Hi Tom,
seit langem lese ich Deinen blog mit und bin meistens sehr amüsiert.
Nun ist es so, daß ich sterben werde. Das ist sicher, ich habe im schlimmsten Fall noch 3 Monate, die ich noch mit irgendetwas Sinnvollem füllen sollte.
Tom, ich habe eine Scheißangst vor dem Sterben. Durch meine Krebserkrankung habe ich erlebt, was es bedeutet, Schmerzen zu haben. Und dann die Diagnose, daß alles für die Katz war…Ich habe wirklich alles durch, Chemo, OP und Bestrahung. Und trotz all der Leiden kriege ich es nicht hin, endlich zu gehen.
Ich habe mich damals, als es mir noch gutging, mit Esoterik beschäftigt u. war so sicher, daß es etwas gibt, danach.
Jetzt ist nur noch Angst da. Bitte, kannst du mir sagen, daß es etwas gibt, danach???Du darfst das hier auch veröffentlichen. Vielleicht gibt es Menschen, denen es ähnlich geht.
Nein, ich kann Dir nicht sagen, daß es da etwas gibt. Ich kann Dir keine Garantie geben und kein Versprechen machen. Solange von da niemand zu uns zurückkehrt oder zu uns spricht, werden wir nicht wissen, was es da oder danach etwas gibt.
Aber ich kann Dir sagen, was ich glaube.
Ich glaube, daß es Gott gibt. Er offenbart sich mir in so vielen schönen Dingen, die er geschaffen hat. Allein wenn ich einen wunderschön gefärbten Vogel sehe oder die Vielfalt des Lebens im Meer, so zeigt sich mir da die schöpfende Kraft, die sich für mich auch nicht durch Evolution erklären lässt.
Ich bin mir auf der anderen Seite sicher, daß das was wir Menschen hier auf Erden veranstalten um diesem Gott zu gefallen, in den allermeisten Fällen der größte Blödsinn ist und daß wir uns alle eines Tages ganz blöd umsehen werden, wenn wir erkennen müssen welche von den vielen Religionen Recht hatte, wenn überhaupt.
Ein allmächtiger Gott braucht kein Bodenpersonal, das stellte ja seine Allmacht in Frage.
Ich bin davon überzeugt, daß es nach dem Todes etwas gibt. Punkt.
Ich kann und will es mir auch gar nicht vorstellen, daß mit dem Tod einfach alles vorbei sein soll. Dafür die ganze Mühe?
Aber was es da gibt und ob es da besser ist? Das weiß ich nicht.
Aber ich schreibe das nicht, damit sich darüber eine Diskussion entwickelt.
Ich möchte die Leser vielmehr bitten, auf die Zuschrift an sich einzugehen.
Hashtags:
Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:
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Ich habe viele Menschen gepflegt, und sehr, sehr vielen ging es ähnlich. Der Moment, an dem Du das annehmen kannst, wird kommen. Ganz sicher. Und ich drücke Dir die Daumen.
Ich denke, das Dir, wenn Deine Zeit gekommen ist, das loslassen und gehen als einfach und richtig erscheinen wird.
In der Zeit als Krankenschwester habe ich Menschen mit Nah-Tod-Erfahrungen kennen gelernt. Viele haben von einem Licht und von „Wärme“ berichtet, sie wollten tw. gar nicht „zurück“.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe,
LG Mona
ohje ! das tut mir so leid ! die geschriebenen zeilen gehen mir sehr nahe….
ich bin auch fest davon überzeugt, daß es nach dem tod noch etwas gibt, denn nur, weil man es nicht sehen kann, heißt es noch lange nicht, daß da nichts mehr ist!
du hast sicher einfach nur angst jetzt schon gehen zu müssen, weil es viel zu früh ist….sicher denkst du nun, daß du noch viele schöne jahre vor dir haben könntest, möchtest das eine oder andere unbedingt noch erleben und machen…..große scheixxe ist das ! ich würde gerne sagen, daß ich mit dir fühlen kann…aber ich denke, das kann man nur, wenn man selber in dieser speziellen situation ist.
ich würde wohl schauen, daß ich mit all meinen mir nahestehenden menschen noch einmal kontakt halte und ihnen danken kann für die gemeinsame zeit, und wenn es nur wenige tage oder stunden waren, die dir mit diesem menschen in guter erinnerung waren. ungeklärte dinge vielleicht versuchen zu klären, eben mit sich ins reine kommen. vielleicht hilft das beim loslassen…..
Ich finde Toms Beitrag ganz passend, Danke dafür….
An den Schreiber:
*Alles erdenklich Gute, Kraft und Zuversicht*
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Niemand kennt den Tod, und niemand weiß, ob er für den Menschen nicht das allergrößte Glück ist.
Sokrates
Ich finde den Beitrag von Tom sehr passend….. Danke dafür!
An den Schreiber:
*Alles erdenklich Gute, viel Kraft und Zuversicht*
und…..
Niemand kennt den Tod, und niemand weiß, ob er für den Menschen nicht das allergrößte Glück ist.
Sokrates
„Ich glaube, dass wenn der Tod unsere Augen schließt, wir in einem Lichte stehn, von welchem unser Sonnenlicht der Schatten ist.“
Sterben zu können wäre für mich eine grossartige Befreiung von allen Pflichten, auch wenn ich sehr viele, sehr schöne Dinge aufgeben müsste. Ich kann morgens die Zeitung nicht aufschlagen und lesen, was in der Welt – und überhaupt, meinen Freunden – geschehen ist. Es ist eine Reise ohne Wiederkehr.
Ich habe keine Ahnung, wer Gott ist, was er alles erschaffen hat und wie er aussieht. Und trotzdem wirdst Du von ihm aufgenommen in seinem Haus, wirdst immer satt sein und Dir wirds an nichts fehlen. Diesen Freund hast Du selber nie gekannt – kein Wunder, bist Du verzweifelt und weisst nicht, was dich erwartet. Aber auch die strengsten Gläubigen können nicht ernsthaft behaupten, Gott jemals gut gekannt zu haben.
Aber dieser Freund hat Dich und Deine Sorgen schon immer gekannt, und zwar schon lange vor Deiner Geburt.
Ich kenne Dich aber nicht. Ich weiss nicht, was Du in Deinem Leben geniessen konntest, und was Du versäumt hattest. Das Bedauern, jemandem wehgetan zu haben und dieser Person nicht mehr sagen zu können, wie leid es tut, schmerzt. Man fragt sich, wo man überall hätte hinreisen können. Man fragt sich, ob man doch lieber einen anderen Weg eingeschlagen hätte. Die einzige Gewissheit ist, dass man im Nachhinein immer viel schlauer ist.
