂

Alleswisser
14 Jahre zuvor

@Mac(11): Ja aber es reicht schon, wenn man eine hat. Ich hatte noch eine zweite Kreditkarte bei einer anderen Bank. Und selbst wenn man Addition und Subtraktion eigentlich in der Grundschule gelernt haben sollte, kann einem doch manchmal der Überblick verloren gehen, wenn man bei verschiedenen Banken mehrere Konten hat. Ich reduziere das nun alles auf eine Bank und ein Konto. Und dort habe ich zu meinem Girokonto eine Kreditkarte. Das reicht doch. Für mich jedenfalls.

Frauke
14 Jahre zuvor

Seh ich ähnlich. Ich zahl zwar viel mit ec-Karte, aber nie bis in den Minusbereich. Wie Meisterbrau schon sagte: electronic CASH. Ich glaube, ich kann nichtmal überziehen, meine ich zumindest damals bei der Kontogründung mal festgelegt zu haben.

3-plus-1
14 Jahre zuvor

Also für die EC-Karte muss ich auch eine Lanze brechen. Notwendige Zahlungen, wie z.B. das Tanken laufen darüber wirklich deutlich praktischer. Immer vorher an den Bankautomaten zu müssen, der dann vielleicht noch offline ist, weil andere Kunden schon den Scheinvorrat lehrgesaugt haben, ist wirklich überflüssige Lauferei.

Darüber hinaus habe ich alle meine Anschaffungen bisher auch ohne Kredit gekauft. Ich kann aber jeden Absolventen verstehen, der zwar noch kein Geld, aber den frischen Arbeitsvertrag nun in der Tasche hat und nun das erste Auto für die Anfahrten finanziert (muss ja nicht neu sein). Sich da erst mal jeden Morgen und Abend, vielleicht noch bei Schichtarbeit, mit Öffis zu quälen tut ja wirklich nicht not.

Zudem habe ich dieses Jahr auch ein Auto neu gekauft und war ganz überrascht, dass da auf Verkäuferseite bezüglich Barzahlung keine Begeisterung aufkam. Eigentlich hätte ich dafür zur Strafe Raten zahlen und immer schön in Verzug kommen sollen, nur um mal zu zeigen was sie an Barzahlern eigentlich haben. Leider ist das nicht so meine Art.

Peter
14 Jahre zuvor

Zu den Banken, klar ist vieles schlecht ABER: Zu welchem Kreditinstitut rennen denn die Kunden? Dem mit dem niedrigen Zinsen und hohen Gebühren, oder doch eher zu dem mit dem Girokonto für 0 Euro und 5 % auf Tagesgeld? Es ist doch ganz klar, vor vielen Jahren war es vollkommen normal monatlich oder quartalsweise für das Girokonto zu zahlen, dafür konnte man dann bestimmte Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Und heute soll das alles umsonst sein? Wer das glaubt ist wirklich noch nicht aufgewacht

YasoKuhl
14 Jahre zuvor

Mittlerweile sind Öffentliche eh so teuer, da kann man auch gleich nen guten Gebrauchten finanzieren *unk*

ein anderer Stefan
14 Jahre zuvor

Basel läßt grüßen! Kleine Unternehmen, die aufgrund abstrakter und für allgemeingültig erklärter Kriterien nicht mehr als kreditwürdig gelten, haben da halt Pech, da kann auch der langjährige Kundenberater vor Ort nichts, aber auch gar nichts mehr machen. Das ist so ähnlich wie bei den Leuten, die leider das Pech haben, in einer als schlecht eingestuften Straße zu wohnen – da werden die Kredite dann auch gleich teurer, nur weil irgendsoein Sch***-Programm das so vorgibt. Die persönliche Integrität zählt nichts mehr.

Anonym
14 Jahre zuvor

„Es ist doch ganz klar, vor vielen Jahren war es vollkommen normal monatlich oder quartalsweise für das Girokonto zu zahlen, dafür konnte man dann bestimmte Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Und heute soll das alles umsonst sein?“

Ja, natürlich! Früher wurde ich auch noch kostenlos vor Ort am Schalter persönlich bedient. Heute hat die Bank alle Aufwände auf mich abgewälzt und ich tätige Überweisungen von zu Hause online und muss für Bargeld zu den weit verstreuten Automaten dackeln. Der Bank entfallen die ganzen Personalkosten, es ist quasi nur noch der Serverbetrieb zu gewährleisten.

Trotzdem kann die Bank mit dem Geld auf meinem Girokonto arbeiten. Dass ich dafür keine Zinsen bekomme, muss als Entlohnung reichen, zusätzlich noch saftige Gebühren kannst du gerne zahlen. Ich sehe das nicht ein.

Peter
14 Jahre zuvor

@anonym

ohne es zu vertiefen: Früher war es nicht kostenlos und auch heute beschäftigt jede Bank echte Menschen und hat andere laufende Kosten (z.B. für die EDV) und diese Kosten müssen irgendwo reinkommen. Und wenn es keine Gebühren sind, dann eben Provisionen die von Versicherungen oder anderen Anlagegesellschaften gezahlt werden.

