Frag den Bestatter

Wurde Mirco noch angekleidet? Aufbahrung möglich?

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Sehr geehrter Undertaker Tom,
sicher erinnern Sie sich noch an das Schicksal des vermissten 10-jährigen Mirco, der erst nach fast 4 Monaten tot im Wald aufgefunden wurde. Die Leiche lag auf dem Waldboden.
Kann ein Bestatter in solch einem extremen Fall noch etwas tun,das Mircos Eltern ihren Sohn noch einmal in einem würdigen Zustand sehen dürfen?
Mir fällt es sehr schwer, mir vorzustellen, wie sein Leichnam aussah;das kann man aber sicher keinem Angehörigen zumuten. (Mit meiner Mutter habe ich drüber mal geredet sie meinte,das in diesem Fall der Leichnam (nach der Obduktion) gleich in eine Plane gehüllt wird und in einen Sarg kommt, der sofort verschlossen wird.)
Da es nicht mehr möglich sei,ihn anzukleiden. Ist das wirklich so?
Danke Ihnen für Ihre Antwort herzlichst im Voraus;
ich bin froh,das es dieses Forum gibt,denn leider ist das Thema Tod und Sterben sowie Bestattung in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu-Thema

R.

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Nach einer mehrwöchigen Liegezeit unter freiem Himmel ist es nicht mehr möglich, einen Verstorben so herzurichten, daß er offen aufgebahrt werden kann.
Verwesung, Witterungseinflüsse und Tierfraß jeglicher Art werden solche Spuren hinterlassen, daß selbst eine Identifizierung des Verstorbenen nicht mehr durch reine Inaugenscheinnahme möglich sein kann.

Ob ein Ankleiden des Verstorbenen mit Individualkleidung noch möglich ist, hängt unter anderem auch von der Bereitschaft des Bestatters ab, diese schwierige Aufgabe zu lösen. In den meisten Fällen wird er das berechtigterweise ablehnen und man wird auf ein Totenhemd zurückgreifen, das dann auch noch oft nur über den Leichnam gelegt und ihm nicht angezogen wird.

Bestatter sind zwar in der Lage und bereit, auch schwierige Fälle, bis weit über das Maß hinaus, das Laien ertragen könnten, zu bearbeiten, aber auch die berufliche Hingebungsbereitschaft der Bestatter hat ihre Grenzen.

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Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 1. Juni 2012 | Peter Wilhelm 1. Juni 2012

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5 Kommentare
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Glückauf
13 Jahre zuvor

Wenn man sich, was man nicht tun sollte, vorstellen möchte was denn da noch zu Bestatten ist, so darf man nicht von einem veränderten menschlichen Körper zu Lebzeiten ausgehen.
Dinge wie Helle Haut, Augen oder Konturen sind schlicht nicht mehr vorhanden.

Vorherschende Farbe ist Schwarz, lediglich ein paar Haare dürften ggf. einen eindruck vermitteln was das mal war.
Tierfraß wird sein übriges tun und da die Leiche im freien lag war sie ab dem ersten tag an dem einfluß von Insekten ausgesetzt.

Smilla
13 Jahre zuvor

viele habe ich nicht gesehen, aber die Waldleichen sahen aus wie so schwarze, morsche Holzäste mit weißem Schimmel daran. Da kann man nichts mehr machen und ich vermute, dass die meisten Angehörigen ihre Verstorbenen nicht mehr so sehen möchten.

Trixi
13 Jahre zuvor

Ich bin selbst Mutter und kann mir nur schwer vorstellen mein Kind dann nicht mehr sehen zu können. Aber ich denke,das ist besser wenn man da auf Bestatter und Polizei hört und sich das nicht mehr ansieht. So ein Bild bekommt man sicher nie wieder aus dem Kopf!

Cathryn
12 Jahre zuvor

Ich habe vor genau 10 Jahren meinen Sohn verloren, er war ungefähr so Alt wie Marco – 9 Jahre. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht eindeutig aufgeklärt. Eine Woche, nachdem wir Ihn als vermisst gemeldet haben, er kam von einem Fussballtraining nicht mehr nach Hause, wurde Dennis Leiche in einem Straßengraben, notdürftig mit Laub und Zweigen bedeckt aufgefunden. Als wir damals die Beerdigung für Dennis regeln mussten, fragte ich vorsichtig nach, ob die Möglichkeit bestehe den Sarg nocheinmal kurz zu öffnen. Unter gewissen Umständen wäre es möglich, Dennis würdevoll zu bekleiden und einzubetten. Dennis bekam ein hübsches helles Totenhemdchen mit Spitze und Zierknöpfen an. Seine Arme blieben über der Decke, die Hände waren mit Blumen abgedeckt, über seinem Kopf lag ein rosa Seidentuch. Obwohl wir von unserem Sohn nur die Arme und die Leichenaustattung sehen konnten, haben wir Ihn als unseren Dennis unser Kind erkannt. Und wir waren sehr froh und erleichtert, daß uns ein Abschied von unserem Kind, auch auf diese Weise, ermöglicht wurde. Auch, daß damit Gelegenheit hatten wir Dennis noch… Weiterlesen »

Starchild
2 Jahre zuvor

@Cathryn: TRAURIG.. ich gehe mal davon aus dass sie Dennis meinen welcher diesem kranken perversen Sadisten Martin Ney zum Opfer fiel..
Das war 2001..
Hoffe der Tag kommt an dem Ney auf dem Totenbett liegt




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