Ich rate es Dir an, es meinem Grossvater nachzutun. Etwa zwei Monate vor seinem Tod – Speiseröhrenkrebs mit Lebermetastasen – zog er ins Sterbehospiz hinüber. Vorher brauchte er tagsüber Schmerzmittel, und nachts Schlafmittel. Der sonst sehr mutige und aufrichtige Mensch haderte herum, war verzweifelt.
Aber im Sterbehospiz, als ich ihn besuchte, war sein Zimmer leer. Ich fragte, wo er sei. Und ich fand ihn im Park draussen. Die Pfleger hatten sein Bett hinausgeschoben, unter den grossen Ahornbaum.
Ihm machte es gar nichts aus, nur in Unterhosen bekleidet auf dem Bett zu liegen und die Sonne zu geniessen. Er schaute die Wolken an und fragte mich, wo diese wohl hinziehen. Er war glücklich. Er konnte akzeptieren, dass ihm das Leben noch eine Aufgabe gestellt hatte: Nehme Abschied, denn die Reise geht weiter.
…the road goes ever, ever on.
Auch ich wünsche dem Schreiber von Herzen alles Liebe und ganz ganz viel Kraft. Seine Zeilen gingen mir sehr nahe. Bestimmt kann niemand auch nur annähernd nachfühlen, was einem Menschen in so einem Moment durch den Kopf geht.
Leider kann auch ich Dir nicht sagen, was nach unserem irdischen Dasein sein wird. Das kann wohl niemand. Aber ich glaube oder besser gesagt, ich bin mir sicher, dass unsere Reise nicht mit dem Tod endet. Dafür ist die Schöpfung einfach zu perfekt eingerichtet.
Alles Gute und bis irgendwann… im Jenseits
Mirella
Mein erster Freund war 17 als er starb. Ich zu dem Zeitpunkt 13. Er ist der Sohn eines Pastors und wurde daher christlich erzogen. Ihm hat der glaube sehr viel Kraft gegeben. Letztendlich war es sogar so das nicht ich ihm beigestanden habe sonder er mir. Er war schon Krank als sein Vater die Stelle in meiner damaligen Gemeinde übernahm. Zwischenzeitlich sah es so als ob er es geschafft hätte. Er unternahm sehr viel mit der Jugendgruppe und fühlte sich sehr wohl. Nach längerem überlegen begann er auch eine neue Beziehung -> die mit mir. Dann ging es ihm von jetzt auf gleich wieder sehr viel schlechter und er lebte noch ca 2 Monate. In dieser Zeit sagte er einmal zu seinen Eltern: „Ich habe Jesus gesehen. Ich freue mich wenn ich weiter in der Jugendgruppe bleiben darf, aber ich habe auch keine angst vor dem Sterben.“ Damit war und ist er mir sehr viele Schritte vor raus. Auch mir hat der glaube sehr viel Kraft gegeben wenn ich leider auch noch weit von seinem entfernt bin. Ich glaube fest daran das ich ihn wieder sehen werde genau wie meinen Vater der zwei Jahre zu vor verstorben ist. Nun weiß ich nicht wie du dem Christlichen Glauben gegenüber stehst. ich wünsch dir nur von Herzen das du den Frieden finden wirst den er gefunden hat.
Mir fiel gerade ein Spruch ein der mich damals sehr tröstete: Eine Kerze die zu hell leuchtet kann nicht lange brennen.
Und Stefan hat heller geleuchtet als jeden anderen den ich kenne.
Natürlich kann ich nicht sagen, wie genau ich reagieren werde, wenn es wirklich soweit sein sollte, dass ich absehbar abzutreten hätte, was noch nicht der Fall ist. Aber trotzdem hat die Diagnose (mit ziemlich guter Prognose) mein Verhältnis zum Tod un zum Sterben grundlegend verändert. Ich verspüre eigentlich keine Angst mehr und wünsche mir ausdrücklich möglichst bewusst dabei zu sein. Dazu beigetragen hat auch, dass ich „miterleben“ konnte, wie einige meiner, teilweise virtuellen, Bekannten gestorben sind. Sie alle konnten, der eine früher der andere später, den eigenen Tod irgendwann annehmen. Daher stimme ich mit Ulf vollkommen überein: Der Moment, in dem Du es annehmen kannst, wird ganz sicher kommen.
Ob danach etwas sein wird, weiß ich nicht, ich hatte noch keine Gelegenheit nachzuschauen. Ganz sicher aber weiß ich, dass etwas bleiben wird, egal ob man „große Dinge“ vollbracht hat oder einfach „nur“ sein kleines Leben gelebt hat wie ich.
Ich persönlich _glaube_, dass etwas sein wird, wie immer das sein mag und meine Beziehung zu Gott wird ungefähr durch diesen Ausspruch von Meister Eckhart von Hochheim ausgedrückt:
„In meiner (ewigen) Geburt aber wurden alle Dinge geboren,
und ich war die Ursache meiner selbst
und aller Dinge, und hätte ich gewollt, so wäre weder ich
noch wären alle Dinge, wäre aber ich nicht,
so wäre auch Gott nicht:
daß Gott, Gott ist, dafür bin ich die Ursache;
wäre ich nicht so wäre Gott nicht Gott.“
Es ist also ein sehr persönliches Verhältnis, und es wird mir mit der Zeit immer vertrauter.
Ich wünsche Dir, dass Du möglichst bald den Frieden finden mögest, der Dir erlaubt loszulassen, wenn es soweit ist, und zufrieden zu gehen.
Es tut mir sehr leid, dass Du diesen Weg gehen musst. Letztendlich scheint es immer zu frueh zu sein. Ich kann nicht nachempfinden wie es sein muss zu wissen nur noch eine kleine Weile zu leben.
Auch ich glaube an die Schoepfung und finde immer wieder Trost in dem was die Bibel lehrt.
Die Bibel lehrt ganz klar, dass wenn der Mensch stirbt, hört er auf zu existieren – da ist kein Leben nach dem Tode.
Schau mal hier: http://www.watchtower.org/x/bh/article_06.htm
Es gibt aber eine Hoffnung fuer jeden durch das Suehneopfer das Jesus fuer uns gebracht hatte. Fast jeder (Gott wird niemand auferwecken, den er als böse und unverbesserlich beurteilt.) wird wieder auferstehen.
Schau mal hier: http://www.watchtower.org/x/bh/article_07.htm
Als Zeuge Jehovahs habe ich nun eine unserer Publikationen ausgewaehlt, aber Du kannst ja alle Bibelstellen in deiner Bibel nachschlagen (dazu rate ich sowieso immer, da viele glauben unsere Bibel ist anders als andere).
Alleine der Gedanke, dass so gut wie jeder wieder auferweckt wird gibt mir viel Hoffnung und Zuversicht.
