Frag den Bestatter

Kerbholz

Meine Frau und ich waren gestern bei einem Bestatter und haben uns Särge angeschaut für unsere Tante die im Heim ist zum STerben. Der hatte Kiefer, Lerche und Eiche auch Wurzelholz. Ein Sarg hatte eine Palmenverzierung und einer so Kerben am Oberrand. Ich meine nun, dass dass das berühmte Kerbholz ist, meine Frau meint das sei kein Kerbholz. Man sagt doch aber zu jemandem der hingerichtet wird und in den Sarg kommt, der hat was auf dem Kerbholz, also hat das doch was zu tun mit Särgen. Können Sie den Streit schlichten?

Ein Kerbholz, jetzt mal aus dem Stegreif, ist ein Holz, auf dem durch Einkerben Zählungen vorgenommen werden.
Zum Beispiel wurden früher Schuldverhältnisse so manifestiert, man nahm ein längliches Stück Holz, machte darauf entsprechend der Zahl oder Höhe der Schulden entsprechend viele Kerben als Markierung und teilte dann das Holz längs der Mitte nach. Jeder der beiden Beteiligten bekam eine Hälfte, der Schuldner eine und der Gläubiger eine. Würde nun eine der beiden Parteien Veränderungen an der Zahl der Kerben vornehmen, würde das bei Aneinanderhalten der Kerbholzhälften sofort deutlich.
Manchmal waren die Hölzer auch vorher schon geteilt und wurden nur zum Kerben aneinandergehalten und manchmal war es auch beabsichtigt, daß die Zahl der Kerben beim späteren Zusammenfügen nicht übereinstimmten, etwa wenn man Mengenveränderungen feststellen wollte usw.
Mit Sargholz hat das nichts zu tun. Die Rillen am Sargdeckel werden für Untote angebracht, damit beim Öffnen und Schließen des Sarges der Deckel nicht aus den leichenkalten Fingern rutschen kann.

Werbung

Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

Keine Schlagwörter vorhanden

In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 10. Juli 2012 | Peter Wilhelm 10. Juli 2012

Lesen Sie doch auch:


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
13 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
mareike@musicalfan.de
14 Jahre zuvor

Also das finde ich jetzt diskriminierend. Die meisten Vampire haben eine überaus gute Feinmotorik.

Big Al
14 Jahre zuvor

„Lach“.
Den Lerchensarg würde ich gerne sehen . 😉
B. A.

Falkenhayn
14 Jahre zuvor

Oder hören. ich tippe ja auf ein Vogelgezwitscher beim Öffnen… 🙂

Big Al
14 Jahre zuvor

@ Falkenhayn.
Warum habe ich jetzt das Bild eines genervten Vampirs vor Augen: „Ständig dieses Gedudel beim Aufstehen. Das nächste Mal nur noch einen Sarg ohne eingebaute Spieluhr!“
😉 B. A.

Anita
14 Jahre zuvor

„unsere Tante die im Heim ist zum STerben“
boah, ganz boese Formulierung!

14 Jahre zuvor

Samma Tom, sticht dich auch grad das Sonnenlicht so arg in den Hafer? *grinsel*

Lovely-Bones
14 Jahre zuvor

Das kann doch nicht ernst gemeint sein!?

MiniMoppel
14 Jahre zuvor

@Anita (5):
Vielleicht ist es ein [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Hospiz]Hospiz[/url].

Oliver
14 Jahre zuvor

Vampire vielleicht, aber was ist mit Zombies? Das sind die echten Grobmotoriker unter den Untoten. Aber hey, nichts gegen Zombies, das sind schliesslich Menschen wie du und ich, ausser dass sie etwas andere Ernährungsbedürfnisse haben.

bee
14 Jahre zuvor

Tom, ich bitte Dich! Nicht einmal die grundlegenden Begriffe werden hier korrekt erklärt – und Du willst Bestatter sein!?

Eichensarg: das Erdmöbel wird ausschließlich unterhalb des so genannten Eichstriches (z. B. Rasenkante) beigesetzt und wurde für diese Methode vorab geeicht.

Buchensarg: wird fest gebucht, muss also auch bezahlt werden, wenn der Verstorbene hinterher lieber in einer Urne bestattet werden möchte.

Zinksarg: meist zum Begräbnis von Ganoven und Gangstern verwendet, da mit den so genannten Gaunerzinken beschriftet. Vorsicht: Verwechslungsgefahr mit dem Kerbholz!

Glassarg: in der Bestatter-Fachsprache auch [i]Schneewittchen[/i] genannt, dient der Grablegung von Flaschen, die für den Container zu alt sind.

Wenn man hier nicht alles selber macht…

14 Jahre zuvor

ach soo! jetz erklärt sich mir das! untote! aber is ja eigentlich logisch, wenn einer ein bisschen ein spätzünder ist haben im schlimmsten falle ja sehnen und fleisch schon gelitten. dann wird das ohne kerbe schwierig den deggel aufzukriegen.

@tom: falls du mitliest, ich bin der mit dem bestatter-trabs. wegen arbeit komm ich im moment zu nix aber in der nächsten zeit kriegste wieder post. 😉

flo
14 Jahre zuvor

Also bitte ich finde das diskriminierend, könnte man statt diesem abfälligen Zombi, einfach ein „vermindert lebend“ nehmen. Bitte nehmt doch etwas Rücksicht

14 Jahre zuvor

man muss sich doch darüber nicht streiten. Ist doch schon traurig genug dass Eure Tante bald sterben muss.. dann muss man sich doch nicht noch wegen so einer Lapalie in die Haare kriegen….
Lg




Rechtliches


13
0
Was sind Deine Gedanken dazu? Kommentiere bittex