Aber natürlich kannst du es gerne so sehen wie du es siehst, dass du auf diese Dienstleistungen Anspruch hast ohne dafür zu zahlen, nur: dann wird sich an dem jetzigen System nichts ändern

Anonym
14 Jahre zuvor

„Aber natürlich kannst du es gerne so sehen wie du es siehst, dass du auf diese Dienstleistungen Anspruch hast ohne dafür zu zahlen […]“ Das tue ich aber nicht! Auf dem Girokonto gibt es keine Zinsen, nicht einmal die 3% eines Sparbuchs. Das Geld _verliert_ damit jeden Monat einen Wert, der sich durch die Inflationsrate berechnet. Die Bank kann aber mit meinem Geld arbeiten und Wertschöpfung betreiben, die weit höher liegt als Tagesgeldkontozinsen. Wenn du verlangst, dass ich neben dem Verzicht auf Zinsen auch noch für meinen Selfservice des Onlinebankings zahlen soll, wäre das so als würde ein Museum dem Spender einer Bilderdauerleihgabe, die ausgestellt wird, auch noch die Unterbringungskosten in Rechnung stellen – aber zusätzlich natürlich auch Eintrittsgelder kassieren. Ich bin auch gegen die Gier übermäßiger Renditeforderungen (und habe aus Angst Steve Jobs könnte ein Tom-Kunde werden keine Apple-Aktien gekauft. Schade.), aber diese Forderung deinerseits für eine Nullleistung auch noch bezahlen zu wollen, kann ich nicht nachvollziehen … nein mehr noch, ich halte sie für unterwürfig! Das ist wie mit der ehemals kostenpflichtigen Bahnsteigkarte.… Weiterlesen »

Woo
14 Jahre zuvor

Ich habe schon lang aufgehoert, mir ueber die Logik der Banken den Kopf zu zerbrechen. Ich habe mir vor zwei Monaten ein „neues“ Auto gekauft, und wollte dafuer einen Kredit bei der Bank bei der ich seit dreissig Jahren Kunde und mein Vater fast fuenfzig Jahre Angestellter war.. da haben sich Abgruende aufgetan. Die Berater vor Ort haben exakt gar keine Entscheidungsgewalt mehr, der Kreditantrag wird anonymisiert nur mit meinen Scoring-Kriterien in ein Management-Center irgendwo im billigen Osten geschickt. Weil man sich meinem Vater gegenueber „irgendwo verpflichtet gefuehlt“ hat, hat man sich dazu durchgerungen, auf Kulanzbasis auf die 300 Euro Vermittlungsgebuehr zu verzichten. Da standen dann 11,9% auf dem Papier („Weniger kann ich Ihnen leider trotz der guten Scoring-Werte nicht anbieten.. uns hat die Finanzkrise halt doch arg gebeutelt..“). Als es dann zum Abschluss kommen sollte, hat sich das ganze eh in Wohlgefallen aufgeloest.. mein Arbeitgeber befindet sich ja im Ausland (ist das bei 2km Entfernung zur oesterreichischen Grenze sowas ungewoehnliches?!) und deswegen koenne man meine Gehaltsabrechnung nicht anerkennen. (Ist ja nur ein bekannter Weltkonzern… Weiterlesen »

Dicker Lechthaler
14 Jahre zuvor

Schon mal ein Auto bar bezahlt?
Die wollten mein Geld nicht, im Autohaus, ehrlich…
Lechthaler

Anon
14 Jahre zuvor

Es gibt 2 Dinge in meinem Leben, die ich finanzieren würde/finanziere. Auto und Haus. Mein Auto ist finanziert, weil ich es absolut brauche und ich mir dafür, dass ich darin doch einiges an Zeit verbringe, etwas Luxus leisten möchte. Ein Haus würde ich finanzieren, weil es einfach nicht lohnenswert wäre eine solche Geldmenge anzusparen und gleichzeitig noch zur Miete zu wohnen. Das wäre es erst wenn der Monatszins die Monatsmiete übersteigen würde und das wäre dann im Schnitt ein so hoher Zins, dass es wahnsinn wäre überhaupt einen Kredit aufzunehmen.

Ansonsten bin ich auch extrem konservativ. Urlaub auf Pump? Fernseher auf Pump? Computer auf Pump? Alles Luxus, den ich mir kaufe, wenn ich ihn mir leisten kann. Ziehe auch nur sehr selten mein Girokonto ins Minus, kann eigentlich immer so gut mit meinem Geld wirtschaften, dass am Ende des Monats noch ein Puffer auf dem Konto ist. Nur bei Notfällen wird der aufgebraucht, dann aber sofort wieder aufgebaut, sobald die Notlage vorbei ist.




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