In 2008 wurde bei mir Blutkrebs diagnostziert. Ich habe alle Behandlungen abgelehnt, ausser auf Pflanzenbasis (ich bin Heilpraktiker). Irgendwie hatte ich ueberhaupt keine Angst und ich bin immer noch hier auf der Erde (offensichtlich, da ich hier ja schreibe).
Ich wuensche dir Kraft und Staerke fuer die vor dir liegende Zeit.
ERNeuseeland
Vielleicht hilft es Dir, Astrid Lindgrens „Brüder Löwenherz“ wieder einmal hervorzunehmen. Oder es überhaupt mal zu lesen. 🙂
Hier haben ja schon einige von ihren Erfahrungen geschrieben, die mit Sterbenden zu tun hatten, das halte ich für einen guten Ansatz.
Wenn du keinen Trost im Jenseitsglauben einer Religion findest, hilft dir vielleicht das Lesen von solchen Berichten wie oben angesprochen?
Wenn du Angst von dem Gedanken hast, wirst du sicherlich das Thema meiden wollen, aber meist stellt sich etwas, wovor man Angst hat als gar nicht mehr so schrecklich heraus, wenn man damit letztendlich konfrontiert wurde, und man denkt sich im Nachhinein, dass die Angst an sich viel schlimmer war als das, wovor man Angst hatte.
Das Buch „Tod und Sterben“ der Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross leistet zum Beispiel einiges an Aufklärungsarbeit und kann bei der Todesangstbewältigung helfen. (Wenn du nach ihr und deren Werken googelst findest du auch andere Bücher die dich vielleicht eher ansprechen.)
Vielleicht gibt es in deiner Umgebung auch einige Psychologen oder ähnliche geschultes Personal, dass mit dem Thema vertraut ist, an das du dich wenden kannst? (Das ist vielleicht einfacher als sich alleine mit Büchern auseinandersetzen zu müssen?)
Ich denke nur, es ist wichtig jemanden zu finden, dem das a) Thema nicht fremd ist, denn auch gute Freunde oder Familienmitglieder sind damit meist überfordert wenn sie sich – wie in unserer Gesellschaft üblich – damit nicht auseinandergesetzt haben und b) sie nicht genügend Abstand zu dem Thema haben, wenn es um deinen – also den Tod eines nahestehenden Menschen – geht, und sie können dir nicht helfen, selbst wenn sie wollten.
Ich weiss nicht, ob das hilft, aber ich habe gestern die Geschichte von den Zwillingen im Mutterleib kennengelernt. Es scheint verschiedene Versionen davon zu geben; hier ist eine:
http://www.pkgodzik.de/index.php?id=83
Alles Gute – wie immer das für Dich aussehen mag.
Geboren werden, Leben und Sterben sind immer individuell. Wenn ein Mensch noch nicht das Alter erreicht hat, in dem man vom Tod als Vollendung eines erfüllten Lebens spricht, ist es für alle Beteiligten schwierig, traurig, schmerzvoll ….
Ich war schon immer der Auffassung, dass es für einen gläubigen Menschen, Christen z. B. viel leichter sein müsse zu gehen, weil er sich doch mit dem Tod auf ein neues Ziel hin bewegt. Das Leben zeigt mir aber, dass dies nicht wirklich zutrifft. Viele Menschen fürchten sich vor dem was mit dem Sterben auf sie zukommt. Die meisten haben Angst vor dem danach. Oft sind es gerade die Sonntagskirchengänger gewesen, die sich am stärksten ans Leben festklammerten. Es scheint nicht der anerzogene Glaube zu sein, der uns hilft diese Situation gut durchzustehen. Ich habe selbst vermeintlich fromme Menschen erlebt, die in der Zeit kurz vor dem Sterben von kirchlicher Begleitung und Priestern weit Abstand nahmen, weil sie merkten, dass diese ihnen nicht weiterhelfen konnten.
Es scheint hilfreich zu sein, einige Dinge im Vorfeld zu klären:
– Einen Menschen suchen, mit dem man immer über alles sprechen kann.
– Den behandelnden Arzt, die Schwestern, Pfleger so aussuchen, dass sie auf dem neuesten Stand der Palliativmedizin sind.
– Sich klar machen, was dem Leben noch Farbe geben kann und dann die verbleibende Zeit so leben, wie es den eigenen Bedürfnissen entspricht. Keiner hat das Recht Ihnen zu sagen, jetzt ist dies dran, und dann das und jenes.
– Alles darf seine Zeit haben, die Trauer, das Lachen und auch die Leere.
– Die Idee mit dem Hospiz finde ich gut, wenn die häuslichen Verhältnisse eine Versorgung in den eigenen Räumen nicht zulassen. Hospizleute, auch die von ambulanten Hospizen oder ambulante Palliativdienste wissen, wie sie mit Sterbenden umgehen sollten. Sie sind eingestellt auf die besonderen Bedürfnisse und können mit ihrer Erfahrung, ihrer Menschlichkeit und Ruhe den Sterbenden tatsächlich helfen, den letzten Weg gut zu gehen. Im Hospiz werden viele Ideen realisiert, die den Kranken und Sterbenden noch viel Raum zum Leben geben können.
Meine eindrücklichste Sterbebegleitung war die meines besten Freundes. Er hatte nicht wirklich Angst vor dem Tod, sondern vor den Schmerzen die damit verbunden sein könnten. Wir hatten viel Zeit zum Abschied nehmen, zum Teilen unserer Sorgen und Nöte. Einen Tag vor seinem Tod meinte er, es sei ja nun bald Zeit für ihn zu gehen. Er fände es nur schade, dass wir die kommende Zeit nicht gemeinsam erleben könnten. Im Sterbevorgang hob er seine Hände, als ob er auf ein Ziel zuliefe, wobei sich sein Gesicht freudig veränderte. Es liest sich sicher kitschig, aber ich hatte das Gefühl er sei irgendwo glücklich angekommen.
Seine Sicherheit, dass etwas Neues auf ihn zukommen würde war für mich so tiefgreifend, dass ich anscheinend davon angesteckt wurde.
Mein heutiges Gefühl der Gewissheit – es gibt noch etwas danach – hilft anscheinend auch den Menschen die ich beim Sterben begleiten darf.
Ich wünsche Ihnen noch eine gute Zeit und eine gute Vollendung.
also ich glaub das dir die verschiedenen glaubensrichtungen und interpretationen nicht viel weiterhelfen, weil die kennst du vermutlich zu einem großen teil und jetzt noch damit anzufangen zu glauben ist wahrscheinlich zu wenig zeit, aber ich kann dir etwas auf den weg mitgeben dass mir in einer „unausweichlichen“ situation sehr geholfen hat, und zwar in meiner schwangerschaft mit blick auf die geburt… ich weiss das klingt jetzt wie ein sehr dämlicher vergleich, aber lies mal zuenede, bitte!
man beschäftigt sich da mit den schmerzen die auf einen zukommen werden, ob man das schaffen kann, ob das auszuhalten ist, ob man ein trauma davontragen wird, ob man sein kind dann nicht mag (kommt vor, wochenbettdepression und so…)
und dann eines tages ganz plötzlich in der u-bahn ziemlich zu beginn der schwangerschaft kam mir der gedanke: „ich freue mich darauf, es wird schön sein und es wird etwas wunderbares dabei entstehen, weil ich muss da durch es gibt kein zurück das ist jetzt so und ich kann mich jetzt monatelang davor fürchten oder ich freue mich darauf und kann die zeit dahin frei von sorgen geniessen.“
ich denke das kann man auch aufs sterben anwenden, und dabei ist es egal ob man ans ewig leben oder an wiedergeburt oder was auch immer glaubt.
Es gibt nach dem Tod mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts.
Das Leben ist dann unwiederbringlich beendet und kehrt nicht wieder.
Dass wir hier auf Erden wandeln, könnte man fast für ein Wunder halten, tatsächlich ist es aber einfach nur sehr unwahrscheinlich – und wir können glücklich sein über jeden Moment, den wir haben.
Was wir tun können ist: Das Leben genießen solange wir uns daran erfreuen können und es abgeben, wenn unsere Zeit vorüber ist.
Irgendwas kommt bestimmt danach. Nach dem Leben. Vielleicht das persönliche kleine Paradies eines jeden einzelnen Menschen.
Für mich wäre das ein wunderbarer Sandstrand, Meeresrauschen, eine Hängematte und Pferde. Für andere ist es vielleicht eher eine Achterbahnfahrt, eine Gipfelbesteigung. Irgendwas.
Ich wünsche dir, dass du dein persönliches Paradies findest und dass du schmerzfrei dorthin gehen kannst. Alles Gute!
Phillip was du schreibst macht mich sehr traurig. Was bleibt wenn es keine Hoffnung gibt. Hoffnung darauf das du die Menschen die du liebst wieder siehst. Nenn es wie du willst, aber ich bin immer noch davon überzeugt es gibt ein Leben nach dem Tod. Und ich werde meinen Vater und meinen Freund wieder sehen. Und nicht nur das ich hoffe und glaube das ich auch meine Katze wieder sehe. Ja ich bin so irre aber für mich kann es kein Paradis ohne Tiere geben. Und wenn das stimmt was du sagst wie erklärst du dir dann die berichte von Menschen mit nah Tod Erfahrung? Es ist ja nichts was neu erfunden wurde. Seit es Menschen gibt, gibt es auch die Erzählungen über ein Leben nach dem Tod. Woher kommt das? Nenn es Gottes Reich, Paradis oder Regenbogenbrücke. Auf den Namen kommt es nicht an.
Ich weiß nicht wie du heißt, aber so ich wollte dir noch sagen das wir so verdammt weh es mir tut die zurück geblieben ist, das wir erleichtert sind und dankbar das mein Vater gehen durfte ohne große schmerzen und langsammes dahin sichen. Ich hatte lange lange Angst vorm sterben wo wir wieder beim Thema sind Christen und am Leben klammern. Noch immer lebe ich lieber, aber solch eine angst habe ich nicht mehr seit ich den Tod als Freund kennenlernen durfte. Eine Patientin die ich nur mit schmerzen verzertem Gesicht kannte. Sie hat gelächelt als sie endlich gehen durfte. Seit dem habe ich nicht mehr so viel Angst. Der Tod ist nicht immer nur der Feind. MIr sind noch zwei Bücher eingefallen. Zum einen der Siebente Teil von „Narnja“ und dann noch ein Buch von Adrian Plass (tschuldignung ist n Christlicher Autor) Nein … drei. „Ein Auserirdischer im Kirchenschiff“ da gibt es eine sehr schön beschriebene Scene über eine Frau die ihren Mann verloren hat, „Das Tagebuch eines Frommen Chaoten“ wo das Paradis sehr schön erklärt wird, und im zweiten Teil wo es zum einen um Verzeihen geht als ein Mann seine Schwester viel zu früh verlor und wo eine Frau den Autor anruft um davon erzählt wie der erste Teil ihrem sterbendem Vater Freude bereitete … ähm „Und der Grashalm sprach“ da geht es in erster Linie um Vater Sohn beziehungen aber in der ersten Geschichte wird beschrieben wie es nach dem Sterben (durch Unfall) weiter gehen könnte -> wär wohl keinem Aufgefallen das das einer meiner Lieblingsautoren ist, und „Hallo Mister Gott“ hier spricht Anna ist auch sehr schön aber frag mich blos nicht nach dem Autor. Für den Fall das du ebenso gern liest wie ich.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und vor allem Hoffnung. Es geht bestimmt weiter. Und es wird schön werden.
Liebe(r) Felis, das ist leider ein Fehlschluss. Wir haben eine einmalige, nicht wiederholbare, Gelegenheit, hier ein Leben zu leben. Das das nicht wunderbar? Ist diese wunderbare Gelegenheit nicht ein großartiger Grund, ein schönes Leben führen zu wollen?
Lieber Verfasser des Briefs an Tom: Gräme dich nicht mit Gedanken auf das was da kommen mag. Epikur soll einmal gesagt haben: „Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, indem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt. […] Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.“
Versuche also, deine verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten. Alles Gute.
@Felis:
Ja, das ist seltsam. Ich empfinde, wie wohl auch Philipp, das Wissen, dass nach dem Tod nichts ist, eher als tröstlich, dem religiösen Menschen macht dieser Gedanke aber offensichtlich eher Angst. Das führt zu der Frage, ob es die Religion ist, die gläubige Menschen in Angst leben lässt, oder ob es die Angst ist, die Menschen zur Religion treibt. Beides spricht aber nicht gerade für die Religion…
Natürlich würde auch ich gerne geliebte Menschen wiedersehen oder nach meinem eigenen Tod sehen, wie es mit denjenigen, die noch auf Erden weilen, weitergeht und ob mein Fußballclub doch irgendwann nochmal Deutscher Meister wird, aber das geht nun einmal nicht. Umso wichtiger ist es, zurückblicken und sagen zu können, es war gut – wenn auch (möglicherweise) zu kurz. Aber auch für jemanden, der ein weniger glückliches und erfülltes Leben geführt hat, kann die Gewissheit, dass es – mit allem, also auch mit allen Leiden – vorbei ist, tröstlich sein. Was sind dagegen vage Hoffnungen?
@Fragesteller:
Dir, lieber Fragesteller, kann ich nur raten, Dir darüber klar zu werden, ob Du Angst vor dem Sterben hast (gegen Schmerzen helfen hoffentlich Medikamente, die aber ggf. den Vorgang beschleunigen) oder vor dem Tod. In letzterem Falle: Nutze die Zeit, die Dir noch bleibt, um Versäumtes – soweit möglich – nachzuholen und den Menschen, die Dir etwas bedeuten, dies auch zu zeigen. Der Tod selbst ist nichts, wovor Du Angst zu haben brauchst, denn in dem Moment, wo Du ihn erlebst, ist es auch mit allen Ängsten vorbei.
Gegen die Schmerzen kann man immer etwas machen. Mein Grossvater konnte völlig schmerzfrei sterben. Und trotz einer völlig vom Krebs zerfressenen Leber hatte er den Tag-Nacht-Rythmus eines Gesunden.
Wichtig ist die gute Betreuung, zum Beispiel in einem Hospiz. In einem normalen Krankenhaus ist das nicht immer möglich. Als er noch zu Hause wohnte, musste er die Schmerz- und Schlafmittel noch selber dosieren – nach der Anweisung seines Hausarztes. Die Folge war, dass er zwar schmerzfrei war, aber auch stets schläfrig war. 30 Minuten am Stück konnte er einem Gespräch folgen, dann wars vorbei.
Wie gesagt, änderte sich das dann. Um die Lebensqualität muss man sich keine Sorgen machen.
Was man unter dem Tod versteht, muss jeder für sich selbst beantworten. Da kann manchmal eine vorgefertigte Lösung seitens der Glaubensgruppe helfen, manchmal auch nicht. Man muss jedoch das Vertrauen haben, dass die eigene Sichtweise richtig ist.
Ich weiss, dass ein Gott existiert, und dass ich nach meinem Tod von ihm umsorgt werde. Ich habe aber keinen Beweis dafür, und der Taufschein ist der einzige Beleg, dass ich mal einem Glauben angehört hatte.
„All dressed up and nowhere to go“, das ist die humoristische Grabinschrift für einen Atheisten. Dass nach dem Tod das „Nichts“ kommt, dass Tote nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nichts mehr fühlen können, das kann ich nicht akzeptieren.
Als Biologe weiss ich eigentlich, dass „nichts“ kommt. Eine grosse Leere. Jedoch haben gerade wir Menschen etwas Grossartiges zustande gebracht: Die eigentlich ganz materialistische Welt mit einem Sinn zu füllen.
Was fürchtet man eigentlich, wenn der Tod auf einen zukommt? Du hattest Esoterik durchschaut, Du hattest deine Hoffnungen durchschaut. Du hattest ein ruhiges Leben – bis die Diagnose in dein Leben einschlug. Ich kenne Dich nicht, aber vielleicht fühltest Du dich nie gezwungen, mal darüber nachzudenken.
Du hattest nichts über Deine Familie erzählt. Fühlst Du dich verlassen? Wenn Du eine Familie hast: Gab es denn Leute, die sterben mussten – und Dir sozusagen ihre Erfahrungen mitgeben konnten, bevor sie sich verabschieden mussten?
Um auf die Frage noch einmal zurückzukommen… Ja, es gibt etwas nach dem Tod. Mein Grossvater war ein stolzer Atheist. Er liebte es, jegliche Glaubensgruppen zu hinterfragen. Als Kind fragte er die Religionslehrerin mal: „Sagen Sie mir mal – wie sieht Gott aus?“. Sie musste weinend das Schulzimmer verlassen.
Aber ich bin mir sehr sicher, dass er von einem Leben nach dem Tod überzeugt war.
Es gibt keinerlei Beweis dafür, aber doch macht es sehr viel Sinn, daran zu glauben, dass jeder Tod der Anfang eines neuen Lebens ist.
@Tombstone
„Das führt zu der Frage, ob es die Religion ist, die gläubige Menschen in Angst leben lässt, oder ob es die Angst ist, die Menschen zur Religion treibt. Beides spricht aber nicht gerade für die Religion… “
Dazu könnte man viel sagen, aber das ginge hier am Thema vorbei. Nur so viel: In diesem Thread sollte m.E. nicht missioniert werden, von keiner Seite.
Ob es nach dem Tod etwas gibt oder nicht, kann niemand aus eigener Erfahrung beweisen oder widerlegen, denn noch ist niemand, der das _vollständig_ erlebt hat, in der Realität zurückgekehrt, um es zu berichten. Wichtiger als Beweise dafür oder dagegen zu suchen, ist es, da stimme ich mit Turtle vollkommen überein, Vertrauen in die eigene Sichtweise, wie auch immer die sein mag, zu gewinnen. Und wenn die Aussicht auf ein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tode für einen selbst trostspendend, hoffnunggebend oder sinnspendend ist, dann IST ES die richtige Sichtweise, und man kann auf sie vertrauen. Wenn einem der Glaube, es komme nichts mehr danach (denn auch das ist nur ein Glaube!), sinnstiftender ist, dann ist dies die richtige Sichtweise. Das eine ist weder „besser“ noch „richtiger“ als das andere.
Ich wünsche dem Fragenden, der sich ja durch diese Anfrage auch als Suchender zu erkennen gegeben hat, das er für sich eine Antwort, wie auch immer die aussehen wird, finden möge, in die er selbst vertrauen kann. Er wird sie aber vermutlich am ehesten bei sich selbst finden. Alles was andere von sich selbst berichten, kann allenfalls eine Anregung sein.
Ich habe meine Antwort gefunden, sie sieht ähnlich aber nicht genauso aus wie die von Turtle of the Doom, und sie ist nicht endgültig, weil sie sich ständig, jedesmal wenn ich darüber nachdenke, ein klein wenig ändert. Aber ich kann, mittlerweile, jederzeit darauf vertrauen, und nichts sonst ist wichtig.
Ich habe so wenig eine definitive Antwort wie alle anderen hier. Aber ich habe mit eine Menge Gedanken (vielleicht zu viele) über das Thema gemacht. Und was dabei herauskam ist folgendes: Es gibt so vieles, von dem wir wissen, dass wir es nicht wissen. Es gibt in diesem riesigen Universum so vieles, was wir noch nicht entdeckt, erforscht oder durchschaut haben, Zeit, Raum, wir wissen nicht einmal, was „Bewusstsein“ überhaupt ist. Und so lange niemand das Gegenteil beweist, so lange gehe ich davon aus, dass das alles nicht einfach sinnloser Zufall ist.
Und wenn doch? Dann kehre ich in einen Zustand zurück, in dem ich schon Billionen Jahre war, bevor ich geboren wurde. Ich hab dabei sicher ne Menge verpasst, aber ich habe nicht darunter gelitten, und auf viele Dinge kann ich so im Nachhinein eigentlich auch gut verzichten. Selbst wenn danach nichts tolles kommt, es kommt auf jeden Fall nichts schlimmes, nichts, vor dem man Angst haben muss.
Ich hoffe, du findest in diesen Gedanken Trost. Wenn nicht, vergrabe dich nicht in Büchern, die auch nicht mehr wissen als wir. Du wirst vermutlich früher bescheid wissen als die Autoren. Deine Zeit ist beschissen kurz, also lebe den Rest, so heftig du kannst. Und vielleicht kannst du bei den Menschen, die du liebst ein paar Dinge zurücklassen, Worte, Taten, für die Zeit, in der du dann nicht mehr hier bist.
Tom sagte es schon: Kein Mensch kann Dir eine Garantie geben , was kommt, aber einer ist zurück gekommen und hat uns damit gezeigt es wird etwas da sein. Dies ist meine feste Überzeugung und deswegen habe ich zur Zeit keine Angst vor dem Tod, wenn ich dennoch ein wenig Angst habe vor dem Sterben.
Die Angst vor dem Sterben bezieht sich vor allem auf den Vorgang und vor allem konkret auf den meiner Liebsten (mein Vater liegt zur Zeit auf Intensiv und ich weiß nicht ob er es noch einmal schafft, auch wenn es gerade ein wenig besser aussieht). Dabei ist es die Angst jemanden zu verlieren und ihm nicht noch einmal sagen zu können, wie sehr man ihn liebt.
Es nützt nichts Dir zu sagen was kommen kann, wenn Du es nicht annimmst, oder annehmen kannst. Zum Annehmen gehört eine ordentliche Portion Vertrauen und ein Stück Selbstaufgabe, von sich selbst loszulassen. Die absolute Wahrheit hat keiner von uns hier die etwas schreiben.
Ein in meinen Augen hilfreicher Hinweis ,der oben schon gemacht wurde,ist die Dinge von denen man glaubt man möchte sie noch regeln, auch in Angriff zu nehmen, denn es erleichtert bestimmt den Abschied, wenn man weiß, dass alles geordnet ist.
Auch würde ich den Tod, auch wenn er absehbar ist, nun nicht zum Lebensinhalt machen, sondern versuchen die Zeit mit Dingen zu füllen, die mir am Herzen liegen.
Ich wünsche von Herzen alles Gute und hoffe, dass Du Deinen Frieden findest.
Hallo,
ich schreibe meine Ansicht: Ich glaube an keinen Gott, an keine Religion, aber man hinterläßt im Laufe seines Lebens Spuren: Menschen, die man liebt, Menschen, mit denen man vieles geteilt hat, Menschen, mit denen man gelacht und geweint hat. Und wenn man tot ist, so geht man in den Kreislauf der Natur ein: Du kannst Teil eines Baumes sein, eines Vogels, eines Schmetterlings. Der Tod ermöglicht anderen das Leben, Du bist nicht einfach begraben, Du wirst in vielen anderen Lebewesen sein.
Weißt Du, wieviele Menschen hetzen, um etwas zu schaffen, aber keiner wünscht sich auf dem Sterbebett, daß man mehr gearbeitet hätte. Du hast drei Monate, Du brauchst nichts Großes, wie Bungeejumping oder eine Weltumsegelung zu leisten, Deine größte Leistung ist die Zeit mit geliebten Menschen zu verbringen. Sieh Dir die Natur an, halt die Hand der Menschen die Du liebst. Du mußt nichts Großes vollbringen, das ist längst vollbracht – Dein Leben.
Es tut mir leid, daß Du bald die Welt verlassen wirst, keine Worte können das ausdrücken, was ich sagen möchte. Albert Schweizer hat einige schöne Sätze gesagt, vielleicht geben sie etwas Trost:
„Das einzig wichtige im Leben
sind Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen,
wenn wir Abschied nehmen.“
„Das schönste Denkmal,
das ein Mensch bekommen kann,
steht in den Herzen der Mitmenschen.“
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Ich weiss nicht ob es wirklich hilft, aber es passt zum Thema: The Last Lecture von Randi Pausch.
Das ist die Abschiedsvorlesung eines Informatikprofessors an der Carnegie Mellon University, der inzwischen an Krebs gestorben ist, aber eine ganz andere Perspektive auf die ihm verbleibenden Monate hat(te). Die „Vorlesung“ ist auf youtube zu finden, aber natuerlich auf Englisch. MMn eine gut angelegte Stunde Zeit.
Lieber Verfasser der Zuschrift, lieber Tom, liebe Bestatterweblog-Leser,
meine Vorrednerin Sanne hat schon auf die Parabel der Zwillinge im Mutterleib hingewiesen. Ich bin kein spiritueller Mensch, aber diese kleine Geschichte hat mich damals zum Nachdenken und Schmunzeln angeregt. Daher möchte ich sie einfach gerne auf diese Weise mit euch teilen.
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Die Parabel von den Zwillingen im Mutterleib
Es geschah, daß im Schoß einer Mutter Zwillingsbrüder empfangen wurden. Die Wochen vergingen, und die Knaben wuchsen heran. In dem Maß, in dem ihr Bewußtsein wuchs, stieg ihre Freude. “Sag, ist es nicht großartig, daß wir empfangen wurden? Ist es nicht wunderbar, daß wir leben?”
Die Zwillinge begannen, ihre Welt zu entdecken. Als sie aber die Schnur fanden, die sie mit ihrer Mutter verband und die ihnen die Nahrung gab, da sangen sie vor Freude: “Wie groß ist die Liebe unserer Mutter, daß sie ihr eigenen Leben mit uns teilt!”
Als aber die Wochen vergingen und schließlich zu Monaten wurden, merkten sie plötzlich, wie sehr sie sich verändert hatten. “Was soll das heißen?” fragte der eine. “Das heißt”, antwortete ihm der andres, “daß unser Aufenthalt in dieser Welt bald sein Ende zugeht.”
“Aber ich will gar nicht gehen.”, erwiderte der eine, “ich möchte für immer hier bleiben.” “Wir haben keine andere Wahl”, entgegnete der andere, “aber vielleicht gibt es ein Leben nach der Geburt!”
“Wie könnte diese sein?” fragte zweifelnd der erste, “wir werden unsere Lebensschnur verlieren, und wie sollten wie ohne sie leben können? Und außerdem haben andere vor uns diesen Schoß verlassen, und niemand von ihnen ist zurückgekommen und hat uns gesagt, daß es ein Leben nach der Geburt gibt. Nein, dies ist das Ende!”
So fiel der eine von ihnen in tiefen Kummer und sagte: ”Wenn die Empfängnis mit der Geburt endet, welchen Sinn hat dann das Leben im Schoß? Es ist sinnlos. Womöglich gibt es gar keine Mutter hinter allem.” “Aber sie muß doch existieren”, protestierte der andere, “wie sollten wir sonst hierher gekommen sein? Und wie könnten wir am Leben bleiben?”
“Hast du je unserer Mutter gesehen?” fragte der eine. “Womöglich lebt sei nur in unserer Vorstellung. Wir haben sie uns erdacht, weil wir dadurch unser Leben besser verstehen können.”
Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst.
Schließlich kam der Moment der Geburt.
Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatte, öffneten sie ihre Augen. Und was sei sahen, übertraf ihre kühnsten Träume.
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Wir werden alle irgendwann herausfinden, ob und was nach unserer Existenz hier auf Erden passieren wird.
Alles Liebe euch allen,
euer Kampfschneckchen
Ich wünsche Dir von ganzen Herzen, dass Du es schaffst Gelassenheit in Deine Gedanken zu bringen. Ob was kommt oder nicht, Du kannst es nicht ändern und nicht beeinflussen, das einzige was Du beeinflussen kannst ist das Gefühl, Dein Gemüt im Vorfeld.
Ich glaube es ist ein bisschen wie mit dem Kinderkriegen, Geburt und Sterben sind ja zwei sehr einschneidende Erlebnisse. Kurz vor der Geburt neigt man auch dazu helle Panik zu schieben, man fragt sich ob man alles richtig ist, ob man das alles körperlich schafft, ob man alles richtig macht, ob die Geburt gutgeht, ob man der Verantwortung gewachsen ist… Letztendlich bringt es gar nichts, man muss es auf sich zukommen lassen, sich einfach von der Strömung mitnehmen lassen und schließlich schafft man es ohne, dass es einem bewusst ist.
Wenn Du Angst vor dem Nichts danach hast, dann überlege Dir ein paar kleine Maßnahmen, die bleiben. Pflanze einen Baum wenn es Dir hilft, schenke Familie und Freunden eine persönliche Kleinigkeit mit der Bitte sich an Dich zu erinnern, mach etwas, das Dir das Gefühl gibt das aprupte Ende ein kleines bisschen zu überlisten, so das es sich für Dich nicht so endgültig anfühlt.
Wenn Du Dich dauernd mit der Angst und dem bedrohlichen Unbekannten beschäftigst hat nichts anderes Raum. Denke lieber darüber nach, was an Deinem Leben lebenswert war, fange die schönen Momente ein, denke darüber nach, dass es vielleicht einen Sinn hat, was passiert, vielleicht ist es zu etwas gut, das Du jetzt noch nicht siehst, vielleicht verhindert die Katastrophe jetzt eine noch viel schlimmere, vielleicht ist es eine notwendige Vorbereitung auf etwas… Sei neugierig und nicht verunsichert.
[i][b]God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
Courage to change the things I can,
And wisdom to know the difference.[/b][/i]
Also, ich bin vor Jahren viel im nahen Osten unterwegs gewesen.
Mit Religionen kann ich pers. überhaupt nichts anfangen, stelle mir aber seitdem nicht mehr die Frage, warum grade in diesem Teil der Welt drei große Weltreligionen entstanden sind.
Ich habe dort innerlich meinen Frieden gefunden, der mir sehr viel Kraft gibt.
Immer wenn es mir schlecht geht, denke ich an diese schönen Momente in meinem Leben zurück.
Ich wünsche Dir, das du in deinem Leben schöne Momente hattest und dir der Gedanke daran die Kraft gibt, deinen Weg zu gehen.
Lieber Blogleser,
ich wünsche Dir, dass Du noch die Gelassenheit bekommen wirst, um dem Tod mit ein bisschen weniger Angst entgegen zu sehen. Ich versteh Dich hierbei völlig. Ich habe auch ohne eine konkrete Erkrankung sehr oft Angst vor dem Tod. Wenn ein Mensch, so wie Du jetzt, dem Tod ins Auge sieht, verändert sich notgedrungen die eigene Perspektive. Ich fand es sehr schön, wie viele meiner Vorredner Dir Mut gemacht haben und schließe mich den guten Wünschen für Dich aus meinem ganzen Herzen an.
Die Frage, ob es ein Leben oder irgendwas nach dem Tod gibt, kann ich Dir nur insoweit beantworten, dass ich der festen Überzeugung bin, dass noch etwas kommt.
Ich kann das nicht begründen oder erklären, ich wünsche mir das auch nicht oder habe auch keine Angst davor, ich erachte es einfach nur als sehr wahrscheinlich und plausibel.
Auch die Frage, ob es irgendetwas wie einen Gott oder ein höheres Wesen, eine Kraft oder eine Energie gibt der, die oder das hinter dem allen steht, spielt für die Frage, ob es ein Danach gibt im Grunde keine Rolle. Wenn man als Atheist dieser Welt zubilligt, dass sie ohne ein solches Wesen auskommt, muss es die Möglichkeit geben, dass das Leben nach dem Tod ebenfalls ohne einen Gott (oder was auch immer) auskommt. Religion ist zur Beantwortung der Frage nach dem Danach zwar hilfreich, aber nicht hinreichend notwendig.
Dieser Beitrag ist mir sehr ans Herz gegangen und ich wünsche dem Schreiber/der Schreiberin viel Kraft für den Weg!
Ich persönlich glaube ganz fest daran, dass es nach dem Tod weitergeht. Vor kurzem habe ich dazu ein sehr interessantes Buch gelesen, das ich nur empfehlen kann! Es heißt „Den Himmel gibt’s echt“ und schildert die Erlebnisse, die ein 4jähriger Junge während einer Nahtoderfahrung „im Himmel“ machte und die er nach und nach seinen Eltern erzählte.
Meine Gedanken und Gebete begleiten den Verfasser/die Verfasserin!
Liebe Grüße!
lieber schreiber,
du hast ja schon viele antworten bekommen, die sich mit der frage des „was ist danach?“ beschäftigen. ich weiß es auch nicht und ich habe auch angst vor dieser frage.
ich möchte dir einen anderen hinweis geben, der vielleicht hilfreich für dich ist:
wenn du jemandem zum reden brauchst und merkst in deinem näheren umkreis kannst du das nicht richtig, weil die menschen vielleicht auch unsicher und ängstlich sind, schau doch mal ob es bei dir im ort einen ambulanten hospizdienst gibt. diese dienste entsenden ehrenamtliche, die eine spezielle schulung in der begleitung schwerkranker und sterbender menschen haben. sie reden, schweigen, weinen oder lachen mit dir und vielleicht kann dir das eine stütze sein.
ich wünsche dir viel kraft für deinen weg und das du ihn nicht ganz allein beschreiten musst.
lieber Schreiber, ich habe sofort an folgenden Text denken müssen und hoffe, du findest darin etwas Trost:
Auf der anderen Seite des Weges
Der Tod ist nichts, ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für Euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Gebraucht nicht eine andere Redensweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich, betet für mich.
Damit mein Name im Haus ausgesprochen wird,
so wie es immer war,
ohne eine besondere Betonung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchgeschnitten.
Warum soll ich nicht mehr in Euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in Eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg, nur auf der Seite des
Wegs!
Charles Peguy
weiss nicht ob mir ein leben nach dem tot nicht mehr angst hervorruft als tot=ende
warum soll das besser / spannender / … sein als das jetzige?
und wenns ewig dauert – nach einiger zeit ist das langweilig
ob nach 10 Jahren, 1000 Jahren, 1 billion Jahren
Hallo igel,
ich denke das steht eben gar nicht zur Diskussion.
Angenommen, ich werde wiedergeboren. Dann kann ich mein nächstes Leben nicht voraussehen. Wenn ich mein nächstes Leben beginne, kann ich mich auch nicht an mein vorheriges erinnern.
Oder erinnerst du dich etwa an ein todlangweiliges letztes Leben? 🙂 Und falls dein nächstes Leben doch langweiliger oder irgendwie schlechter sein sollte, bist du immer noch selbst dafür verantwortlich.
Das Leben ist was man draus macht. Jede Stunde, jeden Tag und jedes Jahr.
was macht es fuer nen sinn n nächstes leben zu haben wenn das vorherige ausgeloescht ist?
ist dann nix weiteres als n neues leben ohne bezug zum vorherigen leben / zur vorherigen person.
und selbst wenn man an wiedergeburt glauben sollte ist in n paar jahren (0en nach bedarf) damit auf der erde schluss.
mit n paar 0en mehr auch im bestehenden universum.
ziehen wir dann weiter zum naechsten universum ohne errinnerung an das vorherige?
klar kann man drauf hoffen das da was kommt danach, wenns so ist fein, wenn nicht, wird mans ned mitkriegen.
Ich seh das ganz pragmatisch: Ich denke schon, dass nach dem Tod was ist, ich glaube auch an Gott und es fühlt sich einfach richtig an, wenn ich so drüber nachdenke,andererseits hab ich keine handfesten Beweise, weder für ein Leben nach dem Tod, noch dagegen. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann bin ich mir sicher, dass es schön ist, vielleicht versteht man dann mehr von der Welt und welchen Part man vorher in ihr gespielt hat. Der Gedanke an eine Hölle oder Bestrafung macht für mich keinen Sinn, ich denke viel eher, dass nach dem Tod die Seelen der Menschen so geheilt werden/sind, dass sie nichts böses mehr tun werden.
Sollte ich falsch liegen und nach dem Tod nichts sein, werde ich es nie erfahren, wie denn auch? Das wäre dann zwar etwas anders als ich es gerne hätte, aber letztendlich würde ich dann ja nichts mehr davon merken und könnte mich dementsprechend auch nicht darüber ärgern.
Lieber Schreiber!
Ich wünsche Dir Kraft und Ruhe, mach das beste aus der Zeit die Du noch hast! Ich hoffe, Du kannst aus dem Leben gehen ohne allzu viele Dinge rückblickend zu bereuen, und ich hoffe für Dich und uns alle, dass es wo immer Du dann hinkommst wunderschön ist und Du nicht wieder weg willst!
Hallo igel,
[quote]was macht es fuer nen sinn n nächstes leben zu haben wenn das vorherige ausgeloescht ist?[/quote]
Den, dass man alles im alten Leben liegenlassen kann. Und unbelastet ein neues anfängt. Nicht mehr an etwas denken müssen – eine Auslöschung der Erinnerung – ist doch auch irgendwie eine Befreiung.
Und wie gesagt: Ich finde meine Sichtweise sehr sinnvoll und vertraue auch darin. Ich habe Dir nicht vorgeschrieben, an was Du glauben sollst. Ich wünsche es einfach jedem Menschen, dass er oder sie eine Ansicht hat, in welche man Vertrauen hat.
Wenn ich mal wieder meinen moralischen habe und über Leben und Tod nachdenke (und die schlimmsten „Krankheiten“ in meinem Leben waren bisher vielleicht mal gezogene Zähne oder mal ein verstauchtes Gelenk) stelle ich mir selbst eine brutal-pragmatische Frage: „kannst du dich an die Zeit vor deiner Geburt erinnern?“ Die Antwort lautet jedes Mal „nein“. Ergo: vor meiner Geburt, bevor mein sich entwickelndes Bewußtsein irgendwie in Interaktion mit der Welt trat, war ich tot.
Und somit verschwindet meine unmittelbare Angst vor dem tot-sein, nicht aber die vor dem Sterben an sich. Da muss man wohl oder übel auf die verfügbare Palliativmedizin vertrauen.
Diese Denkweise gilt natürlich nur für mich, der nicht unmittelbar betroffen ist. Als nicht-betroffener habe ich natürlich auch gut reden. Und noch was: ich bin nicht religiös und glaube nicht an ein Leben nach dem Tod. Wenn die Funktionen, die für die Auftrechterhaltung meines Bewußtseins zuständig sind, ausfallen, wird mein Bewußtsein erlöschen. So ähnlich, wie man einen Computer ausschaltet. Das Gute daran: ich kriege das nicht einmal mehr mit. Das Schlechte daran: schade um all die Gedanken, die ich nicht mehr zu Ende denken konnte. (Hätte wahrscheinlich sowieso keinen interessiert.) Aber selbst das werde ich nicht mehr bedauern können. Weil da nichts mehr sein wird, das bedauern könnte.
Angst ist ein Konzept.
Es wurde von Menschen geschaffen.
Der Mensch kann sich davon lösen.
Es gibt keine Angst.
Alles was passiert ist gut.
Es gibt keine Angst.
Löse sich von der Angst und die Angst wird sich von dir entfernen.
Ich kann dir die Angst nicht nehmen, aber mein Mitgefühl senden. Ich kann deinen Weg nicht aufmich nehmen, aber einen Rat geben: Versuche nicht, verlorene Jahre aufzuholen sondern versuche, im Jetzt zu leben. Zeige deinen Leuten, wie sehr du sie liebst und siehe in ihrer Sorge um dich einen Abglanz dessen, was dich meiner Meinung nach erwartet.
Liebe und Sorge.
Ich wünsche dir den inneren Frieden, den du so verdienst.
Vielleicht findest du Antworten auf deine Fragen nach dem Leben in der geistigen welt bei Paul Meek. Er hat einige Bücher geschrieben und berichtet darin von seinen Erfahrungen als Medium.
Jeder soll sich seinen eigenen Reim darauf machen.
Einige halten alles darauf andere wieder weniger bis gar nichts.
Fakt ist aber, dass er (Paul Meek) bei seinen Abenden zu seinen Zuhörern Botschaften bringt, die sonst niemand wissen kann und Dinge weiß, die nur Angehörige wissen können.
Ich wünsch dir alle Kraft der Welt und noch ausreichend Zeit, eine Erkenntnis zu finden, die deine Fragen beantwortet.
Alles Gute!!